erste Version: 7/2015
letzte Bearbeitung: 7/2016

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Erzengel Michaels Geheimdienst

F482.

Ich hätte beinahe angefangen zu kichern, weil die Verfolger wirklich wie Alptraummonster ausgesehen hatten

Vorgeschichte: F481. Kersti: D

Georg erzählt:
Wir waren an der hiesigen Basis angekommen und sie brachten mich auf einer Bahre hoch in das Krankenzimmer. Der Arzt wartete schon.
"Verletzungen?" fragte er.
Ich zählte auf und hoffte daß ich nichts vergaß. Ich glaubte nicht, daß das noch irgendetwas bringen konnte, aber so war die Regel: Der Patient zählt alle Verletzungen auf, deren er sich bewußt ist und der Arzt untersucht den gesamten Körper von oben bis unten, um sicherzugehen, daß nichts übersehen wird und nichts unbehandelt bleibt. Der Arzt untersuchte mich also und mit jeder Sekunde wurde sein Blick ernster. Er fragte mich halb scherzhaft welches Monster mich denn da angefallen hätte. Ich hätte beinahe angefangen zu kichern, weil die Verfolger wirklich wie Alptraummonster ausgesehen hatten. Was mich daran hinderte war nur, daß ich viel zu schwach für so etwas war. Das brachte mich auf eine Idee, die meinem Bericht vielleicht mehr Glaubwürdigkeit verleihen konnte.
"Ich will, daß du nachher einen Bericht schreibst, in dem du die Wunden beschreibst und alle ungewöhnlichen Details nennst. Wenn dadurch etwas deutlicher wird, sollten auch Bilder beigelegt werden." befahl ich.
Er warf mir einen seltsamen Blick zu, als er den Befehlston hörte, bestätigte den Befehl und konzentrierte sich wieder auf die Arbeit. Ich beobachtete wortlos, wie er die Wunden reinigte, desinfizierte und nähte und wie sein Blick immer verbissener wurde und versuchte still zu halten. Das war aber gar nicht so einfach, weil ich begann vor Schwäche zu zittern. Außerdem tat es ziemlich fies weh.
"Prognose?" fragte ich, als er fertig war.
Es kam ziemlich schwach raus. Meine Stimme wollte mir nicht gehorchen. Ich merkte, daß er mir am liebsten gar nicht geantwortet hätte, ließ aber seinen Blick nicht los, bis er sagte:
"Zehn Tage."
Ich nickte. Das war so ungefähr das, was ich mir gedacht hatte. Dann kam mir ein Gedanke und ich befahl:
"Der Autopsiebericht wird dem Bericht an die Zentrale beigelegt."
Der Blick, den er mir daraufhin zuwarf, war sehenswert.

Ich sah mich um und stellte fest, daß Miriam sich verdrückt hatte. Und das ging gar nicht, denn ich brauchte sie.
"Treib mir Miriam auf. Sie muß den Bericht für mich notieren. Der ist wichtig." befahl ich dem Arzt, der mir daraufhin wieder einen so seltsamen Blick zuwarf und den Befehl bestätigte.
Als sie kam, sah sie aus, als hätte sie geweint und sie erklärte mir, sie würde jetzt gar nichts tun außer mir Händchen halten. Da könnte ich ihr befehlen, was ich wollte.
"Dazu bin ich dein Vorgesetzter. Nimm den Stift."
Sie streckte mir die Zunge heraus aber gehorchte. Mit formaler Höflichkeit haben wir es nicht so, aber wo es darauf ankam, war unsere Disziplin immer sehr streng.

Ich hatte entschieden, daß es am Besten war, einfach alles in der Reihenfolge zu erzählen, in der ich es erlebt hatte und begann am Anfang der Geschichte. Die Informationen meines Lehrers fügte ich an der Stelle ein, wo ich ihn getroffen hatte. Als ich fertig war, ließ ich es mir noch einmal vorlesen und hörte mit geschlossenen Augen zu. Ja, dachte ich, es ist einigermaßen verständlich. Ob sie mir das glauben würden, war aber eine zweite Frage. Man konnte nur hoffen, daß sie genug andere Informationsbruchstücke hatten, die das bestätigten, sonst würden sie sich bestimmt einbilden, ich hätte Halluzinationen gehabt.

Ich konnte mich also entspannen. Und wie früher am Tag, als ich im Schuppen war, führte die Entspannung dazu, daß ich die Schmerzen sofort ein Vielfaches so stark spürte. Und die Trauer. Ich hatte vorgehabt, Miriam zu heiraten und mit ihr Kinder zu bekommen, sobald meine aktive Zeit als Agent vorbei war. Und das würde jetzt nicht mehr werden.

Ich sagte ihr, daß ich sie gerne geheiratet hätte, mit dem Ergebnis, daß sie zu weinen begann. Ich drückte schwach ihre Hand. Weinen war gut, denn es hieß, daß sie ihre Trauer bearbeitete. Ich muß wohl eingeschlafen sein, denn ich erwachte von einem leise geführten Streit zwischen Miriam und dem Psychologen des Teams, der darauf bestand, daß sie zu ihrer Therapiesitzung zu erscheinen habe. Gelegentlich warf ein weiteres Teammitglied einen Satz zu seiner Unterstützung ein, bis sie sie sich schließlich geschlagen gab und ihn begleitete. Ich fühlte mich zu schwach, um etwas dazu zu sagen, amusierte mich aber innerlich, denn wenn es nicht gerade um ihre eigenen Gefühle ging, sah unsere stellvertretende Teamleiterin die Weisheit von Therapiesitzungen durchaus ein.

Kersti

Fortsetzung:
F486. Georg: Ich fühlte mich in meinen Anfangsverdacht, daß alles nur eine Halluzination gewesen sei, bestätigt

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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