erste Version: 6/2014
letzte Bearbeitung: 6/2014

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Adolf

F515.

Mein Spruch mit den Feinde lieben muß ziemlich die Runde gemacht haben, ich wurde danach nämlich öfter von Vorgesetzten wegen dieser Bemerkung angesprochen

Vorgeschichte: F514. Kersti: D

Adolf erzählt:
Es gab diverse Verhöre durch diverse Offiziere. Mal wurde ich von Logenangehörigen zu Logenthemen vernommen, mal von Leuten, die nichts wissen durften, zum "Was hast du denn mit einem fremden Spion zu tun?"-Thema - und alle Übergangszustände dazwischen gab es auch. Daneben wurden diverse Foltermethoden aus der Kiste mit den Foltern, die keine dauerhaften Spuren hinterlassen, angewendet.

Am Abend des dritten Tages sah ich ein Teufelchen in der Ecke des Zimmers, das mir erklärte, ich würde das sehr gut machen aber ich solle dem blöden Sebottendorf nicht trauen und Haushofer wäre auch böse. Ich meldete, daß ich eine Halluzination gehabt hatte, teilte aber nicht mit, was ich gesehen hatte. Wir hatten in der Ausbildung gelernt, daß Wasserentzug zu Halluzinationen führen kann und daß wir das wenn es im Training vorkam zu melden hatten, da es zeigen würde wie stark der Körper belastet wäre. Ich hielt es für taktisch klug, auch hier zu melden, weil es bisher so aussah, als wollten sie mich nur prüfen und in dem Fall, war es wichtig, sie darauf aufmerksam zu machen, wenn mein Körper die ersten Ausfallerscheineungen zeigt. Damit verriet ich ihnen natürlich auch, daß sie mich emotional noch längst nicht so unter Druck gesetzt hatten, wie sie vielleicht wollten, aber ich wollte nicht an Nierenversagen sterben, wenn es sich vermeiden ließ.

Ich bekam selbst am nächsten Morgen, als das Verhör vorbei war, nichts zu trinken.

Und ich wurde gefragt, ob ich vor meiner Erschießung noch eine halbe Stunde Zeit haben wolle, um Abschiedsbriefe zu schreiben. Ich beantwortete die Frage mit "Ja" und fragte mich, ob ich mich in der Beurteilung der Situation getäuscht hatte.

Ich bekam Zeit, Stift, Papier und meine persönlichen Besitztümer, um eine Angelegenheiten zu ordnen. Genau das tat ich auch und versuchte gleichzeitig, meine Gedanken zu ordnen. Das Teufelchen das gekrault werden wollte und mir erzählte, daß ich vorsichtig sein sollte, weil Haushofer böse ist, half mir dabei nicht unbedingt. Wie kam es eigentlich daß ich das Teufelchen sympathisch fand und geneigt war, seine Warnung ernst zu nehmen? Ich wußte, es gab so etwas wie feinstoffliche Wahrnehmungen, aber ein nettes Teufelchen, das gekrault werden will und mich vor Gefahren warnt, kam mir schon ziemlich komisch vor. Und Haushofer wäre normalerweise der gewesen, den gefragt hätte, was so eine Erfahrung bedeutet.

Als sie mich durch das Gebäude führten, hörte ich wie jemand den Befehl gab, daß am späten Nachmittag ein Erschießungskommando bereit gehalten werden solle. Ich fragte mich ob das echt war, oder eine Inscenierung extra für mich. Langsam glaubte ich nicht mehr an die Inszenierung. Das mochte aber auch einfach ein Zeichen meiner Erschöpfung sein, denn wenn man müde ist, beurteilt man die Situation leicht negativer als sie ist.

Sie führten mich in einen Raum, wo all die Offiziere der letzten Tage an einem Tisch saßen. Mich setzten sie an einen Platz einer Breitseite des Tisches. Jemandem, der nicht Fachmann ist, wäre das sicher lieber gewesen, als die verbreitete Version wo alle dem zu Verhörenden gegenübersitzen. Mir gefiel diese Sitzordnung gar nicht, weil sie es mir unmöglich machte, alle am Verhör beteiligten Personen im Blickfeld zu behalten, um zu sehen wie sie auf meine Worte und mein Mienenspiel reagierten. Und dann kam noch dazu, daß ich all die schwierigen "Was erzählt man wem und was kann wer nachvollziehen"-Fragen gleichzeitig beachten mußte und für jede der anwesenden Personen da andere Regeln galten. Diese Art von Verhör war wirklich das letzte was ich in meinem jetzigen unausgeglichenen und erschöpften Zustand gebrauchen konnte. Und selbstverständlich hatten sie es genau deswegen inszeniert.

Sie hatten offensichtlich beobachtet, daß ich beim Thema Gawain wütend werde und versuchten mich nach Kräften zu provozieren. Sie taten als wäre es ein Staatsverbrechen, daß er mir sympathisch war, was nicht dem entsprach, was mir in der Ausbildung beigebracht worden war. Dort wurde nämlich gelehrt, daß es normal sei daß man bei der Arbeit Beziehungen zu gegnerischen Agenten aufbaut, wenn man sie als solche erkennt. Nur ein Agent kann einen anderen Agenten wirklich verstehen und das gegenseitige Verständnis kann leicht zu Freundschaften führen. Der bessere Agent sei dann derjenige, der aus dem anderen Informationen herausbekommt, ohne selber welche preiszugeben. Wie auch immer, sie machten fiese Andeutungen, bohrten nach Informationen, die ich nicht hatte. Außerdem machten sie sich über meine Gefühle zu Gawain lustig.

Irgendwann war ich dann so stinksauer, daß ich nicht mehr in der Lage war mich vernünftig zu verhalten. Ich habe dann einem von denen gesagt, wenn er meint, daß ich es verdient hätte, erschossen zu werden, dann sollte er doch seine Pistole nehmen und das tun. Ich fände jedenfalls nicht daß ich etwas falsch gemacht hätte und so weit mir bekannt sei, gäbe es keine Verpflichtung, den Feind zu hassen. Und nebenbei gesagt sei das unchristlich, Jesus hätte nämlich gesagt, wir sollten unsere Feinde lieben. Er hat tatsächlich seine Pistole herausgeholt und auf mich gerichtet. Ich habe ihm einfach nur in die Augen gesehen. Das kam mir wie eine Ewigkeit vor und am Ende hat er die Pistole wieder weggesteckt. Und damit waren dann auch die Verhöre zuende.

Mein Spruch mit den Feinde lieben muß ziemlich die Runde gemacht haben, ich wurde danach nämlich öfter von Vorgesetzten wegen dieser Bemerkung angesprochen.

Kersti

Fortsetzung:
F516. Kersti: W

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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