erste Version: 6/2015
letzte Bearbeitung: 9/2015

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Erzengel Michaels Geheimdienst

F468.

Ich hatte keine Ahnung, ob ich diese Stelle haben wollte, aber das Ganze klang so verrückt, daß ich es mir ansehen wollte, um meine Neugier zu befriedigen!

Vorgeschichte: F46. Kersti: D

Georg erzählt:
Als ich zehn war, kamen meine beiden Eltern bei einem Unfall mit einer Kutsche ums Leben. Meine Verwandtschaft entschied, daß sich ein recht wohlhabender Onkel um mich kümmern sollte, der aber kein echtes persönliches Interesse an mir zu haben schien. Er kümmerte sich pflichtgemäß darum, daß ich mein Erbe erhielt und daß es so angelegt wurde, daß ich möglichst viel davon hatte. Er verwahrte diejenigen Habseligkeiten von meinen Eltern, die mir viel bedeuteten für mich und schickte mich auf ein Internat, um mich los zu sein, vermutete ich.

Seine eigenen Söhne hat er ebenfalls auf dieses Internat geschickt und in den Ferien war ich bei ihm willkommen. Trotzdem fühlte ich mich dort nicht wirklich wohl, genauso wie ich mich im Internat irgendwie verloren fühlte.

Nach der Schule machte ich eine Lehre in einer Forschungswerkstatt einer Fabrik, die als Voraussetzung ein Abitur forderte und ihre Schüler verpflichtete neben dem Unterricht in der Berufsschule einzelne Physikvorlesungen an der nahegelegenen Universität zu besuchen. Damit sollten wir unseren Horizont erweitern.

Mein Lehrmeister hatte mich schon beim Vorstellungsgespräch darauf angesprochen, daß ich Waise war und bewegte mich danach immer wieder behutsam dazu, mit ihm über meine unaufgearbeitete Trauer um meine Eltern zu reden. Dabei wurde mir nach und nach bewußt, daß ich mich nur deshalb nicht mit anderen Menschen verbunden hatte, weil ich befürchtet hatte, sie würden dann wieder sterben wie meine Eltern.

Überhaupt lud er die Lehrlinge zu sich nach Hause ein, wo wir sehr interessante Gespräche führten und ich mochte ihn bald sehr.

Irgendwann, ein halbes Jahr nach Beginn meiner Lehre, ließ er mich in sein Büro rufen und schlug mir vor, mich auf eine Stelle in Ungarn zu bewerben, bei der ich, wenn ich angenommen würde, einen Doktortitel bei einer von mehreren Österreichisch-Ungarischen Universitäten erwerben könnte, während ich gleichzeitig ein besseres Gehalt erhalten würde als hier. Für einen so intelligenten Burschen wie mich wäre das doch sicher ein interessantes Angebot.

Dabei übergab er mir mehrere gedruckte Blätter, in denen, wie er sagte, alles Wichtige drin stünde.

Ich steckte die Blätter ein und las sie zuhause in Ruhe durch. Arbeitgeber war ein Ritterorden. Und ich mußte sagen, ich hatte noch nie eine so ausführliche und so seltsame Stellenanzeige gelesen. Es begann schon damit, daß es ein Anschreiben enthielt, in das mein Name und meine Adresse mit Schreibmaschine eingetragen waren. Es wurde erklärt, daß ich auf Empfehlung meines Lehrmeisters für eine Vorstellungsgespräch auf diese Stelle eingeladen sei. Es gäbe dort dann Vorstellungsgespräche und Prüfungen, um meine Eignung tiefergehend zu testen. Während der Zeit müßte ich auf dem dortigen Gelände wohnen und mich an die Hausordnung halten. Verstöße gegen die Hausordnung würden mit sofortigem Ausschluß aus dem Prüfverfahren geahndet. Und beim Lesen der Hausordnung fragte ich mich, ob es sich hierbei eher um ein Kloster oder eine Arbeitsstelle handelte. Sie verlangten allen Ernstes, daß man pro Tag fünf mal zu festgelegten Zeiten eine Stunde auf Kontemplation zu verwenden hätte und daß man sich an das Zölibat zu halten hätte, so lange man dort arbeitet.

  6:00 Kontemplation 1
  7:00 Frühstück, nach dem Frühstück freie Zeiteinteilung
  9:00 Kontemplation 2
10:00 Berufliche Fortbildung
12:00 Kontemplation 3
13:00 Mittag, danach freie Zeiteinteilung
15:00 Kontemplation 4
16:00 Sport
18:00 Kontemplation 5
19:00 Abendessen, danach freie Zeiteinteilung

Da das Wochenende und die Probezeit auch dazu dienen würden, daß ich herausfinden könne, ob die Stelle für mich geeignet sei, müßte ich versprechen, mich an diese Regeln auch während der Vorstellungstage und für die Probezeit streng zu halten. Zum Thema Kloster paßte auch, daß dort Gottesdienste angeboten wurden - aber seit wann kann man sich in einem Kloster aussuchen, mit welcher Religion man sich beschäftigen will? Gottesdienste wurden für gut zehn verschiedene Religionen angeboten, von denen einige nicht einmal christlich waren! Außerdem gab es eine atheistische Gesprächsrunde. Ich schüttelte innerlich den Kopf. Dann waren auch noch die Teilnahme an einigen der Sportangebote und berufliche Fortbildungen verpflichtend und man mußte einmal die Woche zwei Stunden lang mit einem Psychologen reden und ebensoviel Zeit dem Gespräch mit einem Seelsorger - Religionszugehörigkeit egal - widmen. Die Arbeitszeiten waren nicht festgelegt, ich müßte aber meine Arbeitsergebnisse in angemessener Zeit abgeben. Alle Unkosten würden bezahlt, Kost und Logie wären frei und ich bekäme durchgehend mein Gehalt. Mein Zimmer hier würde bis zum Ende der Probezeit bezahlt und meine Stelle für mich freigehalten, damit ich keine Schwierigkeiten bekäme, sollte ich meine Probezeit nicht bestehen. Und dann gab es noch ein Gebäude, in dem man nicht den ersten Stock betreten durfte.

Ich hatte keine Ahnung, ob ich diese Stelle haben wollte, aber das Ganze klang so verrückt, daß ich es mir ansehen wollte, um meine Neugier zu befriedigen!

Kersti

Fortsetzung:
F469. Georg: Und wie können einem Ideen kommen, wenn man nichts denkt?

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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