erste Version: 4/2016
letzte Bearbeitung: 8/2016

Ägyptische Priesterleben: Ägyptische Priesterleben - Eine Schule der Hingabe

F585.

Ich wagte nicht, die Sadistenprüfung anzusetzen, bevor ich das heraus hatte, was plötzlich mit ihm los war oder welcher unentdeckte Schwachpunkt sich da zu zeigen im Begriff war

Vorgeschichte: F583. Kersti: D

Miran der Hoheprister des Tempels der Hingabe erzählt:
Wenn einer unserer Schüler ein erhebliches Potential zu Rebellion zeigt, und feststeht, daß er für den Tempel des Schweigens vorgesehen ist, wird er zu geeigneter Zeit für die Sadistenprüfung eingeteilt.

Es gibt unter den Adeligen diverse wirklich verdorbene ekelhafte Typen, die bereit sind, horrende Summen dafür zu zahlen, daß sie einen Menschen foltern und mißhandeln dürfen. Die horrenden Summen kann der Tempel natürlich durchaus brauchen, aber bei der Prüfung geht es nicht darum, was diese verdorbenen Typen wünschen, sondern es wird geprüft, ob der Schüler die seelischen Verletzungen überwunden hat, die ihn bisher zu Rebellion getrieben hat, oder ob er immer noch so verletzt ist, daß er wieder beginnt zu rebellieren. Ein Mensch, der an irgendeiner Stelle gegen die Sadistenprüfung aufbegehrt, ist noch nicht in der Lage, mit dem fertigzuwerden, was der Tempel des Schweigens mit ihm macht, ohne innerlich daran zu zerbrechen.

Wir denken, daß es besser für einen Menschen ist, bei der Sadistenprüfung zu sterben als im Tempel des Schweigens seelisch gebrochen zu werden und wir wissen, daß der Tempel des Schweigens diejenigen Menschen seelisch bricht, die nicht in der Lagen sind, sich seinen Regeln zu hinzugeben, ohne daran zu zerbrechen.

Daher haben wir uns eine Prüfung ausgedacht, die tödlich für jene ist, die sich sinnlosen Grausamkeiten nicht hingeben können.

Für Erigon standen in seiner Ausbildung noch zwei Sachen an. Das Eine war die Sadistenprüfung, das Andere die höchste Einweihung, die wir anzubieten hatten. Außerdem war es wesentlich, daß er seinen Schüler durch seine letzten Übung, die er machen sollte, bevor er in den Tempel des Schweigens geschickt wurde, hindurchzugeleiten.

Und in dieser Phase wurde Erigon plötzlich rebellisch. Nicht auf die laute unhöfliche Weise, die Jugendliche so an sich haben, sondern höflich, freundlich und humorvoll, ja regelrecht charmant. Aber wenn er zu irgendetwas einmal "nein" gesagt hatte, blieb er bei diesem "nein". Nichts zu machen. Er nahm jede Strafe lächelnd hin, tat jede Arbeit, die er für sinnvoll erklärt hatte, weiterhin zuverlässig. Er war weiterhin aufmerksam, geduldig und ein guter Lehrer für seinen spirituellen Schüler. Aber ein "Nein" war ein "Nein", nichts zu machen und keine Strafe war wirksam. Es gelang mir, ihn ein paar mal mit den Strafen, die ich mir ausdachte, aus der Fassung zu bringen, doch wenn das geschah, war seine Konzentration augenblicklich auf der Frage, warum er da noch einen Schwachpunkt hatte und wie das Thema aufzuarbeiten war. Auch, daß ich die Doppelrolle hatte mir die Strafen selbst auszudenken und ihm dann zu helfen, damit fertig zu werden, nahm er mit einem erstaunlichen Humor und einer Entspanntheit auf, der überhaupt nicht auf seine Gefühle mir gegenüber abzufärben schien. Er bedankte sich in unseren Gesprächen, in denen ich als sein spiritueller Lehrer fungierte, nur immer wieder dafür, daß ich mir solche Mühe ga, ihm jeden seiner Schwachpunkte vor Augen zu führen.

Ich rätselte, warum er plötzlich rebellierte, welche Angst da in ihm erwacht war, daß er sich plötzlich nicht mehr hingeben konnte. Was ging in ihm vor, daß er lieber lieber jede Folter, jeden fiesen Trick, jeden gemeinen psychologischen Winkelzug in Kauf nahm, statt bestimmte Dinge zu tun, die zwar nicht ernsthaft schlimm waren, aber die zu etwas beitrugen, was in der Welt für seine Begriffe nicht in Ordnung war? Welche Angst war da in ihm erwacht, daß er so auf Rebellion schaltete?

Wenn ich nach diesem Thema bohrte, wich er aus, wie Wasser durch eine zugreifende Hand hindurchfließt. Er schien überhaupt nicht zur Kenntnis zu nehmen, daß da ein Problem sein könnte. Diese Art des Ausweichens ist ein Zeichen für eine sehr starke Verdrängung und das machte mir noch mehr Sorgen.

Ich wagte nicht, die Sadistenprüfung anzusetzen, bevor ich das heraus hatte, was plötzlich mit ihm los war oder welcher unentdeckte Schwachpunkt sich da zu zeigen im Begriff war. Andererseits mußte ich ihn dazu bringen, das Thema auch anzupacken.

Kersti

Fortsetzung:
F589. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI62. Kersti: Inhalt: Eine Schule der Hingabe

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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