erste Version: 2/2015
letzte Bearbeitung: 2/2015
Vorgeschichte:
F415.
Ich war zunehmend irritiert, warum er sich solche Sorgen um einen jungen Mann machte, den er verdächtigte, Logengeheimnisse zu verraten
Der SS-Verhörspezialist erzählt:
Mein Wunsch, möglichst weit weg von dem gefährlichen Jungen zu sein, ging nicht in Erfüllung. Von Neumann wollte, daß ich ihm einige Fragen stellte, die er mir genau vorgab. Doch ehe es dazu kam, war der Junge spurlos verschwunden. Einige Wochen später tauchte er dann schwer verletzt wieder auf und ich sollte ihn, sobald Görings Leibarzt das erlaubte, erneut befragen. Mir wurde eingeschärft ich sollte darauf achten, daß der Junge sich weder aufsetzt noch aufsteht. So so, der Süße war also von der Sorte, die nicht auf ihren Arzt hört und immer drei Wochen früher aufstehen will, als der Arzt es erlaubt?
Ich betrat also das Krankenzimmer und wurde von einem Jungen begrüßt, der völlig unverändert wirkte. Als er mir die Hand gab, sah ich daß den Arm ein langer, genähter und noch unverheilter Schnitt zierte, zu dem der Junge mir erklärte, daß dort immer ein Stab durchgesteckt wurde, um ihn in den Handschellen zu fixieren. Da er regelmäßig versuchen würde zu fliehen, würden sie den Schnitt immer wieder neu machen, wenn sie ihn wieder einfangen.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs, in das ich die verlangten Fragen einstreute, stellte ich fest, daß es Menschen gibt die über Foltern reden können wie andere Leute über das gestrige Fußballspiel mit Freunden. Und als ich ihn darauf ansprach meinte er nur, es würde nicht nur alltäglich klingen, sondern er wäre tatsächlich in den letzten Jahren fast täglich auf die ein oder andere Weise gefoltert worden. Als ich bemerkte, wie unfaßlich ich es fände, daß er so entspannt wirkt, kam die Anwort:
"Wieso? Sie wollen mir doch gar nichts tun, oder?"
"Nein natürlich nicht!" versicherte ich.
"Sehen sie, dann kann ich mich doch wirklich entspannen, oder?" gab er zurück.
Nein, ich verstand den Jungen nicht.
Als ich von Neumann zu dem Gespräch Bericht erstattete, schien er mit den Antworten zufrieden zu sein und wollte selber mit dem Jungen sprechen. Das erste Gespräch verzögerte sich jedoch, da der Junge wieder spurlos verschwand.
Fortsetzung:
F251.
Johannes von Neumann
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
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