erste Version: 9/2013
letzte Bearbeitung: 9/2013

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F193.

"Wir sagen ihnen aber nicht, daß ich angeschossen worden bin. Ich möchte ihre Mienen sehen."

Vorgeschichte: F192. Kersti: D

Karl erzählt:
Ich habe damit eine Fähigkeit trainiert, die ich überlebenswichtig brauchte. Denn nachts bin ich durch den Wald geschlichen. Es gab immer mehrere Verstecke in denen einer oder mehrere Sätze Fahrtengepäck mit Militärrationen, Kompaß und Wanderkarte lagen. Ich habe ihnen gesagt, wo die Posten standen und Bündischen erklärt, sie sollten sich selber einen Weg suchen, aber querfeldein und jeden festen Weg vermeiden. Wenn mein Schützling nicht Karte lesen konnte, habe ich ihn ein Stück begleitet. Dabei durfte mich keiner erwischen. Und sollte ich einem Posten in die Arme laufen, durfte er auf keinen Fall erfahren, wer ich war. In dem Fall hätte ich keinen besseren Schutz gehabt, als als die Widerstandskämpfer, die wir zu befreien versuchten. Ich hatte einen falschen Paß dabei, der mein Todesurteil bedeutet hätte, wäre ich gefangengenommen worden.

Irgendwann wurde ich bei einem der nächtlichen Ausflüge angeschossen, bei denen ich Bündische und andere Widerstandskämpfer über die Grenze - das heißt mitten durch die Front - geschleust habe. Ich war zu dem Zeitpunkt, alleine auf dem Rückweg von einer dieser Missionen und irgendeine Patroille, die nicht ganz da war, wo ich es erwartet hatte, muß mich gehört haben. Jedenfalls haben sie - offensichtlich nach Gehör - in meine Richtung geschossen, mich an die Hüfte getroffen und dabei sowohl eine große ader als auch einen nerv getroffen. Ich habe mich fallen gelassen und mich nicht gerührt, bis sie die Gegend abgesucht hatten, zu dem Schluß gekommen waren, daß es wahrscheinlich ein Reh war und eine halbe Stunde lang Ruhe war. Dann versuchte sich aufzustehen und stellte fest, daß mein Bein mir nicht gehorchte. Wenn ich versucht habe, es zu bewegen, sandte das einen Schmerzschauer durch mein Bein, aber so weit ich das beurteilen konnte, tat mein Bein gar nichts. Ich habe also noch etwas gewartet und dann über Funk kodiert meine Position an die Leibwache durchgegeben.

Ich mußte einige Stunden warten, bis schließlich der Dackel - natürlich hatte er mal wieder seinen Hundeführer abgehängt, wozu braucht ein Hund schließlich eine Leine? - angewieselt kam und mich begeistert - aber leise, Jagdhunde lernen doch tolle Dinge - begrüßte. Ich zeigte ihm mit einem leisen nachgeahmten Winseln die Verletzung - er mußte den Ernst der Situation verstehen - und schickte ihn dann zurück, seinen Hundeführer suchen. Beim nächsten mal hatte er ihn an der Leine dabei. Der Rückweg war so eines dieser Dinge, an die man sich am liebsten nicht errinnert. Jede falsche Bewegung schickte einen Schauer an Schmerzen durch das Bein, aber es wollte mir partout nicht gehorchen. Wir probierten wohl alle verschiedenen Möglichkeiten durch, wie man einen Verletzten durch unwegsames Gelände transportieren kann, ohne einen befestigten Weg zu verwenden.

Zuhause riefen wir den Arzt, der erst mal einen Anfall bekam: Wie wir denn so bescheuert hätten sein können mich mir einer solchen Nervenverletzung humpeln zu lassen. Es könnte sein, daß ich jetzt deshalb nie wieder würde laufen können. "Witzbold." dachte ich nur. Es war reines Glück, daß ich überhaupt noch lebend angekommen war. Es war schlichtweg keine Möglichkeit gewesen, auf eine Nervenverletzung Rücksicht zu nehmen. Und mein Bein hatte mir ja auch in ausreichender Deutlichkeit mitgeteilt, was es von der Behandlung hielt, die ich ihm auf diesem Weg angedeihen ließ.

Danach kam Göring. Bei dem ersten Gespräch nachdem ich angeschossen und verarztet worden war, verhielt er sich noch näherungsweise vernünftig. Er hat zwar zuerst einen seiner typischen Wutanfälle bekommen, dann aber vernünftig mit mir geredet. In den Tagen danach, klinkte er völlig aus.

Um das Folgende zu verstehen, muß man wissen, daß Karl Haushofer mich als Medium entdeckt hatte und mich als solches ausgebildet hatte. Zu der Ausbildung gehörte neben Dingen, die mit dem Channeln an sich zu tun haben, auch eine Aufklärung über die gesundheitlichen Folgen aller bekannten Typen von medialen Begabungen. Jede dieser Begabungen ist mit einer veränderten Körperchemie verbunden. Meine Veranlagung gehörte in den Formenkreis, den man heute als ADHS bezeichnet. Es gibt mehrere verschiedene Mutationen die zu ADHS führen können und jede führt zu einem typischen Muster an abweichenden Reaktionen auf verschiedene Medikamente. Wenn Du örtliche Betäubung und ADHS oder Narkose und ADHS in Google eingibst, kannst du richtig herrliche Geschichten darüber lesen, was einem ADHSler so alles mit Medikamenten passieren kann. Wirklich eine interessante Lektüre. Haushofer hatte systematisch verschiedene Medikamente an mir ausgetestet und meine Reaktionen kartiert, um genau herauszufinden, welche der verschiedenen ADHS-Veranlagungen ich hatte.

Eine zweite Wirkung meiner Veranlagung war, daß mich Lebensgefahr aufgeputscht hat wie eine Droge. Haushofer hat mich gewarnt, daß das verführerisch ist und ich mich niemals dazu verleiten lassen solle, um dieses Rauschgefühl zu erleben, lebensgefährliche Dinge zu tun. Ich habe mir diesen Rat zu Herzen genommen und immer genau kalkuliert, welcher von den vielen gefährlichen Wegen, die zur Auswahl standen, der ungefährlichste war und mich nie dazu verleiten lassen, ein unnötiges Risiko einzugehen. Aber natürlich war nicht zu übersehen, daß ich nach lebensgefährlichen Situationen immer blendender Laune war und mich mit Begeisterung an sie zurückerinnerte. Und wenn Göring dieses Verhalten bei mir beobachtete, machte seine Angst um mich jedesmal Überstunden. "Der treibt mich in den Wahnsinn!" sagt Thomas heute noch bei dem Gedanken daran.

Eine dritte Folge der ADHS-Medialitäts-Veranlagungen ist, daß man Störungen gleich welcher Art nicht richtig ausfiltern kann und daß man das Nervensystem mit ungeordneten Sinneswahrnehmungen - insbesondere technischer Art - mühelos so überlasten kann, daß der Körper Ausfallerscheinungen verschiedenster Art zeigt. Typisch sind beispielsweise Konzentrationsstörungen, Reflexausfälle, überschießende Emotionen, schwere und langhaltende Kopf- und allgemein Nervenschmerzen. Ich war zudem nicht der typische ADHSler sondern hatte gleich mehrere der ADHS-Gene gleichzeitig. Ich habe täglich einige Stunden meditiert und das war auch eine Notwendigkeit, damit ich nicht krank werde. Göring wußte daß ich nicht gerne zu öffentlichen Veranstaltungen gehe und daß meine Meditationen für mich wichtig waren, aber er hat wohl nicht begriffen, daß das nicht einfach nur ein Spleen sondern eine Notwendigkeit war.

Ich bereue, daß ich Göring das alles nicht rechtzeitig erklärt habe.

Bei dem ersten Gespräch, nachdem ich angeschossen worden war, war noch mit ihm zu reden. Dabei kam zur Sprache, daß die Mörder Ellys gefordert hatten, mich am nächsten Tag zu sehen und ich erklärte ihm, daß wir es nicht wagen konnten, mich nicht dahinzuschicken. Ich sagte: "Wir sagen ihnen aber nicht, daß ich angeschossen worden bin. Ich möchte ihre Mienen sehen."

Unter das Bettlaken war ein Brett geschoben worden, damit ich nicht in die Matratze einsinke und ich war so daran festgewickelt worden, daß ich mich - genauer gesagt meine Beine - nicht rühren konnte. Erst in fünf Tagen würde man einschätzen können, ob das Bein dauerhaft gelähmt bleiben würde oder eben nicht. Wir haben also das Brett als Bahre verwendet und mich damit zu dem Gespräch abgeliefert. Ich hatte meinen Wachen vorher eingeschärft, daß sie so tun sollten, als wäre das alles eine völlig normale Angelegenheit und als wäre nichts Ungewöhnliches im Gange.

Sie brachten mich also in das Zimmer wo das Gespräch stattfinden sollte, stellten mich auf zwei Stühlen ab und verließen den Raum. Die beiden Mörder fragten mich, was passiert war. Ich sagte, daß ich angeschossen worden war, aber nicht wo und erklärte ihnen die medizinische Diagnose und was sie bedeutete. Auf den Gesichtern der männer malte sich immer mehr entsetzen ab und einer sagte, indem er zärtlich meine Wange berührte: "Das habe ich nicht gewollt." Das bestätigte in mehrfacher Hinsicht meinen Eindruck von der Situation. Sie hatten nicht auf mich sondern auf meine Leibwache gezielt und Haushofers Männer waren die Täter. Der Rest des Gesprächs bewegte sich im üblichen Rahmen für solche Gespräche.

Kersti

Fortsetzung:
F194. Kersti: W

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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