520Kersti:

Deinen Gegenüber überraschen deine Erklärungen überhaupt nicht. Er weiß, daß das Scheunentor, solange es rot war, ein Zaubertor war. Zur Erklärung erzählt er dir folgende Geschichte:

Das Zauberschloß

Ich heiße Turin, und habe dieses Land durch ein großes, rotes Tor betreten, das in der Steppe steht. Der Torbogen aus rotem, verwitterten Naturstein ist nicht von Ruinen umgeben. Wenn man hindurchschaut sieht man auch dahinter nur die endlose, wellige Ebene der Steppe. Dennoch kommen manchmal Menschen heraus und erzählen von merkwürdigen Orten, an denen sie waren, bevor sie jenes Tor durchschritten. Auch ich lebte vermutlich in einer anderen Zeit, wahrscheinlich auf einer anderen Welt, vielleicht sogar in einer ganz anderen Wirklichkeit, als dieser. Ich war eine Frau und lernte von einer alten, weisen Heilerin. Es war eine anstrengende, interressante und schwierige Zeit. Nach Jahren hartem Studiums war ich schließlich so weit, daß sie mich nicht wesentliches mehr lehren konnte. So schickte sie mich durch eine kleine, rote Tür, die an einem geheimen Ort mitten in den Berg zu führen schien. Dahinter fand ich Jumala, die Hexe, die das Zauberschloß zu dem Ort des Lernens gemacht hat, der es jetzt ist.

Alle, die das Zauberschloß betreten, begegnen zuerst ihr. Sie gab mir den Zaubermantel und die anderen Dinge, die alle ihre Gäste erhalten und schickte mich auf meine Reise durch das Zauberschloß. Seither habe ich viele Male meine Gestalt, das Geschlecht und meinen Namen gewechselt und mancherlei Abenteuer erlebt. Ich sah Orte, die meiner Heimat sehr ähnelten, aber auch fremdartige Gegenden, die meine Fantasie nicht hätte erfinden können. Ich habe gelernt und viel erlebt. Oft überlebte ich nur, weil diemächtige Zauberin Bardalon dafür sorgt, daß niemand im Zauberschloß umkommt. Einst wird mich eine rote Tür des Schlosses wieder heimführen, so daß ich meinem Volk mit meinen Zauberkräften als Heilerin und weise Frau dienen kann. Ich weiß nicht, ob ich dann älter oder jünger sein werde als heute, ob ich früher oder später meine Heimat erreiche, als ich sie verlassen habe. Doch es heißt, wenn ein Mensch alles erlebt hat, was im Zauberschloß erfahrbar ist und jede Lehre erfaßt hat, die das Zauberschloß lehren kann, verläßt mensch es genau in dem Augenblick, in dem er oder sie es betreten hat, ist genauso alt, wie beim ersten Betreten und sieht auch fast genauso aus, nur das Haar ist schneeweiß durch die Weisheit, die auf der Reise erworben wurde.

beendet er seine Erzählung und sagt: "Im Augenblick bin ich hier Karawanenführer. Wenn du willst, kann ich dich für den Ritt, der heute beginnt als Wächter und Tierführer anstellen."
 
Kersti / 169: Du nimmst das Angebot an.
Kersti / 55: Du lehnst ab und hörst der Geschichtenerzählerin zu, die auf dem Markt vor dem Hoftor erzählt.
Kersti / 59: Du lehnst ab und versuchst dir auf dem Markt Essen zu besorgen.

Zauberschloß
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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
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