erste Version: 12/2013
letzte Bearbeitung: 12/2013

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F305.

Ich glaube, er hat mir die Pistole nur gegeben, damit ich mich etwas sicherer fühle, aber nicht wirklich geglaubt, daß mir etwas passieren könnte.

Vorgeschichte: F304. Kersti: Wahrscheinlich waren die sechs Polizisten nur da, damit Göring sagen konnte, daß er mich pflichtgemäß bewacht hatte

Karl erzählt:
Bei Ellys Mutter zuhause herrschte eine bedrückte Stimmung, denn natürlich hatte jeder Elly gemocht. Ich weiß gar nicht wie man Elly nicht mögen kann, deshalb ist es ja so unfaßlich, daß bei den Mördern zwei Männer dabei waren, die sie gekannt haben. Der Mann am Pförtnerhäuschen sah mich gar nicht an, wahrscheinlich glaubte er auch, daß ich Elly umgebracht hatte.

Ellys Mutter holte uns an der Haustür ab, ließ den Polizisten im Dienstbotenzimmer etwas zu Essen anbieten und ging mit uns in den kleinen Salon. Als wir saßen, sagte ich ihr, daß ich etwas erzählen müsse und fragte wo ich beginnen sollte. Sie meinte "Ganz am Anfang" also begann ich damit an, wie ich Elly zur Fahrt abholen wollte und am Pförtnerhäuschen abgewiesen wurde. Ellys Mutter regte das auf, denn sie meinte, er hätte mir wenigstens sagen müssen, was los ist.

Dann erzählte ich wie ich zuerst zu Sylvias Eltern gegangen bin, die mir erzählt haben, was los war und dann zu Göring und wie er mich auf der Karte hat einzeichnen lassen, wo ich Elly suchen wollte.
"Er hat dich einfach so gehen lassen?" fragte sie entsetzt.
Mir wurde klar, daß ich ein bißchen darauf achten mußte, Göring gerecht zu werden. Sonst gab Ellys Mutter nachher noch ihm die Schuld.
"Ich glaube er hat nicht damit gerechnet, daß so etwas passiert ist. Ich zumindest dachte, es ist bestimmt so ein Unfall und ich weiß am ehesten, wo ich sie finde. So wie ich Elly kannte, wäre sie nicht ohne mich rausgegangen, aber etwas anderes konnte ich mir nicht vorstellen." erklärte ich.
"Ja. Wer rechnet denn mit sowas!" meinte Göring.

Ich erzählte also, wie ich losging, einige der Stellen erfolglos absuchte und dann am Abend über die Mauer des Wochenendhausgrundstückes kletterte, um im Holzschuppen zu schlafen. Bevor ich weitererzählte, fragte ich aber Ellys Mutter, wie genau ich das alles erzählen soll:
"Es ist nämlich ziemlich schlimm gewesen, weißt du?" sagte ich.
"Ganz genau. Ich muß das einfach wissen." meinte sie.
Ich erzählte also sehr viele Einzelheiten der Foltern. Irgendwann mittendrin hörten wir draußen vor der Dienstbotentür ein Weinen. Göring ging hin, machte die Tür auf und Sylvia stand davor.
"Was machst du denn hier?" fragte er.
"Aber ich wollte das doch wissen!" antwortete sie schluchzend.
"Wenn du schon zuhörst, solltest du auch reinkommen. Sonst hast du ja nachher niemanden, mit dem du darüber reden kannst." meinte ich, "Wie lange hast du denn schon zugehört?"
Sylvia wollte zuerst keine Antwort geben also sagte ich.
"Weißt du am liebsten wäre es mir, wenn du die ganze Zeit zugehört hättest, dann muß ich das nicht alles noch einmal erzählen."
"Ich habe wirklich alles gehört. Ich habe mich hinter der Tür versteckt, sobald sie gesagt haben, daß du kommst. Ich wollte das doch wissen." meinte sie.

"Dann komm her und setzt dich zu mir." lud ich sie in meinen Sessel ein, denn ich dachte, sie braucht jemanden, der sie in den Armen hält. Allerdings war ich nicht glücklich, daß sie auch noch da war, weil es jetzt zwei Leute gab, die ich in den Augen behalten mußte, um zu sehen, wie sie mit dem zurecht kamen, was ich zu erzählen hatte. Ich erzählte also weiter und als ich zu der Stelle kam, wo Göring mir die Pistole geschenkt, mir erklärte hatte, wie man sie benutzt und wie man sich bei Angriffen mit Waffen schützt, erklärte ich:
"Aber am allermeisten Zeit hat er damit verbracht, mir zu erklären, was ich alles nicht machen darf, damit ich keinen verletze. Ich glaube, er hat mir die Pistole nur gegeben, damit ich mich etwas sicherer fühle, aber nicht wirklich geglaubt, daß mir etwas passieren könnte."
Ich sah, daß Göring nickte.

An dem Wochenende hatte mir Göring auch erklärt, daß ich nicht zur Beerdigung von Elly durfte, weil ihr Vater das nicht wollte und mir die Schuld an dem Mord gab. Ich hatte das unglaublich gemein gefunden.

Danach erzählte ich, wie ich am Vortag nach Hause gehen wollte und angeschossen wurde.
"Warum bist du nicht weggerannt?" fragte Sylvia.
"Das hätte nicht geklappt. Der Weg zur nächsten Hausecke, hinter der ich hätte verschwinden können, war zu weit." erklärte ich.
Ich erzählte weiter, wie ich mich hinter der Kiste versteckt hatte. Göring erklärte, daß ich mich da ganz richtig verhalten hatte, weil man zuerst in Deckung gehen muß, wenn jemand auf einen schießt, sonst ist man tot, bevor man etwas dagegen unternehmen kann. Ich erzählte wie der Mann bei jeder Bewegung und immer, wenn ich den Kopf etwas hob, auf mich geschossen hatte, um richtig nachvollziehbar zu machen, daß das einzige, was mich davor hatte retten können, selbst erschossen zu werden, war, wenn ich ihn erschieße. Dann erzählte ich wie ich ihn erschoss, wie ich die Leiche untersuchte und entdeckte, wen ich erschossen hatte.
"Ich dachte eigentlich, das ist einer von denen, die Elly ermordet hatten." meinte ich. Tatsächlich hatte ich da nicht so genau drüber nachgedacht, schließlich war ich mit Überleben beschäftigt gewesen, aber gefühlsmäßig hatte ich den Angreifer in die Kategorie eingeordnet und im Leben nicht damit gerechnet, daß es Ellys Vater hätte sein können.

Ellys Mutter begann zu weinen. Ich ging zu ihr hin, berührte ihre Hand und sagte:
"Ich wollte ihn doch nicht umbringen, ich habe ihn doch gemocht!"
"Aber das weiß ich doch!" antwortete sie.
Sie zog mich auf ihren Schoß und danach weinten wir beide. Eigentlich mag ich es nicht so gerne, wenn mich jemand in den Arm nimmt, aber ich glaube, das brauchte sie irgendwie, deshalb habe ich mir das gefallen lassen.

Kersti

Fortsetzung:
F198. Kersti: Weitere Notizen zum Mord

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
Werbung - auch in Form spiritueller Newsletter - ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.