erste Version: 12/2015
letzte Bearbeitung: 1/2016

Chronik des Aufstiegs: Mittelalter und frühe Neuzeit: Der an die Kette gelegte Heilige

F667.

Ach deshalb sitze ich hier gemütlich auf der Bank und du bist die eine Kanonenkugel durch die Tür geflogen?

Vorgeschichte: F666. Kersti: D

Der Heilige erzählt:
Eines Tages kam ich in mein Zimmer und einer von den zehn Rabauken lag in meinem Bett und schnarchte. Ich drehte mich um und sagte den Leuten vor der Tür, daß sie bitte einen Tisch zur Seite räumen möchten, damit nichts zu Bruch geht, dann kniete ich mich vor das Bett, gesundes Bein nach vorne, packte ihn am Schlawittchen und warf ihn mit der ganzen Kraft meines Körpers durch die offene Tür auf den Marktplatz draußen. Meinen eigenen Schwung fing ich mit der Hand am Türrahmen ab, dann setzte ich mich außen vor der Tür auf die Bank und sah zu, wie der junge Mann sich aufrappelte.

Während ich ihn belustigt beobachtete, stand er auf krempelte seine Ärmel auf und kam drohend auf mich zu. Ich grinste ihn nur an und achtete darauf, völlig entspannt zu wirken.
"Du willst wohl eine Tracht Prügel, wie?" drohte er.
"Oh nein und ich glaube auch nicht, daß ich eine bekommen werde." antwortete ich mit einem strahlenden Lächeln.
Verwirrt blieb er stehen und sah mich an.
Ich lächelte ihn immer noch strahlend an.
"Du hast nur noch ein Bein und kannst dich überhaupt nicht wehren, alter Mann!"
"Ach deshalb sitze ich hier gemütlich auf der Bank und du bist die eine Kanonenkugel durch die Tür geflogen?" gab ich spöttisch zurück.
"Naja, aber ich kann dich trotzdem verprügeln." meinte er unsicher.
"Setz dich." befahl ich.
Er gehorchte.

Ich befragte ihn, wie er eigentlich auf den Gedanken gekommen war, sich in mein Bett zu legen, schließlich hatte er wirklich ein eigenes. Er erklärte mir, daß er gedacht hatte, daß wenn mich anfassen schon bewirkt, daß man geheilt wird, dann würde er sicherlich heilig wie ich, wenn er in meinem Bett schläft. Ich war seltsam berührt. Ich hätte nicht gedacht, daß er mich so bewundert. Aber so war das natürlich völlig der falsche Weg.

Ich versuchte ihm zu erklären, warum das so nicht funktioniert. Allerdings glaube ich nicht, daß mir das besonders gut gelungen ist, denn ich wußte selber nicht wirklich, wie ich zu meinem Wundern gekommen bin.

Außerdem kam es gar nicht in Frage, daß sich jeder, der gerade Lust darauf hat, in mein Bett legt!

Eines Tages kam der Hauptmann der Stadtwache zu mir und sagte, daß ich mich darauf verlassen könne, daß ich deshalb keinen Ärger mit ihm bekommen würde, schließlich hätte ich wirklich viel Gutes für die Menschen und die Stadt getan, so das alles mögliche Unrecht was ich vorher getan haben könnte inzwischen längst mehr als aufgewogen wäre. Wenn ihn eine andere Stadt angestellt hätte als diese, hätte er dies damals auch angenommen. Er hätte auch, als ihn noch nicht jeder kannte, wenn er in Gefangenschaft geraten wäre, selbstverständlich behauptet, ein einfacher Soldat zu sein, um nicht gefoltert zu werden, damit er Informationen rausrückt. Aber nachdem er mich nur seit gut einem Jahr beobachtet und festgestellt hatte, daß ich in militärischen Belangen immer seine Wünsche vorhergesehen und entsprechende Anweisungen an den Leiter meiner privaten Wache gegeben hätte, würde er sich doch fragen, ob ich nicht vorher doch ein paar Männer unter mir gehabt hätte. Ich würde nämlich nicht wie ein einfacher Soldat denken und handeln. Ich bestätigten ihm seinen Verdacht und erzählte ihm grob, wie mein bisheriges Leben abgelaufen war.

Kersti

Fortsetzung:
F668. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI22. Kersti: Inhalt: Der an die Kette gelegte Heilige

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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