erste Version: 10/2013
letzte Bearbeitung: 3/2015

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F232.

Ich spürte, daß sie der Gedanke, in welcher Situation ich steckte, ganz krank machte, aber aus irgendeinem Grunde waren ihnen die Hände gebunden

Vorgeschichte: F715. Kersti: Auf die Phase, in der wir das Gedächtnis miteinander verbunden hatte, folgte wieder eine Phase in der ich durch ein komplexes Labyrinth mit lauter Fallen irrte

Karl erzählt:
Sie hatten mir gesagt, daß ich Hermann Göring und Heinrich Himmler wiedersehen durfte, weil an diesem Tag mein Geburtstag war und ich fragte mich, wie das möglich war. Dann war seit meinem ersten Fluchtversuch ja weniger als ein Monat vergangen! Ein ganzes Leben schien vergangen zu sein, seit ich Göring und Himmler zuletzt gesehen hatte. Ein Leben das in einer anderen besseren Welt stattgefunden haben mußte, jedenfalls nicht in der Welt, in der ich mich jetzt befand. Ein Leben in denen die Probleme lösbar waren und wo man sich normalerweise darauf verlassen konnte, daß der nächste Tag nichts Schlimmeres als aufgeschlagene Knie bringen würde. Ich wagte es nicht, nach meiner Mutter zu fragen, denn ich fürchtete, sie dadurch mit in meine Probleme hineinzuziehen.

Am Nachmittag gab es eine Droge, die die Wirkung hatte, daß ich mich vorübergehend euphorisch und glücklich fühlte. Diesmal sollte ich einige schriftliche Berichte in mir bekannten Sprachen zum Vergleich heranziehen. Als ich praktisch fertig war, hörte ich wie geklopft wurde. Haushofer fragte mich, ob ich denn fertig sei. "Fast." antwortete ich, schob den Aufsatz beiseite, in dem ich die von mir erlebte Drogenwirkung mit den mir vorliegenden älteren Berichten verglichen hatte und zog stattdessen meinen eigenen Bericht heran, unter dem ich einen Satz ergänzte:
"Nach abklingen der eigentlichen Drogenwirkung fühlte ich mich beim Schreiben der vergleichenden Betrachtung merkwürdig bedrückt."
"Fertig." sagte ich dann laut.

Haushofer hatte Himmler und Göring mitgebracht und die beiden hatte Kaffee und Kuchen dabei. Ich ging davon aus, daß zumindest das nicht vergiftet war. Mit beiden war etwas falsch, das ich nicht so ganz erfassen konnte. Als hätten sie irgendetwas gesagt oder zu sehen bekommen, das sie völlig aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Haushofer ließ uns mit den Worten allein, daß wir uns sicherlich gern miteinander aussprechen würden. Ich lud sie ein, sich zu setzen, als würde es sich bei dem kleinen kargen Tischchen um eine große festlich gedeckte Tafel handeln und meinte dann grinsend:
"Da Haushofer uns ja all die Dinge über die wir uns seiner Ansicht nach aussprechen wollen selbst mitgeteilt hat, brauchen wir uns über eventuelle Lauscher bestimmt keine Sorgen zu machen."
Beide sahen mich sehr gequält an. Offensichtlich waren sie gerade gar nicht für Witze aufgelegt. Das ging in Ordnung, denn es handelte sich schließlich nicht um einen Witz sondern ich hatte die Warnung vor Abhörgeräten weitergegeben und das schien auch bei ihnen anzukommen.

Danach erzählte ich, was ich in den letzten Tagen für wunderbare Zukunftsaussichten eröffnet bekommen hatte. Alle meine Gedanken dazu ließ ich weg, gab nur die harten Fakten, wie daß neun von zehn Einzuweihenden wahnsinnig werden, wieder, denn ich dachte mir, daß beide intelligent genug waren, um selber auf all die unerfreulichen Ideen zu kommen, die mir so zu dem Thema eingefallen waren.

Ich spürte, daß sie der Gedanke, in welcher Situation ich steckte, ganz krank machte, aber aus irgendeinem Grunde waren ihnen die Hände gebunden. Ich bekam nicht aus ihnen heraus, was der Grund war. Es hätte mich auch gewundert, wenn die Loge sie meine Probleme hätte sehen lassen, wenn sie etwas dagegen hätten tun können.

Überhaupt war dieses Gespräch seltsam hölzern und ich spürte bei ihnen an sehr unpassenden Stellen ein schlechtes Gewissen. Irgendetwas stimmte bei ihnen nicht und ich bekam nicht aus ihnen heraus, was es war. Nachher hatte ich das Gefühl, daß das meiste Wichtige unausgesprochen geblieben war. Mir war aber unklar, was das gewesen wäre oder was ich hätte anders machen können, damit es zur Sprache käme.

Nach diesem Besuch ging ich in das Zimmer des Malers und schaute, wie es ihm ging. Er war nicht mehr angekettet, kam aber immer noch nicht an seine Erinnerungen heran und fühlte sich zu schwach und zu verletzt, um das Bett zu verlassen. An seinem Bett dachte ich über das Gespräch mit Göring und Hitler nach und hatte das Gefühl, daß er mir freundlich und mitfühlend antwortete, mit mir gemeinsam darüber nachdachte, warum das Gespräch so seltsam unbefriedigend verlaufen war und dieser Gedankenaustausch - es wurde kein Wort laut gesprochen - fühlte sich erheblich befriedigender an als das Gespräch vorher.

Ich hatte Angst, denn wenn meine Beziehung zu Göring irgendwie in die Brüche ginge, würde jeder Fluchtversuch um einiges schwieriger.

Kersti

Fortsetzung:
F236. Kersti: "Du bist unzuverlässig, Herr, deshalb gehorche ich dir nicht."

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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