erste Version: 11/2013
letzte Bearbeitung: 3/2014

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F279.

"Daß du gut über deine Mitarbeiter redest und sie bessere Leistungen zeigen als früher, zeigt, daß du gut mit ihnen umgehst."

Vorgeschichte: F265. Kersti: "Ich nehme an, du hast jetzt ungefähr tausend Fragen, alle davon unhöflich und zu persönlich."

Karl erzählt:
Dann wechselte er wieder das Thema und fragte mich, ob ich mit den Mitarbeitern in meiner eigenen Abteilung zufrieden wäre.
"Göring hat unter den kompetentesten Menschen im Fach geeignete ausgewählt und ich durfte mir dann die nettesten davon aussuchen - wie könnte ich mit ihnen nicht zufrieden sein?" fragte ich überrascht.
"Gibt es gar keine Probleme?" bohrte er.
"Naja. Kleinigkeiten. Gerd ist oft etwas abgelenkt, weil seine Tochter krank ist und ich versuche ihm beizubringen, wie man die Arbeit als Ablenkung von den täglichen Sorgen verwendet. Der Tochter nützt es schließlich nichts, wenn er sich den ganzen Tag Sorgen um sie macht. Andererseits suche ich nach Möglichkeiten, dem Kind zu helfen." erklärte ich.
"Und du meinst es ist gut, wenn er die Arbeit so benutzt?" fragte er.
"So lange er nicht zu viel arbeitet, ist das sinnvoll. Er darf nur nicht vergessen, sich für das Kind und seine Probleme auch Zeit zu nehmen. Aber da werde ich ein Auge drauf haben, dazu führen wir ja Stundenzettel." erklärte ich.

"Das mit deinem Stellvertreter ist ja wohl auch eine seltsame Konstruktion. Er ist doch weitaus erfahrener und besser ausgebildet als du." meinte er.
"Ja. Er ist ebensosehr mein Lehrer wie mein Stellvertreter. Und ich hatte noch nie so einen Spaß bei der Arbeit!" meinte ich.
"Hast du denn vorher schon mal richtig gearbeitet?"
"Oh ja ich habe eine Bibliothekarlehre gemacht und eine Maschinenschlosserlehre."
"Das kann aber keine normale Lehre gewesen sein, dazu bist du doch gar nicht alt genug." meinte er.
Mir war natürlich klar, daß er aus den Unterlagen wußte, wie lang diese Lehren gedauert hatten und daß ich jeweils Lehrer gehabt hatte, die weitaus höher qualifiziert waren, als es normalerweise jemand ist, der Lehrlinge betreut.
"Die Lehren waren natürlich beide sehr darauf ausgerichtet, daß ich möglichst viel in möglichst kurzer Zeit lerne. Außerdem durfte ich bei der Schlosserlehre nur an den kleineren Werkstücken arbeiten, damit ich mir meine Knochen nicht kaputtmache. Der Bibliothekar meinte, er hätte mich so fördern wollen, daß ich ein Stipendium für ein Studium bekomme. Und meine beiden Lehrer waren sehr nett und haben sich sehr bemüht, daß ich mich wohlfühle. Aber ich hatte in beiden Fällen schon einen normal langen Arbeitstag und ich habe auch wirklich das getan, was gerade gebraucht wurde. Ich habe mit den anderen Mitarbeitern zusammen gefrühstückt und weiß, wie man normalerweise so über seine Arbeit redet. Ich habe immer gerne gearbeitet und war immer gut in meiner Arbeit. Trotzdem kam mir der Arbeitstag oft sehr lang vor und ich habe oft die letzte halbe Stunde alle fünf Minuten auf die Uhr geschaut weil ich müde war und gerne nach Hause wollte. Und genau das ist mir, seit ich meine eigene Abteilung habe, kein einziges mal passiert. Stattdessen habe ich schon mehrfach die letzte Straßenbahn verpaßt, obwohl die Abteilung ja noch keinen Monat besteht!"
"Fandest du das denn richtig, daß sie dich in so jungem Alter so lange haben arbeiten lassen?"
"Das war doch meine eigene Entscheidung. Ich hatte Angst, daß meine Mutter sich zu Tode arbeitet, deshalb brauchten wir das Geld. Wenn ich nicht gesagt hätte ich will das aber und mir macht das Spaß, dann hätte meine Mutter mich doch nie voll arbeiten lassen." meinte ich.
"Du hattest damals also schon richtig schwere Sorgen."
"Mir kommt das wie eine sorglose Kindheit vor. Immerhin schien da noch jedes Problem lösbar zu sein. Gegen die Sorgen, die ich jetzt habe, ist das ein Witz."
"Das ist aber auch wahr." sagte er und sah mich ganz mitleidig an.
Ich hasse diese Blicke!

"Worauf ich eigentlich hinauswill: Ist dein Stellvertreter mit der Situation zufrieden? Immerhin wurde ihm ein halbes Kind vor die Nase gesetzt."
"Ich denke schon. Zumindest ist er irgendwie immer gut gelaunt und ich habe den Eindruck daß es ihn sowieso nicht interessiert, wer welchen Titel hat oder wie viel Arbeitserfahrung. Wir haben einen sehr intelligenten und interessierten Lehrling und ich habe oft den Eindruck daß er den mit mehr Respekt behandelt als die meisten anderen Mitarbeiter."
"Trotzdem wird es ihn frustrieren, wenn er nicht die Anerkennung für seine eigene Arbeit bekommt. Du mußt sehr darauf achten, daß in schriftlichen Arbeiten unter seinen Arbeiten auch sein Name steht und daß er bei Vorträgen seine eigenen Ideen präsentiert." meinte er.
"Das klingt wie ein sehr guter Ratschlag." meinte ich.

Er fragte mich der Reihe nach nach meinen Mitarbeitern und erkundigte sich nach den Punkten, wo man nach früheren Arbeitszeugnissen vermuten konnte, daß da Probleme wären. Ich weiß ehrlich nicht, warum die vorhergehenden Vorgesetzten diese Probleme mit meinen Mitarbeitern hatten. Klar ich mußte noch etwas genauer herausfinden wer was am besten konnte und zwei von ihnen durfte man nicht direkt zusammenarbeiten lassen, weil sie sich sonst unweigerlich stritten, aber insgesamt machten sie alle ihre Sache sehr gut und es machte richtig Spaß, mit ihnen zu arbeiten.

Ich hatte den Eindruck, daß ihm das, was er über meine Mitarbeiter hörte, gefiel, ich wußte aber nicht so recht warum. Also fragte ich nach.
"Daß du gut über deine Mitarbeiter redest und sie bessere Leistungen zeigen als früher, zeigt, daß du gut mit ihnen umgehst." erklärte er.
Das stimmte natürlich und ich wußte das auch - nur hatte mir bisher noch nie jemand anders so etwas gesagt.

Zum Schluß forderte er mich auf, das Spielzeug, was ich gezeichnet hatte, bauen zu lassen.

Kersti

Fortsetzung:
F280. Kersti: Die Maßstäbe, die er an den Tag gelegt hatte, brachten mich zu dem Schluß daß er ein anständiger Mensch war

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
Werbung - auch in Form spiritueller Newsletter - ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.