erste Version: 9/2016
letzte Bearbeitung: 9/2016

Ägyptische Priesterleben: Ägyptische Priesterleben - Eine Schule der Hingabe

F774.

Die Fragen, die sie mir stellten, machten mir Angst, denn es schien, als wollten sie meinem spirituellen Schüler unterstellen, daß er mich absichtlich verletzt hätte

Vorgeschichte: F773. Kersti: D

Erigon erzählt:
Die Tür öffnete sich und die schlanke hellhäutige Gestalt eines Adeligen schaute auf mich herunter. Hinter ihm betrat der stumme Diener den Raum. Ich fragte, wo mein spiritueller Schüler Taris ist und wie es ihm geht.

Der Adelige erklärte mir, daß er als Vertreter der magischen Wache des Tempelbezirkes hier sei und mich wegen eines magischen Verbrechens verhören müsse. Er würde mir keinerlei Fragen beantworten, ich müsse aber völlig offen zu ihm sein.

Resigniert ließ ich mich zurücksinken. Auch hier würde es keine Antworten geben.

Die Fragen, die sie mir stellten, machten mir Angst, denn es schien, als wollten sie Taris unterstellen, daß er mich absichtlich verletzt hätte. Ich erklärte ihm, daß es sich hierbei um eine schiefgelaufene Aufarbeitung handelte und warum Taris und ich die Wache gerne schon vor Monaten darum gebeten hätten, für mehr Sicherheit zu sorgen.
"Haßt du ihn denn nicht dafür, daß er dich so schwer verletzt hat?" fragte er.
"Nein. Ich hatte ihn mindestens ebensooft so verletzt, daß ich dachte, daß es pures Glück ist, daß er überlebt hat, wie er mich verletzt hat." antwortete ich.
"Kein bißchen Groll?"
Ich begann zu weinen.
"Ich vermisse ihn so!"
Er befragte mich in allen Einzelheiten zu meinen Gefühlen und ich erklärte ihm, daß mir das ganze Leben ohne meinen spirituellen Schüler sinnlos erschien, weil ich dann doch den zentralen Teil meines Lebensplans nicht erfüllen kann. Er fragte immer tiefer nach mit dem Ergebnis daß mir immer bewußter wurde, wie verzweifelt ich war.
Immerhin glaubte ich, daß der Wächter verstanden hatte, daß der Fehler eigentlich bei unseren Lehrern lag, die uns gewaltsam daran gehindert hatten, die Hilfe zu holen, die wir gebraucht hätten.

Dann wechselte er zu Fragen, die klangen, als wollten sie unseren Tempel für alle Fehler verantwortlich machen und ihn dann möglichst schleifen und dem Erdboden gleich machen. Ich fragte mich, was diese Kehrtwende sollte. Das konnte ich natürlich auch nicht so stehen lassen. Es handelte sich schließlich um eine entgleiste Aufarbeitung. All das was normalerweise als Verbrechen gezählt hätte, war nicht von dem bewußten Alltags-Ich der Betroffenen getan worden, sondern von nicht integrierten erwachten alten Göttern. Ich erzählte eine ganze Reihe sehr illustrativer Beispiele für Aussagen und Handlungen der anderen Priester, die zeigten, daß sie definitiv nicht im hier und jetzt gewesen waren und wie sie Dinge getan hatten, die nicht ihrer normalen, mir bisher bekannten Persönlichkeit entsprochen hatten.

Danach erklärte ich, welche massiven Ängste meine Lehrer davon abgehalten hatten, Hilfe zu holen, bevor es zu spät war. Ich versuchte ihm bewußt zu machen, wie schwerwiegend das Problem war, das der Hohepriester dieses Tempels mit seinen Erfahrungen im Tempel des Schweigens hatte und spürte dabei, wie der Wächter sich mehrfach mit seinem stummen Diener gedanklich austauschte. Viele der Fragen, die er mir daraufhin stellte, wirkten wie Fragen, auf die nur ein Sklave kommen kann, daher nahm ich an, daß er immer wieder einfach die Fragen seines Dieners übersetzte. Außerdem machte er den Eindruck, als hätte er verstanden, warum unsere Lehrer bei dem Gedanken, die Wache des Tempelbezirkes zu Hilfe zu rufen, nur Angst gehabt haben und warum sie das noch mehr fürchteten als die Gefahr, daß unsere Aufarbeitung entgleist.

Nachdem er wieder gegangen war, weinte ich noch stundenlang vor mich hin. Das Gefühl, daß mit meinem spirituellen Schüler alles Licht aus meinem Leben verschwunden war, war wieder übermächtig.

Einige Wochen vergingen, ohne daß sich was änderte. Mein Arm schien ein klein wenig besser zu werden, aber nicht wirklich heilen zu wollen. Ich wunderte mich, daß der Arzt die Hoffnung für meinen Arm noch nicht aufgegeben hatte, obwohl ich ständig Fieber hatte weil die Wunden ständig wieder begannen zu eitern, egal wie sorgfältig er sie reinigte und mit Bakterien abtötenden Mitteln behandelte.

Die eine Hälfte der Zeit fürchtete ich, ich hätte meinen spirituellen Schüler umgebracht, die andere Hälfte der Zeit befürchtete ich die Sklavenpriester dieses Tempel hätten ihm etwas angetan, weil er wie ein Adeliger aussieht. Das einzige was mich vom Selbstmord abhielt - jedenfalls abgesehen von der Tatsache, daß ich ans Bett gefesselt war und mich mein spiritueller Lehrer nicht in Frieden ließ, bis ich aufgegessen und genug getrunken hatte - war, daß ich nicht sicher wußte, daß er tot war.

Kersti

Fortsetzung:
F775. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI62. Kersti: Inhalt: Eine Schule der Hingabe

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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