erste Version: 6/2018
letzte Bearbeitung: 9/2018

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Die Pforten der Hölle - Mirko

F1095.

Die Erinnerungen an die Außerirdischen mit den großen Köpfen gaben auch Tage- und Wochenlang noch nicht wirklich Sinn

Vorgeschichte: F1059. Mirko: "Wer uns angreift wird zur Strafe geheilt." antwortete der Schwarze Ritter in einem Ton, als sei ihm diese Satz absolut ernst

Mirko erzählt:
Khiris kam am nächsten Morgen nicht zur ersten sondern zur zweiten Wachschicht. Sobald wir allein waren entschuldigte er sich und erklärte mir, daß er Schichten getauscht hätte, weil sein Vorgesetzter Tharon, der Leiter dieses Ordensstandortes im gesagt hätte, daß er keine Einweihungen mehr geben sollte, weil er etwas falsch gemacht hatte, das für mich gefährlich werden könnte. Er hätte zwar nicht begriffen, was sein Fehler gewesen sei, aber er würde den Befehl selbstverständlich befolgen und die Schicht mit den Einweihungen jemandem anders überlassen.

Ich fragte ihn, wie er das mit dem "Wer uns angreift, wird zur Strafe geheilt!" vom Vortag eigentlich gemeint hatte.
"Man kann natürlich auch gezielt so heilen, daß sich das wie eine Strafe anfühlt. Das war aber nicht meine Absicht, weil sie unser Gefangener und uns damit zu hilflos ausgeliefert sind, daß so etwas angemessen sein könnte. Außerdem ist in jeder Heilung die Strafe für vergangene Untaten sowieso mit inbegriffen, denn wenn man die Verletzung heilt, die dazu führte, daß ein Mensch Verbrechen begangen hat, weil er die zarten Gefühle nicht mehr fühlen konnte, wird mit diesen Gefühlen auch die Reue für vergangene Untaten hochkommen. Das sind zusätzliche Strafen fehl am Platze." erklärte er.
Ich dachte mir, bei dem Gedanken daran, wie mir dieses morgendliche Gespräch über das Essen mir einen Stich gegeben hatte, daß ich offensichtlich auch ohne diese Heilungen genug schlechtes Gewissen hatte. Dabei war ich an keinem von den Verbrechen, die Darion angetan worden waren, persönlich beteiligt gewesen.
"Ich würde wirklich gerne wissen, wie es Darion geht." sagte ich.
Der Schwarze Ritter sah mich abwägend an und sagte nach langem zögern:
"Sagen wir es mal so: Sein Ziehsohn träumt nachts von ihm und bekommt dort gesagt, daß Darion ganz sicher wiederkommen würde. Er müßte aber erst noch ein paar Höllen aufräumen."
Das Wort Ziehsohn gab mir erneut einen Stich. Er hatte Kinder, die allein zurückgeblieben waren.
"Können sie mir nichts konkreteres sagen?" fragte ich.
"Nein."

Ich wußte aber, daß er genau hierher geflohen war. Also war er vermutlich am Leben und sie durften mir nichts sagen, weil sie sich nicht sicher waren, ob ihn das in Gefahr bringen würde.

Der Schwarze Ritter fragte mich, ob ich etwas zu lesen oder zu schreiben haben wollte, um mir selber auch Notitzen zu machen und ich nahm das Angebot an, weil man sich möglichst bald Notitzen für seinen Bericht machen soll, damit man möglichst keine Einzelheit vergißt. Er sagte mir auch daß es in dem Zimmer eine Schreibmaschine gibt, die ich mir gleich herausholte.

Die Erinnerungen an die Außerirdischen mit den großen Köpfen gaben auch Tage- und Wochenlang noch nicht wirklich Sinn. Ich hatte jede Nacht Alpträume und erwachte jeden Morgen mit einer panischen Angst, daß sie kommen würden, um mich zu bestrafen. Die einzelnen Bilder setzten sich zu längeren Folterszenen zusammen, die aber irgendwie nicht wirklich miteinander vereinbar waren. An einem Tag glaubte ich, die Außerirdischen zu lieben und glücklich zu sein, daß sie mich errettet hatten, am anderen Tag wäre ich vor Angst fast gestorben, wenn ich von ihnen hörte. Aber ein Gesamtbild ergab sich daraus nicht.

Die Schwarzen Ritter schrieben alles möglichst wörtlich mit, was ich sagte.

Ich verbrachte Wochen in diesem Kerker und hatte das Gefühl, in mir würde das innerste nach außen gekehrt. Mir fielen Erinnerungen wieder ein, von denen ich gehofft hatte, ich hätte sie auf Ewigkeit in der Müllhalde meiner Kindheit begraben und ich heulte wie ein Schloßhund darüber. Dann kamen Erinnerungen, in denen ich ein ganz anderer Mensch gewesen war und ein ganz anderes Leben geführt hatte. Ich wurde ein richtiger Jammerlappen. Und dann waren da diese Schwarzen Ritter und hörten sich jeden meiner Ausbrüche geduldig an, nahmen auch Wutausbrüche lächelnd hin und redeten mit mir, als wäre es das normalste von der Welt, wenn sich ein Mensch so benimmt. Sie sagten sogar, daß das normal wäre, das läge an den Heilungen.

Wie mir schon am ersten Abend gesagt worden war, hielt den ganzen Tag jemand Wache - wobei alle zwei Stunden jemand anders eine Wachschicht übernahm und alle hatten sie dieselbe unendliche Geduld mit meinen Gefühlsausbrüchen. Aber es waren nicht nur Gefühlsausbrüche, ich fühlte mich auch jeden Tag weicher und gefühlsduseliger. Außerdem erschienen mir die Wächter jeden Tag liebevoller und freundlicher. Sie unterstützten meine diesbezügliche Sichtweise nicht, sondern erklärten, daß ich jetzt mehr Liebe fühlen könnte und deshalb besser in der Lage wäre, wahrzunehmen, daß die ganze Welt in ihrem tiefsten Urgrund Liebe ist.

Dann änderte sich meine Stimmung wieder. Wann immer mich die Schwarzen Ritter auf das Leben mit diesen großköpfigen Außerirdischen ansprachen, wurde ich jetzt nicht mehr ängstlich sondern wütend. Khiris, der irgendwie alles mögliche über sie zu wissen schien, konfrontierte mich mit allen möglichen Sätzen aus deren Sprache und ich bin mir sicher, ich hätte ihn umgebracht, wenn da kein Gitter im Weg gewesen wäre. Er hat sich jedesmal mit einem Sprung in Sicherheit gebracht und gemeint, das wäre schon viel besser als mein gejammere vorher aber meine Wut müßte ich auch noch beherrschen lernen, sonst könnte mich ja jeder provozieren, der die richtigen Worte wüßte und ich würde dann zum Mörder. Damit hatte er natürlich recht. Ich bemühte mich also, mich unter Kontrolle zu bekommen.

Ich fragte mich, ob ich gerade am verrücktwerden war.

Kersti

Fortsetzung:
F1086. Mirko: Ich merkte ziemlich schnell, daß in dem Verein wohl jeder ziemlich hellsichtig ist

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI21. Kersti: Inhalt: Seelengeschwister aus der Hölle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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