erste Version: 4/2013
letzte Bearbeitung: 4/2013

Reinkarnationserinnerung: Der Schreiberpriester

Ich verstand aber nicht, warum er überhaupt meinte, anders und besser sein zu müssen als er war

Vorgeschichte: F178. Der wahre Meister schert sich nicht um Titel und Ehren

Der Schreiberpriester erzählt:
Nach und nach wurde ich immer offener für Wahrnehmungen aus der Geistigen Welt und bekam unsere feinstofflichen Gespräche immer bewußter mit. Ich hatte immer weniger das Bedürfnis meine Tafel mit weichem Ton zum Schreiben zu verwenden, merkte aber, daß ich darauf achten mußte, zumindest die wesentlichen Punkte aufzuschreiben, damit An'ptah sie voll ins Bewußtsein holen konnte. Ich hatte gelernt, daß die höchsten Priester - also solche wie An'ptah, nicht solche wie ich - sich nur über ihre Gedanken untereinander verständigen und fand es lustig, daß mir das offensichtlich leichter fiel als ihm. Ich war der Ansicht, daß ich das meinen ständigen Meditationsübungen verdankte.

Ärgerlich war nur, daß An'ptah plötzlich anfing wegen allem Minderwertigkeitskomplexe zu entwickeln und deshalb unausgeglichen war und manchmal unfreundlich reagierte. Er sah das selber als Fehler, bekam es aber nicht in den Griff.

Ich stellte fest, daß ich zunehmend auch seine im Feinstofflichen nur halb bewußten Gedanken und Gefühle mitbekam - nicht wie gesprochene Worte, sondern wie ein vernetztes System an Ideen und Absichten, das wie ein Kristall, sozusagen ein Gedankenkristall wirkte. Und das war letztlich nicht hilfreich, weil ich darauf automatisch emotional reagierte - und egal wie ich reagierte, er bemerkte es und es verstärkte seine Minderwertigkeitskomplexe.

Ich verstand aber nicht, warum er überhaupt meinte, anders und besser sein zu müssen als er war. Ich fand, daß er völlig in Ordnung war, so wie er war. Er war ein anständiges, liebevolles, intelligentes Wesen, das bereit war sich anzustrengen um dazuzulernen und die Welt besser zu machen. Was hatte er eigentlich für ein Problem mit sich selbst? Vielleicht sollte ich ihn das einfach mal fragen. Und wenn er darüber meditiert, kommt er vielleicht auch auf seine tieferen Beweggründe, die ich nicht verstehe.

Fortsetzung:
F181. Mir wurde dabei zunehmend klar, daß ich meinen Diener bewunderte, verehrte und daß ich ihn für weise hielt

Quelle