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B130.

Literatur zu Psychosen, Schizophrenie

B130.1

Autor: Marguerite Sechehaye:

Tagebuch einer Schizophrenen.
Selbstbeobachtungen einer Schizophrenen während der psychotherapeutischen Behandlung.

(1982) Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, ISBN: 3518106134


 

Journal d'une schizophrène. Auto-observation d'une schizophrène pendant le traitement psychothérapique. (1950) Paris

 

Kap VII S.47f: René weiß vom Kommen der Leute aus der Nervenklinik, die sie abholen wollen, obwohl sie es aus keiner Quelle erfahren haben kann.

Die Gegenstände erscheinen zusammenhanglos, sinnentleert, René kann nicht berechnen, wo Norden ist, wenn sie sich umdreht. Sie tut so als wäre Norden gleichbedeutend mit vorne, Osten mit rechts, Westen mit links, Süden mit hinten.

Kein Bewußtsein für ich und Du - Verwechslung der eigenen Person mit der Therapeutin, mit Namen benennen statt ich und Du korrekt verwenden.

Mutter steht ihr nicht zur Verfügung, deshalb muß sie sich um die jüngeren Geschwister kümmern.

Liebe und Symbolische Wunscherfüllung heilen das Problem der Krankheit.

Kersti

 

Als Quelle verwendet in:

 

B130.2

Autor: Daniel Paul Schreber:

Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken
nebst Nachträgen und einem Anhang über die Frage: "Unter welchen Voraussetzungen darf eine für geisteskrank erachtete Person gegen ihren erklärten Willen in einer Heilanstalt festgehalten werden?"

(2003) Berlin: Kulturverlag Kadmos, ISBN: 393165950X

 

Frage an den behandelnden Arzt, ob er auch Visionen hatte.

  • Wolfgang Hagen: Nachwort.

Kersti

 

Als Quelle verwendet in:

 

B130.3

Autor: Vera Maria:

Die unheimliche Magie der Psychose.
Eine Erfahrung.

(2019) Volkach: Verlag der Ideen, ISBN 978-3-942006-28-6
 

Originalausgabe: 2017

 

Gekauft hatte ich es, weil ich ein Buch gesucht habe, das die spirituelle Dimension, die es, wie ich von Patienten weiß, auch in einigen Psychosen gibt, beschreibt. In diesem Punkt wurde ich enttäuscht. Für meine Begriffe bewegt sich die Erfahrung der Autorin rein im psychologischen Bereich und läßt sich mit den Mitteln der psychologischen Traumdeutung verstehen.

Wenn man eine Person im Rahmen einer Familienaufstellung als Stellvertreter für eine ihm unbekannte Person aufstellt, zeigt sich oft, daß diese dann zutreffende Dinge über die psychische Verfaßtheit der Person aussagt, die sie vertreten soll, die ihr gar nicht bekannt gewesen sein können. Es ist als würde sie diese Information irgendwie abgreifen, indem sie mit der Person in Resonanz geht und dann die nachgefühlten Gefühle ausspricht. Daß dasselbe Phänomen auftritt, wenn eine Person im Rahmen einer Psychose eine andere Person als ein abstraktes Prinzip wahrnimmt, daß also die Person, die sie für den Tod hält sich tatsächlich entsprechend der unbewußt zugewiesenen Rolle verhält, finde ich allerdings faszinierend.

Beim weiterlesen stellte ich fest, daß ich es aus Gründen faszinierend fand, mit denen ich beim Kauf nicht gerechnet hatte. Die Autorin schildert sehr differenziert und nachvollziehbar, wie ihr die Psychose geholfen hat, abgespaltene Aspekte ihres Selbst zu integrieren, so daß diese Erfahrung ihr im erstaunlichen Maße zur Heilung wurde. Insgesamt ist das Buch für mich sehr lesenswert.

Kersti

 

Als Quelle verwendet in:

 


Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de