erste Version: 10/2013
letzte Bearbeitung: 8/2016

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F234.

"In meinem Zimmer war es mir zu langweilig. Deshalb dachte ich, ich lese mal ein bißchen was."

Vorgeschichte: F712. Kersti: Plötzlich wußte ich, daß ich einfach nur in dieses Licht hineingehen mußte, um aus diesem Irrgarten herauszukommen

Karl erzählt:
Als ich am nächsten Morgen erwachte fiel mir ein, daß ich irgendwo gelesen hatte, man könne verschlossene Türen mit einem gebogenen Nagel öffnen. Ich sah ins Schlüsselloch der Zimmertür, dachte darüber nach, wie man so etwas machen könnte und bastelte mir dann aus einer Feder des Bettes einen Dietrich, mit dem sich die Tür gut schließen ließ.

In den folgenden Nächten durchsuchte in den Zeiten, wo ich mir relativ sicher sein konnte, daß mich keiner störte, die Gänge der unterirdischen Anlage, in der sie mich gefangen hielten. Die Suche brachte mich nicht besonders weit, denn denn ich fand keinen Gang der wirklich ins Freie führte, was merkwürdig war, denn auf dem Lageplan waren richtige Ausgänge eingezeichnet. Aber ich fand die einfach nicht und wußte nicht warum.

Also irgendwie schon, denn ich war manchmal sehr abgelenkt, vergaß, daß ich eigentlich nach einem dieser Ausgänge hatte sehen wollen und ging deshalb völlig woanders hin. Ich verstand nur nicht, wo diese ganzen Ablenkungen herkamen. Ich hatte doch früher nicht mitten in einem Vorhaben vergessen, was ich vorhatte.

Zwei Sägeblätter einer Eisensäge, ließ ich mitgehen und versteckte eines in einer Spalte hinter dem Türrahmen. Mit der zweiten begann ich, die Gitterstäbe eines der Fenster der mittelalterlichen Folterkammer von außen anzusägen, so daß man möglichst wenig davon sah, bis sie durchgesägt waren. Ich verwendete aber nicht viel Zeit darauf, sondern sägte immer nur ein klein wenig und in unregelmäßigen Zügen, so daß es nicht wie sägen klang. Zwischendurch las ich in der Literatur des Labors, was immer mir einigermaßen interessant erschien und was ich eigentlich nicht lesen durfte.

Haushofer brauchte nur wenige Tage, um herauszufinden, daß ich nächtliche Ausflüge machte. Er paßte den richtigen Zeitraum ab und überraschte mich in der Bibliothek.
"Sieh mal einer an. Was machst du denn hier?" fragte er.
"In meinem Zimmer war es mir zu langweilig. Deshalb dachte ich, ich lese mal ein bißchen was." antwortete ich.
Mir fiel auf, daß er nur die Hälfte seiner Leute dabei hatte.
"Soso und wer hat Dir erlaubt, meine Bibliothek zu benutzen?" fragte er.
"Niemand hat mir gesagt, daß ich sie nicht benutzen darf und außerdem habe ich mich so furchtbar gelangweilt." antwortete ich.
"Soso, gelangweilt hast du dich."
"Ja. Die drei Blätter Drogenberichte, die ich täglich zu lesen bekomme, bieten einfach viel zu wenig geistige Anregung. Ich brauche mehr zu lesen." behauptete ich.

Haushofer nahm das Buch, das ich gerade gelesen hatte und ein weiteres aus dem Regal mit und befahl mir, ihm zu folgen. Die fehlenden Männer hatten vor meiner Zimmertür einen Riegel angebracht, der mit einem Vorhängeschloß gegen Verschieben gesichert werden konnte. Mein Dietrich würde mir also nichts mehr nützen.

Dann stellte er mir die beiden Bücher aufs Regal und teilte mir mit, daß ich es bis morgen gelesen haben müßte. Er würde prüfen, ob ich den Inhalt kenne. Das tat ich wie befohlen und bestand auch seinen kleinen Test am nächsten Tag.

Von da ab gab es regelmäßig Bücher lesen als Hausaufgaben. Ich war ganz froh über den Lesestoff, weil ich mich wirklich gelangweilt hatte.

Kersti

Fortsetzung:
F235. Kersti: "Hier ist kein Fundbüro"

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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