erste Version: 6/2014
letzte Bearbeitung: 6/2014

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Adolf

F513.

"Und es ist dir schon bekannt, daß Du das laut dem Reglement hättest melden müssen?"

Vorgeschichte: F512. Kersti: D

Adolf erzählt:
Haushofer stellte sich mit dem Rücken zu mir vor die Leiche:
"Jetzt ist der Augenblick, wo Gawain seinen letzten Atemzug macht und stirbt. Ich verhalte mich ab jetzt, wie ich mich verhalten hätte, wenn ich den Dämon nicht gerufen hätte. Ich bin beim Umdrehen nicht überrascht, dich zu sehen." erklärte er.
Haushofer drehte sich zu mir um. Er wirkte nicht sonderlich erfreut über meine Anwesenheit. Ich habe darauf geachtet, nicht verstohlen zu wirken, sondern alle Fragen offen zu beantworten, die mir gestellt wurden, da alles andere hätte gefährlich werden können.
"Was machst du hier?" fragte er scharf.
Ich grüßte vorschriftsmäßig und antwortete:
"Ich habe meinen Auftrag ausgeführt und wollte die Schreiben abgeben und Bericht erstatten."
Er ließ sich die Schreiben geben und hörte sich an, wie ich alles berichtete, was mir unterwegs Bemerkenswertes begegnete. Ich endete mit den Worten:
"... und dann öffnete ich die Tür und sah - das hier." und deutete auf meinen toten Freund.

Haushofer fragte mich zunächst, wie lange ich zugesehen hatte und ließ mich dann meine Beobachtungen schildern. Ich beschrieb sachlich und vollständig meine Eindrücke, ohne meine Gefühle Gawain gegenüber zu erwähnen. Ich erklärte auch, daß und warum ich ihn für den Boten eine Loge hielt.
"Gut beobachtet. Aber du kennst ihn."
"Das trifft zu." antwortete ich.
Es wäre gefährlich gewesen, das zu leugnen, denn selbst wenn er es nicht erzählt hätte, konnte ich mir nicht sicher sein, ob mein Gesicht nicht zu viel verraten hat.
"Und es ist dir schon bekannt, daß Du das laut dem Reglement hättest melden müssen?"
"Jawohl, das ist es." antwortete ich.
Solche Begegnungen soll man melden, da sie als gute Gelegenheiten gelten, den Feind auszuhorchen.
"Ach und wie kommt es, daß du es nicht gemeldet hat, wenn du das so gut weißt?"
"Ich wollte es nicht melden, weil ich nicht unter Druck gesetzt werden wollte, ihn auszuhorchen." antwortete ich wahrheitsgetreu.
"Aha - und was hat er dir über seine Loge erzählt?"
"Nichts." antwortete ich. Das war eine Lüge. Wir hatten uns über Logenerfahrungen unterhalten.
"Und das soll ich dir glauben?"
Ich zuckte mit den Schultern. Wahrscheinlich war es kein kluger Gedanke gewesen, meine Beobachtungen zu erwähnen. Andererseits wäre es möglicherweise noch unklüger gewesen, sie nicht zu erwähnen, je nachdem ob Haushofer meint daß ich so etwas übersehen haben kann oder nicht. Jetzt war es allerdings zu spät daran noch etwas zu ändern und da Gawain mir in de Tat nichts über seine Loge erzählt hatte, konnte ich jetzt auch nicht mit überzeugenden Logengeschichten aufwarten.

"Wenn ihr schon nicht über Logenangelegenheiten geredet habt, worüber habt ihr denn dann gequatscht?"
"Über Kindheitserinnerungen." sagte ich.
"Aha. Warum?"
"Das kam uns wie ein ungefährliches Thema vor." antwortete ich.
"Über welche denn beispielsweise?"
Ich gab einige Beispiele zum Besten, dann behauptete Haushofer, die hätten aber gar nicht mit den Beispielen übereingestimmt, die der Spion ihm erzählt hätte. Ich war zunächst überrascht, denn das Verhör, das ich beobachtet hatte, schien erst etwa bei meinem Eintreffen begonnen zu haben und es hatte kein derartiges Beispiel enthalten. Dann kam mir der Verdacht, daß es noch ein anderes Verhör gegeben haben müsse. Und das wiederum brachte mich auf den Gedanken, daß dieses Verhör extra für mich inszeniert worden war. Und dann war es möglicherweise als Warnung durch Gawain an meine Adresse zu werten, daß er vor meinen Augen noch einmal erzählt hatte, daß er mich kannte. Haushofer hatte nämlich nicht danach gefragt und es war auch an einer etwas merkwürdigen Stelle gekommen.
"Das wundert mich nicht. Wir haben uns recht oft getroffen." antwortete ich.
"Aha - wie oft denn?"
Ich dachte kurz nach, nannte eine etwa realistische Zahl und sagte, daß ich, um es genauer sagen zu können, meine Aufzeichnungen zu Rate ziehen müsse.
"Enthalten sie Berichte von den Treffen?"
"Nein, dort steht nur das, was ich offiziell gemeldet habe, aber ich weiß natürlich, was ich ausgelassen habe, wenn ich die Berichte noch einmal lese." antwortete ich.
Er nickte. Natürlich hatte er mit nichts anderem gerechnet, denn genau so hatten wir Geheimhaltung beigebracht bekommen: "Lasse dich ausführlich über unbedeutende Auffälligkeiten des Tages aus, dann fällt dir beim Lesen auch wieder ein, was du an wichtigen Dingen NICHT aufgeschrieben hast."

Haushofer befragte mich noch einige Stunden zum Thema Freundschaft mit Gawain, und da ich dem Toten damit garantiert nicht mehr schaden konnte, beantwortete ich jede Frage so ausführlich und wahrheitsgetreu wie möglich.

Als er nach einigen Stunden mit der Befragung aufhörte, ließ er mich durch zwei der wachhabenden Soldaten in eine Zelle bringen.

Kersti

Fortsetzung:
F514. Kersti: W

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
Werbung - auch in Form spiritueller Newsletter - ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.