erste Version: 7/2017
letzte Bearbeitung: 7/2017

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F914.

"Ich sehe, wo immer ich mich zur Ruhe legen will, wartest du schon an meinem Bett, um über meinen Schlaf zu wachen."

Vorgeschichte: F912. Geron: "Aber es ist schon so, daß du genau dann wütend aussiehst, wenn du in meine Richtung schaust." sagte ich

Der Schwarze Ritter Khar erzählt:
Als der Junge mit mir einen Streit anfing, ob er aufs Klo gehen könnte oder ob er noch zu schwach dazu sei, kam ich nicht auf den Gedanken, daß an der Geschichte etwas faul sein könnte. Auch als ich nachschaute, wo er blieb, hatte ich eher angenommen, er wäre dort eingeschlafen. Doch als ich das Klo leer fand und er auch unterwegs nirgendwo lag, wußte ich, daß Geron mich reingelegt hatte.

Ich ärgerte mich über mich selbst, denn die Ritter hatte mir mitgeteilt, daß der Junge dazu neigte, Extratouren zu machen, wenn er krank war.
F696. Kersti: Jedenfalls, das war mir klar, wollte ich raus, und wenn sie mir dabei nicht helfen wollten, dann würde ich eben alleine gehen
Die magischen Angriffe, die ich beobachtete, waren eine Erklärung, warum das so war, aber er sollte wirklich nicht ohne Begleitperson nach draußen gehen, denn gesundheitliche Krisen sind nicht vorherzusehen, wenn der Gesundheitszustand so wackelig ist und wenn er einen Rückfall hat, wenn er im Garten unter einem Busch liegt, ohne daß jemand weiß, wo er ist, kann ihm auch niemand helfen.

Andererseits mußte ich mir auch nur anhören, wie die Ritter auf meine Beschwerden reagiert haben oder sehen wie verrückt sich Igor am Bett einen totkranken Jungen verhalten konnte, um zu wissen, daß er Grund hatte, Zweifel an der Weisheit der Entscheidungen seiner erwachsenen Bezugspersonen zu haben. Besonders seit ich erfahren hatte, daß Igor in diesem Zustand Geheimnisse gedankenlos ausgeplaudert hatte, die das Leben eines Menschen in Gefahr bringen konnten. Gut wir waren sehr enge Verbündete, aber auch gegenüber solchen plaudert man nicht einfach jeden Namen aus und das sollte jemand, der sein Leben lang mit geheimen Informationen gearbeitet hatte, wissen!

Einige der Erwachsenen beschrieben Geron als jähzornig. Ich weiß natürlich nicht, wie er sich benimmt, wenn er überhaupt die Kraft für jähzornige Reaktionen übrig hat. Außerdem hat er einige traumatische Erfahrungen hinter sich, etwas wegen dem die meisten Jugendlichen zu Wutausbrüchen neigen würden. Das ist schließlich ganz natürlich. Aber ich hatte ihn bisher wie einen vernünftigen Erwachsenen behandelt, wo sich nicht andere Bedürfnisse zeigten und er hatte sich wie ein vernünftiger Erwachsener verhalten, einmal abgesehen davon, daß er mich häufig nach Dingen gefragt hatte, die jeder Erwachsene weiß und es nötiger hatte, bemuttert zu werden, als es ein Erwachsener an seiner Stelle gehabt hätte. Aber von Jähzorn hatte ich bisher nichts bemerkt.

Ich mußte einfach herausfinden, wo er war, damit ich ihn helfen konnte. Es ging nicht an, daß er jetzt, wo ich ihn gerade erst wiedergefunden hatte einfach so spurlos verschwand. Er durfte nicht noch einmal sterben.

Gedankenverloren trat ich in die kleine Kapelle in der man sich versenken sollte, ehe man das Krankenzimmer betrat, versenkte mich kurz und tastete ins Feinstoffliche. Ein kleiner schwarzer Drache war da und sagte, er würde mir den Weg zeigen, den der Junge gegangen sei. Ich hinterließ eine schriftliche Nachricht, daß ich nachschauen würde, wo der Junge sei und folgte dann der Führung des Drachen. Es war dunkel draußen und neblig, daher setzte ich Fuß vor Fuß und fühlte bei jedem Schritt nach, ob ich auch sicheren Grund unter den Füßen hatte. Irgendwann wehte dann der Wind den Nebel zur Seite und ich erschrak. Unter mir, mitten in einer Felswand, die mir absolut senkrecht erschien, sah ich ein Pferd den Felshang hinabsteigen, auf dem ein kleiner Reiter saß. Wieder erwachte die maßlose Angst, ihn wieder zu verlieren. Der Nebel zog wieder zu und nahm mir erneut die Sicht. Ich mußte dem Jungen folgen, damit ihm nichts passierte. Es war völlig dunkel. Der Schwarze Drache meinte, er würde mich führen und zeigte mir tatsächlich eine Stelle, die aussah, als könne man dort langgehen. Schritt für Schritt tastete ich mich den steilen Weg hinunter und wunderte mich, daß ich jedes mal auf Anhieb meinen Fuß an eine Stelle setzte, wo ich auch wirklich stehen konnte, obwohl rund um mich herum nur Felsen waren. Ein Gefühl der Zeitlosigkeit breitete sich in mir aus und ich merkte, wie ich die friedliche Stille der Nacht genoß, während ich Schritt auf Schritt einen Fuß vor den anderen setzte.

Aber das konnte nicht sein, das bildete ich mir nur ein. Der Junge konnte unmöglich hier lang geritten sein. Nicht in dem Zustand. Ein Pferd konnte unmöglich diesen Weg gehen. Das konnte unmöglich gut gehen. Ich war zu Fuß unterwegs und hatte an dieser Stelle Angst. Ich hätte nicht gewußt, wo ich den Fuß beim nächsten Schritt hinsetzen sollte, also zwang ich mich in die Konzentration von vorher zurückzukehren und erlaubte dem Drachen wieder, mich zu führen. Ich fragte mich, warum ich nicht daran gedacht hatte, daß Geister irdische Schwierigkeiten oft falsch einschätzen. Wahrscheinlich würde ich irgendwann mitten in dieser Felswand stehen und nicht vor und nicht zurück wissen und das mitten in der Nacht! Ich Idiot! Der Junge konnte hier weder lang gegangen noch geritten sein, das ging einfach nicht!

Ich stand verwirrt und verunsichtert mitten in der Felswand und traute mich weder einen Schritt vor noch zurück. Ich hatte keine Ahnung wie ich einen sicheren Standplatz für einen nächste Schritt finden sollte, denn der Nebel war so dicht, daß ich im Dunkel der Nacht meine eigenen Füßen nicht erkennen konnte.

Wieder zwang ich mich in den ruhigen und meditativen Zustand zurück und achtete diesmal darauf, mich nicht wieder rauswerfen zu lassen. Schritt für Schritt ließ ich mich führen. Schließlich wurde der Boden unter den Füßen weicher und Büsche begannen neben dem Weg zu wachsen, die nach einer Weile in einen Wald übergingen. Ich entspannte mich etwas und genau deshalb fühlte ich mich plötzlich sehr erschöpft. Langsam trottete ich einen schmalen Fußpfad entlang, der mich durch den Wald und schließlich zu einem kleinen Gehöft führte, während die Sonne aufging und die Vögel anfingen zu singen.

Eine verhärmte Bauersfrau arbeitete in einem Gemüsegarten. Ich sprach sie an und stellte mich mit meinem Vor- und einem Decknamen vor, während sie sich mit Vor- und Familiennamen vorstellte. Sie hieß Aria und hatte den Nachnamen von Geron. Ich stockte. Dann war die Führung hierher doch richtig gewesen und wahrscheinlich war der Junge den längeren Weg die Straße entlang geritten und deshalb noch nicht hier. Ja, das war vernünftig. Dann mußte ich hier auf ihn warten. Ich fragte die Frau, ob sie mir ein Zimmer vermieten könnte, ich würde auch sehr gut zahlen. Sie zeigte mir daraufhin einen Raum mit einem Ehebett, das, wie in so kleinen Gehöften üblich, wahrscheinlich das einzige Bett war, was es im Hof gab. Nun, ich könnte natürlich auf dem Heuboden schlafen aber Geron brauchte ein Bett. Während ich durch das Gebäude ging, hatte ich die Zimmermiete, die ich zahlen wollte, deutlich nach oben korrigiert. Die Familie, die hier lebte, war wirklich arm und ich erklärte, daß, wenn ich esse, die ganze Familie dasselbe zu essen bekommen müsse. Wahrscheinlich hätte die Frau das Geld für wichtigere Ausgaben aufgehoben, wenn ich das erlaubt hätte, aber ich mag es nicht, wenn die Leute hungrig auf meinen Teller starren, wenn ich esse. Dann schlief ich einige Stunden.

Kersti

Fortsetzung:
F915. Khar: Ich entschied, den Rittern nicht zu melden, daß der Junge bei seiner Mutter war

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI21. Kersti: Inhalt: Seelengeschwister aus der Hölle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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