erste Version: 9/2016
letzte Bearbeitung: 11/2016

Ägyptische Priesterleben: Ägyptische Priesterleben - Eine Schule der Hingabe

F775.

"Ich dachte du bist tot!"

Vorgeschichte: F774. Kersti: D

Erigon erzählt:
Erneut öffnete sich die Tür und ein Adeliger sah auf mich herab, während ein stummer Diener hinter ihm stand. Ich fragte ihn wo Taris ist und wie es ihm geht.
"Er lebt und ist bei uns im Wachtempel." antwortete er.
"Gott sei Dank!" sagte ich erleichtert, "Darf ich ihn sehen?"
"Bist du überhaupt stark genug um aufzustehen?" fragte er.
"Ja." antwortete ich, auch wenn ich glaubte, daß der Arzt mir da nicht zugestimmt hätte.
Der Adelige schloß die Ketten auf, die mich ans Bett fesselten und forderte mich auf, ihm zu folgen.

Ich war tatsächlich sehr geschwächt, der Weg zum Wachtempel, der normalerweise fünf Minuten dauerte, kam mir wie eine Tageswanderung vor und ich stützte mich unterwegs auf den Diener. Als ich aber Taris sah, machte ich mich los, weil ich ihn unbedingt umarmen mußte. Ich war so glücklich daß er noch lebte! Es war, als wäre das Leben wieder hell geworden.
"Ich dachte du bist tot!" rief ich, brach in Tränen aus und konnte lange nicht mehr aufhören zu weinen.
Ihm ging es kaum anders.

Irgendwann forderte mich ein Arzt auf, mich auf ein Bett zu legen, von dem ich meinte, daß es, als ich den Raum betreten hatte, noch nicht da gewesen war. Ich hatte aber auch nicht bemerkt, wie sie es es hereingetragen hatten. Ein Arzt untersuchte meinen verletzen Arm und sein Blick wurde immer ernster, während er meine Fragen darüber, wie er das einschätzte beantwortete. Der alte Gott, der in meinem spirituellen Schüler erwacht war, hatte mit erstaunlicher Gründlichkeit jeden Knochen in Hand und Arm gebrochen, jedes Gelenk ausgerenkt, jeden Muskel aufgeschlitzt, jede Sehne zerschnitten und alle Nerven durch Magie regelrecht durchbrennen lassen. Der Arzt meinte, es sei ein Wunder, daß ich noch lebe. Man hätte den Arm abnehmen oder einen besser qualifizierten Heiler holen müssen, als ihn unser Sklaventempel überhaupt hatte. Unser Arzt im Tempel der Hingabe war nicht schlecht ausgebildet, aber um solche Verletzungen zu heilen, braucht man hohe Magie. Da ich aber jetzt noch lebte, könne er mir versprechen, daß er das zumindest so weit heilen konnte, daß ich meinen Arm wieder ein wenig gebrauchen kann. Ich wunderte mich im Stillen, daß mir als Sklaven, überhaupt die Wertschätzung entgegengebracht wurde, daß ich so eine gute Behandlung bekam. Bei uns im Tempel wurde immer gesagt, daß diese hoch qualifizierten Ärzte nur die Adeligen behandeln, weil es davon zu wenige gibt. Daher hatte unser Hohepriester sein Bestes getan, damit unser Tempelarzt die bestmögliche heilmagische Ausbildung erhielt, so daß wir unsere Leute selbst behandeln konnten.

Die nächsten drei vier Tage habe ich fast nur geschlafen, weil der kurze Weg vom Tempel der Hingabe zum Wachtempel der Tempelstadt für mich im Grunde zu anstrengend gewesen war. Als ich dann wieder lange genug wach war, wurde ich erneut intensiv dazu befragt, was eigentlich dazu geführt hatte, daß ich verletzt worden war.

Diesmal bekam ich auch Antworten, zu dem, was mich, seit ich das erste mal Kontakt mit jemandem vom Tempel gehabt hatte, an Fragen hatte. Das Bild, was unser Tempel der Hingabe vom Tempel des Schweigens vermittelte, war sehr negativ. Das Bild, was Taris Onkel von Sklaven hatte, paßte zu dem Bild, was wir vom Tempel des Schweigens hatten, enthielt dieselbe tiefgreifende Abwertung der Sklaven. Wenn ich aber mit Priestern und den stummen Dienern des Tempels zu tun hatte, wurde mir durchgehend der Eindruck vermittelt, der Tempel sei besser als sein Ruf.

Ich fragte also, wie das kam und erhielt die Antwort, daß vor meiner Geburt ein Sklave - ohne die Hilfe und spezielle Ausbildung, die Priester dazu normalerweise erhielten und die heute in unserem Tempel üblich war, es geschafft hatte, den höchsten Tempelrang zu erreichen, zu dem der Tempel des Schweigens ausbildete und daß man daher zu dem Schluß gekommen sei, es sei nötig, Sklaven auf dieselbe Weise auf ihre Fähigkeiten zu prüfen, wie Adelige, um den Begabtesten unter ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, in die höchsten Tempelränge aufzusteigen.

Kersti

Fortsetzung:
F776. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI62. Kersti: Inhalt: Eine Schule der Hingabe

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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