erste Version: 9/2015
letzte Bearbeitung: 1/2016

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Erzengel Michaels Geheimdienst

F637.

Ich sagte mir, daß ich besser mein elektronisches Fachwissen rauskramen sollte, wenn ich wollte, daß wir nach Hause kamen

Vorgeschichte: F606. Kersti: D

Georg erzählt:
Wie jede Maschine waren auch diese UFOs nicht völlig gegen Ausfälle und Maschinenschäden gefeit. Normalerweise schalteten wir dann auf die Ersatzsysteme um und der Bordmechaniker reparierte den Schaden entweder noch im Flug oder erst bei der nächsten Landung. Rein aus solchen Gründen ist in meiner Zeit nie eine Maschine abgestürzt, da wir jede Kleinigkeit sofort reparierten.

Es gab jedoch auch noch andere UFOs und Militärbomber, die gerne UFOs abschießen wollten, um sie zu untersuchen. Normalerweise hatten sie damit keinen Erfolg, da unsere UFOs durch ein Energiefeld geschützt waren, das als Antrieb diente und die meisten Waffen ablenkte. Aber ich geriet mit einer kleineren Maschine einmal in Reichweite einer Waffe, die genau dieses Energiefeld meines Fluggerätes angriff, so daß die Generatoren durchbrannten. Ich schaltete auf die Ersatzsysteme um und ließ das Gerät gleichzeitig fallen und beschleunigte stark, in der Hoffnung, daß ich so dem nächsten Schuß entkommen würde, der aber dennoch, wenn auch weniger genau traf. Es gelang mir noch knapp zu landen, dann fiel der Antrieb endgültig aus.

Landen war im Grunde eine beschönigende Beschreibung, es war ein Absturz aus geringer Höhe, der gerade mal nicht gleich tödlich geendet hatte. Ich verlor beim Absturz die Besinnung.

Ich kam nach einer Weile wieder zu mir und versuchte mich aufzurappeln, um nach den anderen zu sehen. Das gelang mir aber nicht, weil mein rechtes Bein zwischen lauter Schutt eingeklemmt war und mir einfach zu wehtat. Nachdem ich es vorsichtig befreit und angesehen hatte, sah ich, daß es vom Fuß bis zur Mitte des Oberschenkels aufgeschlitzt war. Da der Unterschenkel in der Mitte umgebogen war, waren auch beide Unterschenkelknochen gebrochen. Überall in der Wunde waren Bruchstücke der Materialien, aus denen das Fluggerät gebaut war. Die Blutungen hielten sich aber für eine so große Verletzung in Grenzen. Es gab noch diverse andere Verletzungen und Prellungen, die sich aber anfühlten, also müßte man sich nicht sofort darum kümmern. Ich rief nach unserem Arzt. Der sagte mir, daß ich warten mußte, weil er sich zuerst um Diram, meinen Copiloten kümmern mußte, der ihm sonst verbluten würde.
"Dann kümmere ich mich selbst drum!" antwortete ich.
Ich rief nach Dimitri, meinem Bordmechaniker und fragte, wie es den Maschinen geht. Er meinte, er hätte sich noch nicht einmal alles ansehen können, aber es sähe so aus, als wäre jedes einzelne System in unserem Fluggerät ausgefallen.

Ich griff nach dem Erste-Hilfe-Kasten, der in einem Fach direkt neben meinem Sitzplatz war - glücklicherweise war er so konstruiert, daß man die verbogene Klappe leicht aufbrechen konnte, sonst wäre ich nicht dran gekommen. Ich entfernte alle Metallstücke, die ich sah, aus der Wunde und versorgte mein Bein so mit Schienen und Verband, daß es nicht noch mehr Schaden nehmen würde, wenn ich nicht brav herumliege.

Ich hörte Dimitri die ganze Zeit im Hintergrund schimpfen. Als ich mein Bein so weit versorgt hatte, daß ich meinte, es würde jetzt gehen, fragte ihn erneut nach dem Zustand der Maschinen. Er erklärte, er würde jetzt jedes einzelne Bauteil durchprüfen und befürchtete, daß er nicht genug heile Teile finden würde, um daraus ein einziges funktionierendes System zusammenzubauen. Na großartig. Aber immerhin klang er, als wäre er nicht verletzt. Ich hatte ein gebrochenes Bein, mein Copilot war wohl sehr schwer verletzt und ich konnte nur hoffen daß der Arzt und der Bordmechaniker nichts Ernstes abbekommen hatten. Unter diesen Umständen waren wir jedenfalls nicht in dem Zustand, zu Fuß nach Hause zu gehen, denn das wäre ein wochenlanger Fußmarsch ohne ausreichende Ausrüstung geworden. Für gesunde Menschen machbar, aber so?

Ich sagte mir, daß ich besser mein elektronisches Fachwissen rauskramen sollte, wenn ich wollte, daß wir nach Hause kamen.
"Ich helfe dir." sagte ich, krabbelte zu ihm hin. Gehen brauchte ich gar nicht erst zu versuchen, denn das zweite Bein hatte auch die ein oder andere Kleinigkeit abbekommen. Nichts ernstes, so weit ich das erkennen konnte, aber krabbeln war unter diesen Umständen deutlich einfacher.

Als ich ihn sah, erschrak ich. Seine gesamte rechte Gesichtshälfte war ein einziger Bluterguß. Was mit seinem Arm genau los war, war mir unklar, aber er hatte einen Verband um den Arm gewickelt und die Form sah nicht richtig aus. Trotzdem benutzte er den Arm, wann immer eine Hand für die Arbeit einfach nicht ausreichte. Als ich danach fragte, meinte er, es sei nicht der Rede wert. Es war im Grunde witzlos, weiter danach zu bohren. Er tat seine Arbeit und das war im Augenblick das Wichtigste. Er warf einen besorgten Blick auf mein Bein, sagte aber nichts dazu.

Ich holte ein zweites Prüfgerät, um die Bauteile durchzumessen. Während wir weitermachten, fragte ich ihn bei jedem unbekannten Bauteil, was es war und wie es funktionierte. Es war nicht besonders einfach, weil natürlich seine russischen Bezeichnungen andere waren als die, die ich auf deutsch gelernt hatte und die Bauteile äußerlich unterschiedlich aussehen konnten, auch wenn sie die gleiche Funktion hatten. Dimitri warf mir gelegentlich einen Blick zu, der mir zeigte, daß ihn mein Verhalten ernsthaft ins Grübeln brachte. Ihm war offensichtlich schnell klar geworden, daß ich mehr über Elektronik wußte, als ich eigentlich wissen durfte. Aber es schien ihn jetzt gerade nicht besonders zu interessieren. Nach Hause kommen war wichtiger.

Wir konzentrierten uns ausschließlich auf das Hauptsystem und ersetzten die kaputten Bauteile zunächst mit neuen Ersatzteilen aus dem Werkzeugschrank. Als die verbraucht waren, gingen wir an das Ersatzsystem und bauten dort alles aus, was nicht völlig zerschmolzen war. Am Ende fehlten immer noch einige Teile, für die wir keinen gleichartigen Ersatz hatten und es waren Bauteile übrig, die nicht ganz das waren, was wir brauchten. Ich grübelte über dem Schaltplan aus unserem Handbuch, sah mir die übriggebliebenen Ersatzteile an, stellte einige Berechnungen an, zeichnete mehrere Entwürfe auf ein Blatt Papier und Dimitri sah mir zunehmend verblüfft zu. Er fragte mich nach der Bedeutung der einzelnen Zeichen in meinem Schaltplan, die sich natürlich ebenfalls von denen unterschieden, die er gelernt hatte. Schließlich zeigte er auf den dritten meiner Entwürfe und meinte:
"Das könnte funktionieren. Aber wo hast du es gelernt?"
"Ich habe es natürlich auf deutsch gelernt, aber ich denke, Elektronik funktioniert überall gleich." antwortete ich ausweichend.
Mein Bordmechaniker warf mir einen skeptischen Blick zu und baute das System nach meinem Plan um. Danach improvisierten wir beide an den restlichen Maschinen, für die uns noch Ersatzteile fehlten, bis wir meinten, etwas zusammengestoppelt zu haben, das funktionieren konnte. Dabei schlachteten wir jedes entbehrliches System aus und bauten unter anderem die Feinsteuerung der Lenkung aus, damit wir die Bauteile für wichtigere Systeme verwenden konnten. Zuletzt prüften wir die Systeme durch und kamen zu dem Schluß, daß sie wohl ihren Zweck erfüllen würden.

Dimitri kletterte zwischendurch auch nach draußen und sägte ein paar Äste ab, die unseren Start hätten behindern können.

Als wir fertig waren, fragte ich Dimitri, ob er sich zutraute, das Gerät notfalls auch alleine zu fliegen. Er fragte verständnislos:
"Wieso?"
"Weil ich einen offenen Bruch am rechten Bein habe und deshalb unbedingt jemand Copilot sein sollte, der auch fliegen kann. Schließlich hätte ich einen konkreten Grund, weshalb ich die Besinnung verlieren könnte."
"Ich weiß, wie es geht und habe auch ein wenig mit dem Simulator geübt. Ich denke schon, daß ich es ungefähr richtig machen würde, aber mehr auch nicht. Und unser Arzt hat jetzt richtig Arbeit, daher können wir ihn wohl kaum als Copiloten benutzen. Außerdem kann er, glaube ich, ungefähr so viel oder wenig wie ich. Daher fände ich es echt unfreundlich von dir, wenn du dich mitten im Flug verabschieden würdest, weil ich für unser zusammengestoppeltes Fluggerät gerne zumindest einen echten Pilot hätte." gab er zurück.
"So lange du deine Aufgabe ernst nimmst und nicht vor dich hinträumst, bin ich zufrieden." gab ich zurück.
Es war ja nicht so, als hätte ich fünf voll ausgebildete Copiloten zur Auswahl.

Ich kündigte an, daß ich jetzt zum Pilotensitz krabbeln würde, der inzwischen immerhin von störenden Trümmern freigeräumt war und bat Dimitri nachzuschauen, ob der Arzt unseren Patienten ausreichend gesichert hatte, daß er auch bei einem rauhen Flug keinen weiteren Schaden nimmt.

Es war inzwischen dunkel geworden. Glücklicherweise stand ein Vollmond am Himmel, so daß ich das Blätterdach würde sehen können. Schemenhaft natürlich nur.

Ich flog los, sobald Dimitri seinen Copilotenplatz eingenommen hatte, weil ich mir nicht sicher war, wie lange ich noch in einer Verfassung wäre, in der ich fliegen könnte. Und ein ungeübter Pilot wie Dimitri mit einem zusammengestoppelten Fluggerät, wie das, was wir uns gebastelt hatten, wäre wirklich ein Problem. Ich hatte immerhin genug geübt, um inzwischen selbstständig fliegen zu dürfen, ohne einen sehr erfahrenen Piloten als Copilot mitnehmen zu müssen. Aber ich wünschte mir, ein weit erfahrenerer Pilot zu sein, denn je tiefer ich flog, desto eher konnte ich hoffen, der Aufmerksamkeit des unbekannten Angreifers zu entgehen und je höher ich flog, desto einfacher war das Fliegen .... Ich startete das Gerät und flog so tief, wie ich es mir gerade noch zutraute. Dimitri saß neben mir und sah ängstlich aus.

Ich wundere mich bis heute, daß wir heile - oder eher: nicht kaputter als wir vor dem Flug schon waren - zuhause angekommen sind.

Kersti

Fortsetzung:
F608. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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