vor 26.2.01

Reinkarnationserinnerung, Atlantis / Menschenversuche

F16.

Wir haben einem neuen Menschen eine Sichtscheibe ins Herz gepflanzt

"Karion, wir haben einem neuen Menschen eine Sichtscheibe ins Herz eingesetzt, jetzt befürchten wir, daß sie vor Angst stirbt."
Götter! Ich sah den Arzt an. Offensichtlich hatte er keinen Gedanken daran verschwendet, daß er mir gerade mein Todesurteil mitteilte. Er hatte nur daran gedacht, daß es mir auch bei den vorhergehenden Menschen gelungen war, sie zu beruhigen. Eine mörderische Wut erwachte in mir. Ich beherrschte mich und folgte ihm schweigend und resigniert. Ich hätte mich um jedes leidende Wesen gekümmert.

Der Arzt öffnete die Tür des Operationssaales und ließ mich eintreten. Auf den Operationstisch gefesselt, mit schmerzverzerrtem Gesicht und vor Entsetzen aufgerissenen Augen lag eine hübsche, junge Frau. Sie konnte nicht einmal mehr schreien. Die Ärzte hatte die entsprechenden Nerven durchtrennt. Manche Götter sagen, daß diese Schreie zu unästhetisch seien. Sie hätten ja Mitleid, aber es sei nötig - we- gen der Wissenschaft und für den Fortschritt der Medizin. Welch eine Menschenverachtung!

Ich hob den Kopf und sah die Götter - einen Arzt und mehrere Stundenten - an, die das verbrochen hatten.
*Macht das ihr rauskommt!* dachte ich und legte meinen ganzen Zorn in die machtvoll ausgestrahlten Gedanken.
Die Götter fuhren erschrocken und erstaunt zurück. Ich ließ mich sonst nie genug gehen, um anderen meine Wut an den Kopf zu werfen. Bei einigen spürte ich Mitleid. Seltsamerweise verließen sie alle gehorsam den Raum und schlossen die Tür hinter sich ab. Ich hatte fest damit gerechnet, daß irgendjemand mich mit dem Strafer quälen würde. Normalerweise fand sich immer jemand, der sich dazu nicht zu schade war. Zumal ich diesmal wirklich unverschämt war.

Ich atmete tief durch, entspannte mich und öffnete meinen Geist weit. Dann entfernte ich das Gerät von der Stirn der Frau, das ihre Ausstrahlung abschirmte. Eine Welle ihrer Panik und Schmerzen schlug über mir zusammen. Eisern zwang ich mich zur Ruhe, ließ Schmerzen, Panik und Zorn ohne Gegenwehr in mich hinein. Ich umhüllte ihren Geist mit meiner Ruhe, fühlte, wie sie sich zitternd entspannte und an meiner inneren Stärke anlehnte. Ihr Energiefeld war jetzt so eng mit meinem verschmolzen, daß selbst ein Mensch meine Gedanken würde hören können. Sanft löste ich ihre Fesseln und fragte in ihre Gedanken hinein:
*Kannst du es ertragen?*
Mein Mitgefühl konnte sie spüren. Sie sah mich mit großen Augen an und dachte:
*Es tut so weh.*
*Ich weiß.* dachte ich und zeigte ihr daß ich ebenfalls ein solches Fenster in der Brust hatte.
Tatsächlich spürte ich auch ihre Schmerzen in vollem Ausmaß. Aber das konnte sie sich bestimmt nicht vorstellen. Von meinen Schmerzen schirmte ich sie dagegen ab. Sie hatten, seit ich vor einem halben Jahr aus der Narkose nach der Operation erwacht war, kaum nachgelassen.

*Ich dachte, du bist ein Gott* wunderte sie sich.
*Mein Vater hätte mich nur anzuerkennen brauchen. Er steht hoch genug.* antwortete ich sachlich.
Ich hatte als Kind nicht einmal gewußt, daß mein Herr mein Vater war. Vermutlich hätte ich mir als Gott ebensoviele Probleme eingehandelt wie als Mensch. Die junge Frau lehnte sich an mich. Tränen flossen ihre Wangen herunter. Sie weinte, doch kein Ton war zu hören.
*Aber du bleibst doch bei mir?* fragte sie flehend.
*Nein.* antwortete ich voller Mitleid.
Bei dem Gedanken an meine Zukunft kam mir das Grauen. Ich verdrängte es so gut wie möglich, um sie nicht auch noch damit zu belasten. Ihre eigenen Probleme waren beinahe mehr, als sie ertragen konnte.

Ich fragte ernst:
*Willst du wissen, was auf dich zukommt?*
Sie spürte, daß ich ihr die volle, grauenhafte Wahrheit sagen würde und überlegte, schließlich antwortete sie:
*Ja.*
Ich begann zu erklären:
*Die Sichtscheibe dient dazu, daß Studenten dein Herz bei der Arbeit beobachten können. Ein Film würde denselben Zweck genausogut erfüllen. So eine Scheibe wird innerhalb weniger Wochen undurchsichtig. Danach wirst du durch einen anderen ersetzt und in die Versuchslabore geschickt, wo Menschen durch unsinnige Versuche langsam zu Tode gequält werden. Zumindest wären alle Versuche, deren Berichte ich gelesen hatte, durch eine einfache Frage genauso geklärt gewesen. Es wird für dich schlimmer werden, nicht besser und die Schmerzen lassen nicht wesentlich nach.*
*Bist du dir sicher, daß die Versuche wirklich unsinnig sind?* fragte die junge Frau ungläubig.
*Ja und ich habe mehr Ahnung vom Fach, als die meisten Professoren, die ich kenne.* antwortete ich ernst.
Die junge Frau wunderte sich. Wie die meisten Menschen, hätte sie es nie gewagt, die Überlegenheit der Götter in Frage zu stellen. Ich weiß nicht, warum ich anders war. Ich hatte eine so tief verwurzelte Selbstachtung, daß auch ein ganzes Leben voll Erniedrigung sie nicht hatte ankratzen können. Ich hatte immer das Gefühl gehabt irgendwie stärker oder älter als die meisten Götter und Menschen zu sein. Und ich hatte mir dieses Gefühl nie erklären können. Sanft hielt ich die junge Frau in den Armen, die sich immer noch an meiner Schulter ausheulte.

Kersti

Quelle: Erinnerung an ein eigenes früheres Leben


F17. Kersti: Fortsetzung: Ich liebe eine Göttin
F9. Kersti: Vorheriges: Eine sinnvolle Aufgabe
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VA106. Kersti: Reinkarnation
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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, Internetseite: https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de