1/2010

Reinkarnationserinnerung - Die mißglückte Ägyptische Einweihung als Heilmethode

F94.

Weggewischte Alpträume

Die nackten Fakten waren wesentlich weniger furchterregend als das, was ich sah. Wie alle, deren Einweihung nicht gelungen war, wurde ich kastriert und danach in eine kleine Kammer direkt neben einem der Gänge mit diesem Fußboden aus bunten Steinen geführt, wo sie mich bis zum nächsten Morgen schlafen ließen. Dannn holte mich Dirhaman heraus - ich mußte nur durch die Tür gehen, um in dem Gang zu landen, den ich putzen sollte. Er wiederholte die Anweisungen, die er mir für die Meditation zum Fußboden putzen gegeben hatte. Da ich sie schon kannte und sie bereits einmal wochenlang befolgt hatte, verstand ich, was er sagte und befolgte seine Anweisungen, obwohl ich kaum etwas von der realen Welt wahrnahm und den ganzen Tag in Alpträumen verharrte.

Ich empfand alles als sehr schwierig, hatte Tag und Nacht Alptraumbilder von Folter und Kriegen vor meinem inneren Auge und putzte sie weg, indem ich sie geistig in die Steine projizierte und mir vorstellte, daß mein Steine sauberwischen bewirkt, daß auch diese Alpträume weggewischt werden. Schmerzen, die sich körperlich nicht erklären lassen, quälten mich Tag und Nacht. Daß ich auch reale körperliche Schmerzen hatte, weil sie mich kastriert hatten, merkte ich deshalb kaum. Ängste, Wut, Hoffnungslosigkeit sowie Trauer und Heimweh wegen einer zerstörten schwarzen Burg überschwemmten mich. Ich mochte die Steine des Fußbodens. Sie waren so schön bunt und ich habe das Gefühl, das sie freundlich zu mir waren und mir beim reinigen der Bilder helfen wollten. Das ermutigt mich. Daß ich tatsächlich körperlich arbeitete, half mir, wenigstens ein bißchen mit der realen Welt verbunden zu bleiben. Jeden Abend redete Dirhaman mit mir, tröstete mich, wenn ich traurig war und ermutigte mich, wenn er fürchtete, ich könnte aufgeben wollen. Und er lobte meinen Durchhaltewillen.

Die Methode half tatsächlich. Nach und nach wurden die Alpträume weniger und irgendwie durchsichtiger. Ich konnte wieder unterscheiden, was Traum und was Realität war. Ich wurde ruhiger, zufriedener begann die Sonne wieder zu sehen, die von oben in den Gang schien. Dann kehrte allmählich Hoffnung und Optimismus zurück. Und schließlich merkte ich, daß ich wieder Intuition hatte. Drei Jahre nach der Einweihung fragte mich Dirhaman, ob ich zur Armee gehen wollte. Dort würde ich nur durch meine helle Haut und mein Haar auffallen, da ich reinrassig war, aber wenn ich selber nicht über meine Vergangenheit reden wollte, würde mich niemand darauf ansprechen. Ich dachte darüber nach und antwortete, daß ich mich lieber erneut auf die Einweihung vorbereiten wollte. Dirhaman sah mich einen Augenblick nur an - ich glaube, da war Respekt in seinem Blick. Dann nickte er und sagte:
"Dann wirst du noch viele Jahre diesen Gang putzen müssen. Und die zweite Einweihung wird auch schiefgehen."
Ich nickte.
"Wenn Du Deine Meinung änderst, mußt du es nur sagen."
"Ich weiß." antwortete ich.

Von diesem Tag an bat er mich immer öfter mit den anderen Menschen, deren Einweihung mißglückt war zu reden. Er sagte, daß niemand sie so gut ermutigen kann wie ein Mensch, der selber eine Einweihung überwunden hat, die mißglückt ist. Und ich tat worum er mich bat, denn ich wußte, wie dringend man Ermutigung und Liebe braucht, wenn man in diesen Wahnsinnsbildern gefangen ist.

Nach weiteren drei Jahren durfte ich in die Gärten der Einweihung zurückkehren.

Es war anders als beim ersten mal. Die Meditationsmethoden waren mir vertraut und ich wußte, was man damit bewirken kann. Meine geistige Disziplin war besser, so daß ich schneller zu Erfolgen kam und dabei bei weitem nicht so viel meditieren mußte. Da ich alles schon einmal gelernt hatte und gut vorankam, wurde ich als Hilfslehrer für diejenigen Schüler in den Gärten eingesetzt, denen das Meditation lernen fast so schwer fiel, wie mir es anfangs gefallen war. Und weiterhin erwartete Dirhaman von mir, daß ich mich mit um diejenigen kümmerte, deren Einweihung fehlgeschlagen war.

Und daneben hatte ich Angst vor der Einweihung. Viel mehr als beim letzten mal. Denn jetzt wußte ich, was sie mit mir anstellen würde. Aber ich sagte mir, daß ich wenn überhaupt kurz vor der Einweihung einen Rückzieher machen würde. Bis dahin bestand schließlich keine Gefahr, daß ich wieder diese ganzen Alpträume auf mich ziehen würde. Und dann würde ich viel besser wissen, was ich wirklich will.

Also übte ich weiter und stellte fest, daß mir die Angst vor der Einweihung erhalten blieb. Je näher ich der zweiten Einweihung kam, desto bewußter wurde mir, welche Alpträume ich da auf mich ziehen würde. Schließlich schien es mir, als würden sie kurz unter der Bewußtseinsschwelle lauern, als müßte ich nur hinschauen, um sie ins Bewußtsein zu holen. Gleichzeitig wurde mir aber auch immer bewußter, daß es aus irgendeinem Grund wichtig war, diese Einweihung zu machen. Es hatte irgendetwas mit wieder heil werden zu tun. Ich erinnerte mich an den Eindruck, daß man mir Flügel abgeschnitten hätte, an fehlende Arme und Beine und daran, auch feinstofflich kastriert worden zu sein. Und ich ahnte, daß diese Glieder durch die Einweihungen ein Stück weit nachgewachsen waren. Ich bekam das Gefühl von meiner Seele übermittelt, daß die gelungenen Einweihungen wertlos seien, während sich die mißglückte Einweihung eine geniale Heilmethode sei. Und ich fühle mich irgendwie klarer und vollständiger als vor der ersten Einweihung und es wurde mir auch bestätigt, daß meine Energie wesentlich klarer sei. Dazu hatte ich nur ein Jahr gebraucht.
"Aber für eine erfolgreiche Einweihung reicht es noch längst nicht aus."
Ich wußte jedoch, was ich wollte und bestand wieder drei mal auf meiner Einweihung.

Der Schock war nach der zweiten Einweihung genauso hart wie nach der ersten, die Alptraumbilder erschienen mir sogar noch ausgeprägter. Dennoch gewann ich meine Orientierung in der materiellen Welt schneller wieder. - Ich konnte mich noch daran erinnern, daß alles, was sich nicht in die bunten Steine des Ganges projizieren läßt, real ist.

Irgendwann unterhielt ich mich mit Dirhaman über die zweite Einweihung und ich sagte ihm, daß ich ihn irgendwie mit dem Kriegsgott verwechselt hatte, der in der heutigen christlichen Mythologie als Erzengel Michael bezeichnet wird. Dirhaman lächelte seltsam und sagte:
"Vielleicht war es keine Einbildung - aber deinen Mut, die erfolglose Einweihung ein zweites mal zu machen, habe ich nicht."
Ich sah ihn wie vom Donner gerührt an und fragte mich, ob ich das richtig verstanden hatte.

Kersti

Quelle: Erinnerung an ein eigenes früheres Leben


F95. Kersti: Fortsetzung: Das Dämonentor
F93. Kersti: Voriges: Ich steckte den furchterregenden weißen Engel in die Steine und wischte ihn weg
FI9. Kersti: Inhalt: Die mißglückte Ägyptische Einweihung als Heilmethode
VA106. Kersti: Reinkarnation
EGI. Kersti: Kurzgeschichten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
Z51. Kersti: Erinnerungen an frühere Leben
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben
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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, Internetseite: https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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