erste Version: 1/2015
letzte Bearbeitung: 1/2015

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F411.

Als ich das Büro betrat, war mein erster Gedanke: "Mein Gott das ist ja noch ein Kind!"

Vorgeschichte: F329. Kersti: D

Karls späterer Stellvertreter erzählt:
Als ich das Büro betrat, war mein erster Gedanke: "Mein Gott das ist ja noch ein Kind!" Er verhielt sich dann auch, wie ich mich als Vierzehnjähriger verhalten hätte, fragte zuerst nach meiner Diplomarbeit und war völlig fassungslos, als ich nicht sofort begeistert von meiner Arbeit zu schwärmen begann. Auch als ich ihm dann väterlich erklärte, daß die Bedingungen, unter denen man Diplomarbeiten schreibt, dazu führen, daß man das Thema am Ende nicht mehr sehen kann, schien ihn das nicht zu verunsichern, sondern er erzählte einige wirklich sehr interessante Ideen, die ihm beim Lesen der Arbeit gekommen waren. Und er fragte so geschickt nach meinen Ansichten, daß ich bald richtig Spaß an dem Gespräch hatte und die Begeisterung wieder erwachte, die mich ursprünglich dazu gebracht hatte, über dieses Thema zu schreiben. Außerdem bewies er ein beeindruckendes Fachwissen, das nicht zu einem Vierzehnjährigen paßte. Ich staunte, mit welch kindlicher mitreißender Freude er sich mit dem Thema beschäftigte.

Nebenbei hatte er die Bemerkung fallen lassen, daß er die Pharmakologiebücher nicht mehr hätte sehen können. Dabei stand in der Stellenbeschreibung, er sei Doktor der Physik mit Fachgebiet Maschinenbau wie ich. Wozu brauchte er Pharmakologiebücher?

Daß ich ihn wie der Junge behandelte, der er zu sein schien, schien ihn nicht zu stören. Er schien im Traum nicht auf den Gedanken zu kommen, daß er zu jung für seinen Posten sein könnte, sondern redete, als wäre er völlig sicher, die Situation im Griff zu haben. Ich dachte mir, daß er dann wohl auch selbstsicher genug ist, um eine direkte Frage zu beantworten und fragte ihn, ob er nicht meinte, daß er zu jung für seinen Posten sei.
"Ach weißt du, ich dachte, ich bin das verrückte Genie und mein Stellvertreter schmeißt den Laden."
Ich mußte laut lachen, weil das die Situation wahrscheinlich sehr treffend beschreiben würde. Und seine nachfolgenden Ausführung, darüber, daß er wüßte, daß er vieles bei der Arbeit lernen müßte, ließen ihn plötzlich älter wirken, als er seinem Aussehen nach sein konnte.

Dann rutschte der Ärmel etwas hoch und ich sah ein goldgelb grünes Muster auf dem Arm. Ich war zu neugierig, um einfach den Mund zu halten, sondern fragte nach. Und mit dem gleichen kindlichen Vergnügen zeigte er mir, daß er Schuppen auf den Armen hatte, deren Farbe er ändern konnte wie ein Chamäleon, daß er einen Kamm auf dem Rücken hatte den er aufstellen und anlegen kann, daß er Fell an den Beinen und Vogelfüße hatte. Eingestreut zwischen diese Erklärungen erzählte er Erfahrungen, die aus einem Gruselroman der schlimmsten Sorte hätten stammen können. Dabei wurde er gewöhnlich übergangslos ernst, nur um im nächsten Augenblick mit neckischer Miene das nächste absurde Detail seines Aussehens zu zeigen.

Er konnte mir exakt erklären, wie sie das gemacht hatten und dabei erfuhr ich auch, wann er die Pharmakologiebücher gelesen hatte. Sie hatten innerhalb von zwei Jahren ungefähr jedes Medikament und jeden magischen Trunk an ihm ausprobiert, den es auf der Welt gibt. Er erklärte dazu, daß einige seiner Freunde davon wahnsinnig geworden seien.
Er schaute in die Zimmerecke und der Gesichtausdruck, den er dabei zeigte kommentierte ich mit:
"Wenn Blicke töten könnten!"
Die Wut verschwand und machte einer Trostlosigkeit Platz, die mich erschreckte.
"Du täuscht dich. Ich kann mit Blicken töten. Und das ist gar nicht lustig, denn dabei wird die Seele zerfetzt. Besser erschießt man jemanden."
"Jetzt erzähl mir nur noch, daß du fliegen kannst." meinte ich ablehnend.
Plötzlich war da wieder dieser neckische Blick, er zog die Beine an und begann zu schweben.

Es klopfte an der Tür. Karl landete wieder und zog sich innerhalb von Sekunden vollständig an, bevor er herein sagte. Der Sekretär steckte den Kopf hinein und meinte:
"Der nächste wartet schon, Junge."
"Ach Mensch es macht grade soo einen Spaß!" maulte der Junge.
"Du kannst die Leute nicht einfach warten lassen!" wies ihn der Sekretär zurecht.
"Das sehe ich ja ein. Laß mir noch fünf Minuten Zeit, dann bring ihn herein."
Diese Worte kamen in einem leisen, klaren Befehlston und wurden auch sofort beachtet. Der Junge konnte also auch übergangslos von Lausbub auf Chef umschalten! Er bemerkte meinen Blick und erklärte:
"Die Dienstleute, die Hermann Göring für mich aussucht, sind alle so. Das ist mir auch recht angenehm, weil ich mich dann nicht älter geben muß, als ich mich fühle, weil sie auf Unangemessenes einfach nicht hören. Ich selber werde mir die Leute aber etwas anders aussuchen."

Dann meinte der Junge, daß ich, wenn ich das Gespräch weiterführen wolle, nur eine halbe Stunde warten müsse, bis das nächste Vorstellungsgespräch vorbei sei. Das sei das letzte Vorstellungsgespräch des Tages. Dann könne ich auch gleich den Vertrag unterschreiben. Ich fragte ihm, ob er dem Nächsten denn keine Chance mehr geben wolle. Darauf antwortete er, er würde es aber für sehr unwahrscheinlich halten, daß der all die Pluspunkte hätte, die er bei mir entdeckt hätte. Beispielsweise würde es mit mir so einen Spaß machen über die Arbeit zu diskutieren, wie er das noch nie erlebt hätte.
"Es geht bei der Arbeit aber nicht nur ums Vegnügen." meinte ich.
"Nicht? Und woher sollen die ganzen Ideen kommen, wenn man sich nicht gegenseitig inspiriert?" fragte er und fuhr dann fort: "Weißt du, ich habe so viel Scheiß erlebt und hatte seit ich zwölf bin praktisch keine Freizeit. Ich werde auch jetzt sicherlich kaum Freizeit vor oder nach der Arbeit haben, daher beabsichtige ich an der Arbeit Spaß zu haben. Außerdem bekommen ja sowieso alle, die ein Vorstellungsgespräch bei mir haben, eine Stelle beim Staat. Ich muß daher auf alle Fälle meine Meinung äußern, für welche Aufgabe sie am Besten geeignet sind."
Ich fragte mich, ob die Meinung eines so jungen Burschen wirklich berücksichtigt wird. Andererseits: Immerhin war er als Leiter der Abteilung vorgesehen!

Schließlich sagte er mir, daß ich seine körperlichen Eigenheiten als Staatsgeheimnis betrachten solle. Auf meine Frage, warum er es dann mir erzählt hätte erklärte er, daß er das erzählen würde, wem er will, schließlich sei das sein Körper, mit dem sie das angestellt hätten.

Es klopfte wieder, der Junge verabschiedete sich von mir und empfing den Nächsten lächelnd für ein Vorstellungsgespräch. Dieser fragte ihn, wo denn sein Chef sei, was der Junge frech grinsend mit "Hermann Göring befindet sich auf Carinhall!" beantwortete, bevor er sich vorstellte.

Auch mit meinem Kollegen führte der Junge ein längeres Gespräch und ich erhielt meinen Vertrag, bevor ich wieder hereingebeten wurde, da Feierabend war und der Sekretär deshalb gehen wollte. Ich fragte mich wie der Junge ihm mitgeteilt hatte, daß er sich für mich entschieden hatte, denn ich hatte nichts davon bemerkt, obwohl der Sekretär in dieser Zeit nur bei dem Jungen gewesen war, während ich danebenstand.

Als ich ihm schließlich die Frage nach seinem Alter stellte erfuhr ich: Er war sechzehn. Während das durchaus zu seinem jugendlichen Aussehen paßte, fiel der Junge so sehr aus jedem Rahmen, daß es mir beinahe leichter gefallen wäre, das zu glauben, wenn er mir erklärt hätte, daß er achzig wäre und den Jungbrunnen aus den Märchen gefunden hätte, der alte Leute wieder zu Jugendlichen macht.

Bei seinem Versuch zu erklären, wie er zu der Bildung kam, die er offensichtlich hatte, bekam ich zunehmend das Gefühl, mitten in einem Märchen oder einer Sage gelandet zu sein. Insbesondere weil er mit größer Begeisterung jede seiner Aussagen zu Magie mit praktischen Vorführungen illustrierte. Leider war es kein schönes Märchen, in dem alles gut ausgeht, sondern er erzählte Kriegen zwischen Sagengestalten und Außerirdischen, von extremen Foltern und davon wie die meisten Menschen, an denen ihm etwas lag, zu Tode gefoltert wurden.

Doch damit nicht genug, zeigte er mir Pläne von technischen Geräten die er in seiner Abteilung bauen lassen wollte und ich merkte, wie ich dazu Dinge sagte, die ich einfach nicht wissen konnte und dabei das Gefühl hatte, genau zu wissen, wovon ich sprach.

Kersti

Fortsetzung:
F412. Kersti: Bei unserer Arbeit hier geht es darum, immer, wenn man es braucht, in einem Zustand kommen zu können, in dem man auf das Wissen der Geistigen Welt zurückgreifen kann

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
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