erste Version: 4/2016
letzte Bearbeitung: 6/2019

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F1127.

Darion hatte einen Freund, der Mirko hieß und auf einem Stuhl saß, den man mit Rädern durch die Gegend schieben konnte

Vorgeschichte: F1248. Mirko: Kurz nachdem Mira den Bibliothekarsschein gemacht hatte - sie war noch wirklich klein - kam eine Frau und fragte ob ihr Sohn vielleicht hier Bücher ausleihen könne
F731. Geron: Meine Mutter sagte jedes mal, wenn ich die reparierten Dinge mit nach Hause brachte, daß ich ein Goldschatz bin

Geron erzählt:
Der Mann der auf einem Stuhl saß, den man mit Rädern durch die Gegend schieben konnte hieß Mirko und war darions Freund. Ich fragte ihn zuerst, warum er so einen interessanten Stuhl hatte. Er erklärte mir, daß man diese Art Stühle Rollstühle nennt. Er brauchte diesen Stuhl, weil ihn einer in den Rücken geschossen hatte und seither kann er seine Beine weder fühlen noch bewegen. Das liegt daran, daß die Nerven in der Wirbelsäule durch den Schuß zerrissen worden sind und der Kopf sie deshalb nicht mehr benutzen kann, um den Beinen zu sagen, was sie tun sollen. Weil ich noch viel mehr Fragen hatte, sagte er mir, welche Bücher ich lesen konnte, wenn ich das alles ganz genau wissen will und daß ich auch den Arzt Isidor nach weiteren Einzelheiten fragen konnte.

Mirko war nett. Außerdem hat er immer gesagt, daß ich die Bücher von ganz oben brauche, wenn mir irgendeiner von den von den Erwachsenen nur Bilderbücher gegönnt hat, obwohl da doch wirklich nichts drin steht. Na ja meist meinten sie, ich soll so alberne Bücher lesen, in denen Kinder sich benehmen als währen sie völlig bescheuert und wüßten nicht, was gefährlich ist. Ich habe einfach nicht verstanden warum sie unbedingt wollten, daß ich solche Bücher lese, obwohl da doch nichts interessantes drin steht.

Mirko konnte schneller mit dem Rollstuhl fahren, als ich rennen kann und manchmal durfte ich mitfahren. Ich habe ihn auch mal gefragt, ob er sehr traurig ist, daß er nicht mehr gehen kann und er hat mir erklärt, daß er, nachdem er angeschossen worden war, tatsächlich einige Zeit sehr unglücklich war, dann hatte er aber entschieden, daß ihm das nicht bringt und sich überlegt, wie er sein Leben anders gestalten kann und inzwischen ist er genauso glücklich wie vor dem Unfall, er macht jetzt nur einfach andere Dinge, für die man nicht gehen können muß.

Mirko hatte auch einen Sohn, der schon halb erwachsen war und Dieter hieß. Dieter hat auch immer gesagt, daß die Erwachsenen blöd sind, weil sie ihm nicht die Bücher gönnen, die wirklich interessant sind und man kann mit richtig gut über Bücher reden, weil er auch so viel gelesen hat und noch weiß was er ein Leben vorher gelesen hat.

Kersti

Fortsetzung:
F995. Geron: Plötzlich fühlte ich mich ganz komisch als täte alles weh und es sah aus, als wäre auf einer bestimmten Stelle der Karte ein Blutfleck

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben