erste Version: 5/2017
letzte Bearbeitung: 5/2017

Ägyptische Priesterleben: Ägyptische Priesterleben - Das Recht auf eigene Gefühle

F892.

Mir wurde klar, daß im Wort Zuchtmeister das Wort Meister vorkam, weil er gelernt hatte, Schüler wie mich in ihrer Disziplin bestmöglich zu unterstützen, indem er erspürte, wann sie für den Schlag bereit waren

Vorgeschichte: F891. Kersti: Nach einer Weile kam der erste Sklave, der hineingegangen war, wieder aus dem Zimmer heraus, ging zu dem mit der Peitsche und bat darum, dreizehn Peitschenhiebe zu bekommen

Ern erzählt:
Danach wurde ich hereingerufen und ich war natürlich nicht so blöd, ungehorsam zu sein.
"Wie war denn dein Arbeitstag?" fragte der Meister.
Ich erzählte es kurz und äußerte meine Zufriedenheit darüber, wie die Arbeit verlaufen war.
"Das hast du sehr gut gemacht. Dafür gibt es drei Peitschenhiebe." sagte der Meister.
Ich war erschrocken daß man auch für ein "sehr gut" bestraft wurde.
"Für das Erschrecken gibt es fünf Peitschenhiebe. Du mußt lernen, deine Gefühle so zu beherrschen, daß dir das nicht mehr passiert." rügte er mich.
Ich war entsetzt, daß er dieses Gefühl wirklich bemerkt hatte.
"Noch zwei Peitschenhiebe für das Entsetzen." ergänzte er.
Ich fragte mich hilflos, wie ich es schaffen sollte, mir nicht noch mehr Strafen einzufangen.
"Junge entspann dich. Du wirst irgendwann merken, daß die Schläge nur eine Hilfe dabei sind, Zufriedenheit zu lernen." sagte er in einem freundlich gönnerhaften Ton, der so klang als wollte er mir wirklich helfen, "Du brauchst die Schläge, um spirituelle Disziplin zu lernen. Du wirst merken, daß dir das hilft und lernen dafür dankbar zu sein."
Ich war verwirrt. Seine ganze Körpersprache wirkte, als meine er es wirklich gut mit mir.

"So Junge, jetzt geh zurück zu dem Tag, als du hier angekommen bist und spüre, wie es ist, kastriert zu werden."
Sofort waren all die Schmerzen und die Verzweiflung jenes Tage wieder in meinem Bewußtsein.
"Das ist schlecht. Dreißig Peitschenhiebe. Hast du deine spirituellen Übungen denn gar nicht gemacht?"
Nein, das hatte ich nicht und mir war jetzt klar, daß das ein Fehler gewesen war.
"Noch sieben Peitschenhiebe. Was hast du denn in der Woche gemacht?"
Ich erinnerte mich mit einem elenden Gefühl, wie bockig ich mich all den Übungen verweigert hatte, dabei wußte ich jetzt, daß das ein Fehler gewesen war.
"Ich denke du hast es jetzt begriffen, daher gebe ich dir dafür nur noch einen weiteren Hieb."
Ich war erleichtert.

"Jetzt rechnen wir zusammen. Zähl mal auf, wie viele Hiebe hast du dir denn verdient?"
Ich zählte alle Strafen auf, er rechnete sie zusammen.
"Das sind insgesamt achtundvierzig. Und diesmal hast du es geschafft, nur zu fühlen, wie sehr du dich bemühst, alles richtig zu machen. Für diese gelungene Übung in Zufriedenheit erlasse ich dir einen Peitschenhieb." erklärte er mir.
Ich war überrascht und erfreut.
"Natürlich gibt es jetzt gleich die nächste Hürde, denn du mußt ja auch zufrieden sein, während du geschlagen wirst, Junge."
Ich stellte mir das sehr schwierig vor und wünschte mir, es irgendwie trotzdem zu schaffen.
"Der Zuchtmeister kann nichts für die Strafen, er nimmt mir nur die Arbeit ab, es selber zu machen. Wenn ich es selber machen müßte, würdest du von mir zur Strafe doppelt so viele Schläge bekommen. Daher kannst du ihm dankbar sein, daß er es für dich tut."
So weit konnte ich das einsehen. Von ihm stammten die Befehle wirklich nicht, daher mußte ich ihm auch nicht dafür böse sein.
"Als Sklave weißt du natürlich, wie es ist ausgepeitscht zu werden. Erinnere dich, an eine solche Situation."
Ich tat wie befohlen und meine empörten Gefühle von damals - ich war bestraft worden weil ein andere etwas ausgefressen hatte, was mir in die Schuhe geschoben worden war - kamen wieder hoch.
"So jetzt fühl in dich hinein und versuche hinter diesen Gefühlen einen Punkt der Zufriedenheit zu finden."
Komischerweise fand ich tatsächlich Zufriedenheit hinter diesen Gefühlen.
"Hülle dich in diese Zufriedenheit, entspanne dich und stell dir vor, wie du die Schläge spürst, den Schmerz durchfließen läßt, während du gleizeitig weiter in dieser Zufriedenheit badest."
Ich tat in meiner Vorstellung wie befohlen und hatte tatsächlich das Gefühl, es könnte funktionieren.
"So und jetzt stell dir vor, du gehst zum Zuchtmeister, bittest ihn um die Schläge und kniest dich hin, um sie zu empfangen. Bleibe dabei in dieser Zufriedenheit. Jetzt bedanke dich für die Hiebe."
Ich war erstaunt, daß mir das zumindest in der Vorstellung gelungen war.
"Meinst du, du schaffst es das jetzt auch in echt?"
Ich nickte.
"Na dann los, Junge." sagte er mit einem aufmunternden Lächeln.

Ich ging also raus zum Zuchtmeister und bat ihn darum, mir meine 47 Peitschenhiebe zu geben. Da ich mir wünschte, das ohne weitere Komplikationen hinter mich zu bringen, fühlte sich diese Bitte auch wie eine ehrliche Bitte an.
"Wie du wünscht, Junge. Mach dich für den ersten Hieb bereit." sagte er in einem Ton, der ausdrückte daß er mir wirklich nach Kräften helfen wollte.
Ich kniete nieder und versuchte diesen Punkt der Zufriedenheit zu finden. Dabei merkte ich daß der Zuchtmeiter tatsächlich wartete, bis ich ihn gefunden hatte, ehe er ausholte und zuschlug. Der erste Schlag brachte mich ein wenig raus. Plötzlich war da nur noch ein scharfer Schmerz. Ich konzentriere mich, fand den Punkt schnell wieder und versuchte tiefer in die Zufriedenheit einzutauchen, mich darin zu verankern. Wieder wartete der Zuchtmeister, bis mir das gelungen war, ehe er zuschlug. Mir wurde klar, daß im Wort Zuchtmeister das Wort Meister vorkam, weil er gelernt hatte, Schüler wie mich in ihrer Disziplin bestmöglich zu unterstützen, indem er erspürte, wann sie für den Schlag bereit waren. Diesmal hatte ich allerdings geschlafen, der Gedanke hatte mich abgelenkt, so daß mich der nächste Hieb aus dem Gleichgewicht warf. Ich ankerte mich erneut in der Zufriedenheit und bekam den nächsten Hieb, diesmal ohne daß er mich erschütterte. Kurz darauf wieder ein Hieb, dann schlug der Zuchtmeister während er laut mitzählte regelmäßig zu. Eine ganze Weile konnte ich das ganz entspannt hinnehmen, doch als die Schmerzen durch die Striemen nach und nach schlimmer wurden, wurde es immer schwerer. Irgendwann dachte ich "Ich kann nicht mehr!" und der Satz brachte mich raus, so daß ich mehrere Schläge als furchtbare Qual empfand eher ich mich besann, daß ich ja den Punkt der Zufriedenheit wiederfinden mußte. Der Zuchtmeister machte eine Pause, um mir die Suche zu erleichtern und schlug erneut zu, als ich so weit war. Ich war aber inzwischen zu erschöpft, um das noch so entspannt hinzunehmen wie die ersten Schläge, aber ich ließ mich diesmal nicht wieder herauswerfen.
"Siebenundvierzig!" sagte der Zuchtmeister und blieb unbeweglich stehen.

Ich merkte wie ich vor Schmerzen zitterte, ankerte mich erneut in der Zufriedenheit und stellte mir vor, wie es wäre, mich für die Schläge zu bedanken. Dabei kamen mir die Tränen weil sie so verdammt wehgetan hatten und warfen mich zunächst aus der Zufriedenheit heraus. Ich suchte die Zufriedenheit hinter den Tränen und schaffte es diesmal, mir vorzustellen, daß ich mich ehrlich für die Schläge bedanken könnte. Dann stand ich auf und tat es.
"Gern geschehen, Junge. Ich unterstütze dich gerne beim lernen." antwortete er und seine Stimme klang zärtlich und gleichzeitig mitfühlend, als würde er mich wirklich mögen und mir wirklich helfen wollen. Mich verwirrte das.

Ich ging zu Meister Keon. Er sagte, zuerst daß das für den ersten Versuch sehr gut sei, dann winkte er mich noch mal in sein Zimmer und sprach mich auf jede Situation an, in der ich mich aus der Zufriedenheit hatte rauswerfen lassen. Er erklärte mir, daß es schlecht für die Disziplin wäre,wenn er mir die Strafen für meine kleinen Fehler erlassen würde, aber daß er wirklich begeistert wäre, wie gut ich mich für meinen allerersten Versuch geschlagen habe.
"Die meisten derjenigen die in der ersten Woche fleißig geübt haben, machen mehr Fehler, obwohl sie sich Mühe geben. Also hol dir die drei Schläge für deine drei Fehler ab und laß dich nicht wieder rauswerfen." erklärte er mir.
Ich nickte, ging wie befohlen raus und bat den Zuchtmeister um drei weitere Schläge. Diesmal fühlte ich mich erschöpft und entmutigt, während ich sie entgegennahm. Aber ich ließ mich nicht wieder rauswerfen, so daß der Meister mir am Ende sagte "Kein Fehler. Sehr gut!"

Kersti

Fortsetzung:
F893. Kersti: Entweder du lernst jetzt hier in der Ausbildung Hingabe, oder du gehst später an dem kaputt, was sie mit dir machen

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI20. Kersti: Inhalt: Das Recht auf eigene Gefühle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
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