erste Version: 10/2015
letzte Bearbeitung: 12/2020

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Erzengel Michaels Geheimdienst

F621.

Von den intelligenten Analysen die von Georg normalerweise kamen, war keine Spur mehr zu sehen

Vorgeschichte: F620. Georg: Mein Mentor sagte mir nämlich, daß er sich die Rohdaten weder unbeaufsichtigt noch allein in meiner Begleitung ansehen durfte
F1890. Khar: Der Mann fuhr entsetzt zu mir herum, sah mich an, begann bei meinem Anblick laut zu schreien und erschoß sich

Mirko erzählt:
Als Georg diesmal in mein Zimmer kam, war von dem selbstsicheren und erstaunlich erwachsenen Auftreten, das mich bei den vorhergehenden Begegnungen so beindruckt hatte, überhaupt nichts mehr zu sehen. Er wirkte als hätte er sich am liebsten irgendwo in einem Mauseloch verkrochen.

Das nachfolgende Gespräch war nicht hilfreicher. Dirk hatte gesagt, daß der Junge Hilfe dabei bräuchte, mit seinen Reinkarnationserinneruungen fertig zu werden, doch als ich ein bißchen freundlich auf seine offensichtliche Gefühlslage einging, brach er einfach nur in Tränen aus und brachte es nicht fertig, irgendetwas von dem, was ihn bewegte, zusammenhängend zu erzählen.

Gut, es war klar, daß Dirks Mentor gestichelt und auf Georg herumgehackt hatte und daß Georg inzwischen von Dirk erfahren hatte, daß Dirk verdächtigt worden war, uns verraten zu haben. Außerdem sagte er, daß er von Dirk beraten werden wollte, in deinem Ton, in dem vielleicht ein Kind sagen würde "Ich will aber Papa!" Von den intelligenten Analysen die von Georg normalerweise kamen, war keine Spur mehr zu sehen. Mehrfach versuchte er, sich zusammenzureißen, um irgendetwas zu erklären, doch das führte nur dazu, daß er nach einem halben Satz begann jämmerlich zu weinen. Was er erklären wollte, konnte ich nicht einmal erraten.

Ich fühlte mich auch nicht in der Lage ihn zu trösten, denn ich brach in Tränen aus und hatte plötzlich weider nur Nebel vor Augen und Matsch im Kopf. Das war doch zum wahnsinnigwerden, wann immer irgendwelche heftigen Gefühle hochkamen bestand mein Geist nur noch aus Nebel!

Offensichtlich brauchte er gerade einen liebevollen Übervater, um sich auszuheulen. Da ich wohl wieder einmal nicht fähig war, irgendjemandem Geborgenheit zu vermitteln, bat ich ihn, Dieter zu rufen. Er fragte mich erstaunt, warum ich das nicht selber machte. Ich kam mir mal wieder vor, wie ein Behinderter.

Einmal hatte ich dem Dieter erzählt, daß ich mir oft vorkam wie ein Behinderter, weil ich ständig diesen Nebel im Kopf hatte. Dieser hatte mir dann erklärt, daß ich mit meinem Eindruck, behindert zu sein, gar nicht so weit daneben liege. Was es wirklich wäre, könne ich aber besser verstehen, wenn ich mir die Leute ansähe, die bei einem Auftrag so schlimme Dinge erlebt haben, daß sie wahnsinnig geworden sind und danach auf einige ihrer Fähigkeiten nicht mehr zugreifen können. Das wäre das Problem was ich hätte, nur daß meine traumatische Erfahrung nicht in diesem Leben sondern in einem früheren Leben gelegen hätten und daß es viel mehr wären. Er meinte, er würde hoffen, daß es mir in diesem Leben gelingen würde, das so weit aufzuarbeiten, daß ich das Problem im nächsten Leben nicht noch einmal haben werde.

Ich sagte Georg, daß meine Geiststimme nicht stark genug wäre und daß mich der Michael-König deshalb gewöhnlich nicht hören würde, wenn ich es versuche. Die genaue Ursache für mein Problem konnte ich ihm jetzt unmöglich erklären, denn er hatte offensichtlich gerade wirklich zu viele Probleme und deshalb völlig jedes bißchen innere Sicherheit verloren.

Der Michael-König kam auf diesen Ruf so schnell, daß Georg ihn scherzhaft fragte ob er geflogen wäre. Er antwortete, daß er nur ein wenig gerannt sei, um in Form zu bleiben.

Wie ich auch, ging er zuerst auf Georgs offensichtliche Gefühlslage ein und der Junge brach in Tränen aus. Dann fragte er ihn, wie alt er sich denn jetzt fühlen würde.
"So ungefähr wie zehn." antwortete Georg.
"Was war, als du zehn warst?"
Der Ältere mußte einige Zeit bohren, bis Georg auf die offensichtliche Antwort kam, daß das das Jahr war, in dem seine Eltern gestorben waren. Georg mußte noch mehr weinen. Er tröstete ihn, als wär er tatsächlich ein Zehnjähriger, der gerade seine Eltern verloren hat und fragte Georg dann:
"Kann es sein, daß du dir vorstellst, daß sich Dirk damit, daß er den Kontakt zu seinen Eltern verboten bekommen hat, genauso fühlen muß, wie du dich als zehnjähriger gefühlt hast und daß deshalb deine ganzen Gefühle von damals hochkommen?"
"Irgendwie schon." antwortete Georg.
"Nun damit liegst du aber ziemlich sicher falsch. Ein zehnjähriger, der seine Eltern bei einem Unfall verliert, an dem niemand wirklich schuld ist, fühlt sich ganz anders als ein Erwachsener, der sich bereits ein eigenes unabhängiges Leben aufgebaut hat und dem zu Unrecht vorgeworfen wird, er hätte alles verraten, woran er glaubt. Das sind keine harmlosen Probleme, aber ganz andere, als du sie hattest."
Georg nickte und sah aus, als wäre das für ihn ein völlig neuer Gedanke.
"Das ist ein Grund, warum man seine Gefühle aufarbeiten muß. Wenn man mit etwas ähnlichem konfrontiert ist, wie man selber erlebt und noch nicht verkraftet hat, dann ist man so mit sich selbst beschäftigt, daß man gar nicht merkt, daß der andere ganz andere Probleme hat, mit denen man ganz anders umgehen muß. Wenn du wissen willst, wie Dirk sich damals genau gefühlt hat, mußt du ihn fragen. Ich weiß zwar, daß er zu mehreren Leuten gesagt hat, daß er am liebsten sterben würde, aber er hat seither mit niemandem mehr wirklich über seine Gefühle geredet und er wird zu dir wahrscheinlich viel offener sein als zu den meisten." erklärte der Michael-König.
"Aber warum denn - wenn ich ihn noch nicht einmal wirklich sehe?" fragte Georg.
"Auch das mußt du letztlich Dirk fragen. Aber zu dir war er auf alle Fälle weitaus offener, als er das jemals wieder zu uns war. Immerhin hat ihn damals sein eigener Mentor verraten, dem er hätte vertrauen können müssen!"
Ich war erschrocken, wie wütend der Michael-König bei diesen Worten aussah. Wenn ich Dirks Mentor gewesen wäre und diesen Blick gesehen hätte, hätte ich mich wahrscheinlich gefürchtet, daß er mich zu Asche verbrennt oder so.

Damals, bei diesem ewig langen Streit um Dirks angeblichen Verrat hatte Dieter sich diese Wut nicht anmerken lassen, sondern wie ein kluger Diplomat geduldig mit jedem einzelnen geredet, bis alle zugestimmt hatten, daß man wegen einem unbewiesenen Verdacht niemanden bestrafen darf, indem man ihn bannt und seine Seele für ewige Zeiten bindet. Ich nehme an, daß Dirk nicht bewußt war, wie sehr er sich hatte zusammenreißen müssen, um nicht all diese Idioten in der Luft zu zerreißen. Ob Dirk bewußt ist, welche Strafe im Raum gestanden hatte, weiß ich nicht. Ich habe es ihm jedenfalls nicht gesagt, weil mir Dirk damals so wütend vorgekommen war, daß ich auf keinen Fall auch noch Öl ins Feuer gießen wollte. Dirk hatte sich immerhin noch unter Kontrolle und darauf geachtet, daß er den Streit nicht zusätzlich anheizt und es war einfach zu wichtig gewesen, daß das so bleibt. Und wie ich Dirk kenne, hätte ihn so etwas nicht eingeschüchtert sondern zur Weißglut gebracht.

Wir beiden befragten Georg danach ziemlich detailliert, wie sich Dirks Mentor verhalten hatte, da Dirk uns darüber nie etwas erzählt und auch sonst mit niemandem darüber geredet hatte. Daß er sich nicht an die Regeln gehalten hatte, war uns klar gewesen, aber daß er gleich so unerträglich war - und das auch noch bei einem Jungen, der ganz offensichtlich an dem Verrat nicht schuld sein konnte - fand ich erschütternd.

Dirks Mentor hatte sich bei mir übrigens direkt nach dem Gespräch über Georgs angebliche Unhöflichkeit beschwert. Und seine Beschwerde, war so absurd, daß sie Georg einfach amusieren mußte.
"Du mußt ihn aber sehr beeindruckt haben. Er kam nämlich nachher zu mir und hat sich bei mir beschwert, er hätte sich gefühlt wie in einem Kreuzverhör." meinte ich.
Georg sah mich ungläubig an.
"Aber ich war doch allein und hatte ihm rein gar nichts zu sagen!"
"Tja, kommt dir das, was er so bringt, rational vor?" fragte der Michael-König.
"Nein, nicht wirklich."
"Es gibt nur dummerweise viel zu viele Leute, die ihn trotzdem ernst nehmen. Also sei vorsichtig, daß du dich nicht in die Nesseln setzt." meinte der Michael-König.
Georg warf ihm einen skeptischen Blick zu. Er war wohl der Ansicht, daß er dazu gar nichts zu tun bräuchte, weil er schon mitten drin war. Das würde ich ihm später noch einmal eindringlicher klarmachen müssen.

Ich fragte ihn, wie wie es ihm denn damit gegangen war, als er sich die Aufzeichnungen zu seinem vorhergehenden Leben angesehen hatte. Komischerweise hatte er aber die Briefe, die er selbst geschrieben hatte, kunstvoll vermieden. Er fand daß er überhaupt nichts richtiges gefunden hatte und kramte einige Zettel mit Notitzen heraus. Ich sah mir die Zettel an und war erstaunt, wie viel er sich in dieser kurzen Zeit notiert hatte. Dann reichte ich es an den Michael-König weiter, der sich alles durchsah und meinte:
"Ist das alles von heute?"
"Heute und gestern Abend. Aber gestern habe ich fast nichts aufgeschrieben, weil ich zu wütend war, um mich richtig zu konzentrieren." antwortete er.
"Das ist gut. Dir ist das ein oder andere aufgefallen, wo ich selber noch nicht drauf gekommen bin. Wenn du fertig bist, will ich darüber eine schriftliche Zusammenfassung." meinte der Michael-König.
Georg sah aus, als könne er nicht glauben, daß der Michael-König das ernst meint.
Ich fragte ihn, ob er noch konkreten Rat bräuchte oder ob er nur verunsichert gewesen sei, weil die Arbeit mit den Rohdaten schwieriger ist, als er bisher gedacht hätte.
"Eher bin ich verunsichert. Aber wenn es so übel ist, wie ihr beschrieben habt, brauche ich auch eine Möglichkeit euch zu schreiben, ohne daß Dirks Mentor davon erfährt." sagte er.
"Das läßt sich einrichten." meinte der Michael-König.

Ich war verblüfft, weil er schon wieder etwas gesagt hatte, für das man meinen sollten, daß ihm die sachlichen Grundlagen fehlen.

Ich hatte diese Briefe damals, als sie kamen, nicht durchgelesen, weil ich mit dem, was ich so darüber gehört hatte, schon überfordert gewesen war, aber später als Geron tot war, hatte ich mich schon damit befaßt, weil ich bescheid wissen mußte und da die Seele immer wieder zu uns zurückkehrt, war vorherzusehen gewesen, daß er irgendwann wieder auftauchen würde und ihm jemand beim aufarbeiten helfen muß. Ich hatte immer nur stückchenweise gelesen und hatte bis heute noch nicht alles durch. Umd so viel zu lesen und zu verarbeiten, hate ich damals Monate gebraucht. Daß er frustriert war, war kein Wunder, weil aufarbeiten von Erinnerungen naturgemäß frustrierend ist und man das erst begreifen muß, um zu wissen, daß man kein Versager ist. Ich hatte mich auch immer für unfähig gehalten, bis mir irgendwann klar wurde, daß ich zwar länger brauche als Khar, um alles zu lesen, daß das aber damit zu tun hatte, daß bei mir jedes mal mehr Themen hochkamen als bei ihm. Inzwischen merke ich, daß ich viel gelassener bin als er und erst recht als Dirk, daher denke ich, daß ich das ganz gut gemacht habe.

Kersti

Fortsetzung:
F624. Georg: "Weil Mami uns Papi tot sind und mein Onkel mich loswerden will!" antwortete ich wie aus der Pistole geschossen und schämte mich sofort für meine Worte, weil ich inzwischen nun wirklich wußte, daß das so nicht stimmte

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI17. Kersti: Inhalt: Erzengel Michaels Geheimdienst

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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