erste Version: 8/2017
letzte Bearbeitung: 8/2017

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F922.

Dirk begann aus einem Grund, den ich nicht verstand, lautlos zu weinen, also mußte der Gegenstand - ein halber zerbrochener Ring - für ihn irgendeine Bedeutung haben

Vorgeschichte: F921. Kersti: D

Geron erzählt:
Igor stellte Josef unter einem Namen vor, den ich noch nie gehört hatte, Dirk aber offensichtlich schon, denn er bekam ganz große Augen.
"Aber ich dachte, der ist tot." meinte Dirk.
*Ach dazu hat nicht viel gefehlt.* dachte Josef in einem humorvollen Ton *Daher dachten wir, wir tun so, als wäre ich wirklich gestorben, damit die Feinde glauben, sie hätten mit ihrem Angriff erreicht, was sie erreichen wollten.*
Dann gab er Dirk einen kleinen Gegenstand in die Hand. Dirk begann aus einem Grund, den ich nicht verstand, lautlos zu weinen, also mußte der Gegenstand - ein halber zerbrochener Ring - für ihn irgendeine Bedeutung haben. Er holte einen zweiten halben Ring heraus und prüfte, ob die beiden Hälften zusammenpaßten. Sie paßten und er weinte noch mehr. Es war ein stilles Weinen, das aus tiefstem Herzen kam.
*Reagiert man so auf jemanden, den man noch gar nicht kennt?* fragt ich mich.

Ich wurde aus der Geschichte noch weniger schlau als vorher. Warum war das Thema so gefühlsgeladen? Was bedeutete dieser Ring? Dirk konnte ich nicht fragen, denn er schluchzte so herzzerreißend, daß er kein klares Wort herausbekam und drückte die beiden Häften des Ringes an sein Herz. Ich legte meine Hand sacht auf seinen Arm. Er umarmte mich und weinte noch mehr. Ich mußte eine ganze Weile warten, bis er wieder einigermaßen ansprechbar war. Dann erklärte Dirk, er würde es mir sagen, wenn er allein mit mir sei, denn Igor würde er nicht mehr vertrauen seit er Dimitris Namen ohne Erlaubnis vor dem schwarzen Ritter erwähnt hatte. Er müßte wirklich lernen, daß man so etwas niemandem erzählt, der es nicht unbedingt wissen muß. Tatsächlich hatten wir Igor nur einen Decknamen genannt, den wir extra erfunden haben, um eine zusätzlich Schicht der Tarnung einzubauen1.. Josef mußte das wissen, schließlich war Dimitri sein Neffe und geboren bevor er den Kontakt zur Familie verloren hatte.

Josef sah Igor bestimmt an und warf dann auch dem schwarzen Ritter Khar und der Frau einen Blick zu. Alle drei verließen wortlos das Zimmer, ließen uns allein. Ich folgte ihnen und verriegelte auch die Tür des kleinen Vorraumes von innen, um ganz sicher zu gehen daß niemand uns durch Schlüsselloch beobachten oder belauschen kann. Jetzt waren nur noch Josef, Mira, Dirk und ich da.

Ich schirmte den Raum magisch ab.

Dirk erklärte, daß sein vorgeblicher Name - Vor- und Nachname zusammen - tatsächlich ein Codewort war, mit dem er sich vorstellen sollte, damit er als Josefs Nachfolger erkannt würde, falls noch eine vertrauenswürdige Person da wäre. Sein wirklicher Name wäre anders. Die andere Hälfte des Ringes hatte er von seinem Großonkel bekommen, als der auf der Flucht von Rußland gestorben war. Wegen der Erinnerung an seinen sterbenden Großonkel hatte ihn der Ring so zum weinen gebracht. Sein Großonkel hatte ihm erklärt wie er diese Schule findet und wenn ihm jemand die zweite Hälfte des Ringes geben würde, hieße das, daß er offen mit dieser Person reden kann, weil sie jemand ist, dem sein Bruder - Josef war der Bruder von diesem Großonkel - völlig vertraut hatte. Niemand sonst konnte wissen, daß der halbe Ring das verabredete Zeichen war.

Ich fragte Josef telepathisch, warum er den Ring denn nicht früher übergeben hatte. Josef erklärte mir, daß nur Igor und die höchste Eingeweihte unter den Frauen sowie Khar, der Schwarze Ritter wußten, wer Josef war. Es hatte nämlich auch auf Josef einen Mordanschlag gegeben, in der Nacht, in der ich ermordet worden war. Nur hatte er das überlebt. Da niemand wußte, wie die Mörder eingedrungen waren, wurde geheimgehalten, daß Josef noch lebte und man hatte ihn jahrelang versteckt, ehe er zurück an die Burg geholt wurde, um einige Menschen einzuweihen und seinen jetzigen Namen erhalten hatte, damit niemand ihn als den erkennt, der angeblich vor Jahren ermordet wurde. Das hieß aber immerhin, daß Igor nicht die undichte Stelle war, sonst wäre Josef längst tot.

Ich erzählte zunächst Josef die vollständige Geschichte und daß ich langsam ratlos sei, was man tun könnte, um die ganze undichten Stellen zu flicken. Mit niemandem über die Probleme reden, war aber auch irgendwie keine Lösung, weil ich ja für die verschiedensten Dinge Hilfe von Erwachsenen brauche. Er war der Ansicht, daß Igor eigentlich vertrauenswürdig sei, daß er aber in Miras und meiner Gegenwart zu irrational sei, weil wir ihm einerseits zu wichtig waren, er aber andererseits auch zu schwer traumatisiert war.

Ich fragte mich wütend, warum eigentlich alle anderen immer zu schwer traumatisiert waren, wenn ich doch offensichtlich mehr abbekommen hatte und gar nicht verrückt geworden war. Ich fand es gemein, daß immer ich vernünftig sein mußte.
*Weil du sehr viel besser aufarbeiten kannst als sie. So viel besser, daß manche Leute glauben, du wärest immun gegen Foltern.* antwortete er auf meinen wütenden Gedanken.
Diesmal brach ich in Tränen aus und konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen. Was hatten diese Leute gegen mich, so daß sie mich nie in Ruhe ließen, egal ob ich als König oder als Bettler zur Welt kam. Warum haben sie mich überall hin verfolgt? Und dann dieser bescheuerte Spruch mit dem immun gegen Foltern! Wußten sie überhaupt, was sie mir damit antaten? Und was noch schlimmer war, zu allen meinen Freunden waren sie genauso böse und sie gingen daran kaputt.

Kersti

Fortsetzung:
F733. Kersti: Ich dachte mir, daß ich mir auf keinen Fall anmerken lassen durfte, daß ich wach war, sonst würden sie mich umbringen

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI21. Kersti: Inhalt: Seelengeschwister aus der Hölle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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