erste Version: 10/2013
letzte Bearbeitung: 4/2015

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F252.

Ich hatte Angst gehabt, ich könne sonst mit dieser unangemessenen Kleidung bei dem kalten Herbstwetter erfrieren

Vorgeschichte: F323. Kersti: "Dann möchte ich doch respektvoll meinen Lehrmeister bitten, mir die unendliche Weisheit dieser kunstvollen Installation an der Wand zu erklären."

Karl erzählt:
Ich hänge also in meinem Zimmer an der Wand und merke ziemlich bald daß das eine unangenehme Lage ist: Ich versuche die verletzte Schulter zu entlasten, indem ich mich mit dem gesunden Arm oben an der Kette festhalte, doch innerhalb von kürzester Zeit beginnt auch die gesunde Schulter wehzutun. Außerdem fällt mir auf, daß die Handschellen nicht besonders eng sitzen. Mit der Hand des verletzten Armes, versuche ich die Handschelle genauer zu ertasten. Ich experimentiere herum und stelle fest, daß ich meine Hand, wenn ich sie sehr entspanne, so zusammenfalten kann, daß ich sie durch die Handschelle ziehen kann. Danach greife ich mit der freien Hand an die Kette über der noch gefesselten Hand und befreie die zweite Hand auf dieselbe Weise.

Als ich mich fallen lasse, achte ich darauf, auf den Zehenspitzen zu landen und weich in die Knie zu gehen, damit man unten möglichst wenig davon hört. Dann verharre ich einen Augenblick auf dem Boden und überlege, ob es im Zimmer irgendetwas gibt, das ich sinnvollerweise mitnehmen sollte. Die Wanderschuhe befanden sich unten in einer extra Umkleidekammer, an der ich auf meiner Flucht bestimmt nicht vorbeigehen würde, weil dann jeder wüßte, daß ich frei bin. Die Bettdecke war zu schwer, um als Wandergepäck tauglich zu sein. Außer zwei warmen Pullovern, die ich überziehen könnte, war nichts Nützliches da. Ich holte also die Pullover aus dem Schrank, zog den einen an und band mir den zweiten mit einem zweiten Hosengürtel an die Hose.

Ich öffnete das Fenster, stieg auf die Fensterbank. Ich hockte mich hin, sah hinaus, schätzte die Position von allem ab, was ich sah und kam zu dem Schluß, daß ich es schaffen würde, auf den nächsten Ast eines nahestehenden Baumes zu springen und von dort zu Boden zu klettern. Das gelang mir auch und ich lief dann im Rasen weiter bis zur Gartenmauer, die ich mit Hilfe eines zweiten Baumes überwand. Draußen begann direkt der Wald. Ich kannte mich gut genug aus, um den Weg zu Görings Arbeitsstelle auch im Dunklen zu finden und lief los.

Ziemlich schnell merkte ich, daß mir meine gewohnte Ausdauer fehlte. Meine Gedanken schweifen ab, ich stolperte aus Schwäche über Bodenunebenheiten, die ich normalerweise nicht einmal bewußt bemerkt hätte und fiel immer wieder hin. Versuchte ich den Sturz reflexartig mit den Armen abzufangen, protestierte die verletzte Schulter mit höllischen Schmerzen und der Bauch protestierte bei jedem Schritt mit stechenden Schmerzen.

Am liebsten wäre ich einfach liegen geblieben. Aber das durfte ich auf keinen Fall tun, denn es war kalt. Wenn ich mich nicht bewegte, konnte ich sehr leicht erfrieren. Trotzdem erwachte ich irgendwann, weil es kalt war und stellte fest daß ich auf dem Boden lag. Es war schon dunkel und ich war völlig ausgekühlt. Ich zwinge meine gefühllosen Beine unter meinen Körper, stehe auf und gehe weiter.

Ich laufe auf kleinen Waldpfaden, überquere einen kleineren Fluß an einer Stromschnelle und komme mitten in der Nacht an einer Polizeidienststelle an.

Auf die Reaktion der Polizisten war ich gar nicht gefaßt.
"Du bist wohl von zuhause weggelaufen, wie?"
Ich sah ihn völlig fassungslos an. Ich hatte nie einen Grund vor meiner Mutter wegzurennen und hätte mir nie vorstellen können, daß überhaupt jemand auf den Gedanken kommen könnte vor seinen eigenen Eltern wegzurennen. Andererseits führte genau dieser Gedanke dazu daß ich einfach nur in Tränen ausbrach. Schließlich gab es gerade jetzt keinen Ort, wo ich lieber gewesen wäre, als bei meiner Mutter. Ich wußte nur, daß ich auf keinen Fall dorthin fliehen durfte, weil das einerseits meine Mutter in Gefahr bringen würde und andererseits definitiv kein sicherer Ort wäre.

Der Polizist interpretierte meine Tränen völlig falsch und meinte ich solle schon sagen wo ich zuhause sei, er würde mich dann heimbringen lassen. Ich schüttelte den Kopf.
"Ich brauche einen sicheren Platz für die Nacht und ich muß mit Hermann Göring sprechen." sagte ich.
"Der einzig sichere Platz, den wir hier zu bieten haben, ist eine Gefängniszelle." sagte der Polizist.
"Das ist mir egal." sagte ich, bat sie einen Zettel mit einer kurzen Nachricht von mir an Göring auf dessen Schreibtisch zu legen und ließ mich in eine Zelle führen in der ich mich sofort schlafen legte. Ich war mir ziemlich sicher, daß mich selbst Haushofer und Co nicht aus dieser Zelle entführen würden. Also konnte ich die Lösung meiner Probleme auf den nächsten Tag verschieben.

Kersti

Fortsetzung:
F457. Kersti: Ich Idiot hätte ihnen die Schußverletzungen zeigen müssen, damit sie angemessen reagieren!

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
Werbung - auch in Form spiritueller Newsletter - ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.