erste Version: 6/2019
letzte Bearbeitung: 6/2019

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Die Beschützer der Menschheit vor den Geistern der Verzweiflung

F1313.

Daß diese Vorsicht notwendig gewesen war, merkte ich, noch bevor ich ganz am Fenster war, denn dort erschien eine menschliche Silhouette

Vorgeschichte: F1312. Khar: "Wir gehen nach Japan." meinte unser japanischer Mönch

Khar erzählt:
Ich weiß nicht genau was mich geweckt hat, sondern war einfach pötzlich hellwach. Dann hörte ich seltsame Geräusche an der Mauer, stand auf, um nachzusehen, was das war. Aus einem Gefühl heraus nahm ich meinen Waffengurt und band ihn mir um, bevor ich mich lauschend dem Fenster näherte und dabei darauf achtete, mich im Schatten zu halten damit man mich nicht in dem hellen Streifen Mondlicht sehen konnte, der durch das Fenster fiel. Daß diese Vorsicht notwendig gewesen war, merkte ich, noch bevor ich ganz am Fenster war, denn dort erschien eine menschliche Silhouette. Lautlos bewegte ich mich neben das Fenster und wartete. Der Typ kletterte weiter, stieg durch das Fenster ein, doch bevor sich die ideale Situation ergeben hatte, um ihn zu erschlagen, stieg schon der nächste ein und ich sah, daß der erste mit einem Messer in der Hand zu meinem Bett ging. Ich ließ ihn passieren und packte zunächst den zweiten, hielt ihm den Mund zu, zog ihn in den Schatten und schnitt ihm die Kehle durch. Dann war noch jemand da, der den ersten warnen wollte, aber ich konnte ihn mit einem Stich in die Kehle rechtzeitig erwischen und erstach schließlich auch noch den, der jetzt mit dem Messer an meinem Bett stand, um mich zu erstechen, von hinten. Der vierte merkte dann endlich, daß da etwas nicht so gelaufen war, wie sie geplant hatten und konnte eine Warnung rufen, bevor ich ihm mit meinem Schwert den Kopf abschlug. Den dahinter erwischte ich nicht richtig, denn er hatte die Waffe gezogen, um den Hieb abzuwehren, nur half ihm das nicht viel, denn durch die Wucht des Schlages fiel die Leiter, auf der er stand, um und riß ihn mit in die Tiefe.

Ich blieb schwer atmend stehen und lauschte. Es kam kein weiterer durch das Fenster, wie ich mit einem Blick raus feststellen konnte. Aber an den anderen Fenstern lehnten auch Leitern.

Irgendjemand löste den Alarm aus.

Ich wischte meine Waffen ab und zog mir eine Jacke über. Dann fielen mir die Kinder ein und ich verließ das Zimmer, um nach ihnen zu sehen. Draußen begegnete mir Ehon, der sagte, er wolle nach Geron sehen. Ich ging deshalb zu Mira. Ich stellte fest, daß sie sich offensichtlich schlecht organisiert hatten - als ich die Tür öffnete, war der erste Angreifer noch auf dem Weg zu Miras Bett. Ehe ich eingreifen konnte, hatte Mira ihn erstochen. Offensichtlich war der Typ nicht auf den Gedanken gekommen, daß die beste Taktik, wenn man einen Angriff auf das eigene Krankenbett bemerkt, ist, sich schlafend zu stellen, bis man den Angreifer erwischen kann.

Auch bei ihr kamen noch mehr durch das Fenster, die ich augenblicklich angriff und einen Kopf kürzer machte. Irgendwie muß ich falsch aufgekommen sein, als ich mich nach dem letzten vor der Wand abfangen wollte, jedenfalls fühlte ich einen stechenden Schmerz im verletzten Bein und konnte mich nur mit Mühe und Not mit der Messerhand an der Wand abfangen. Das Bein hatte ich ganz vergessen gehabt. Ich stellte mich wieder vorsichtig auf die Beine und prüfte, ob sie mich tragen wollten. Es ging, aber offensichtlich mußte ich sehr vorsichtig sein, um das verletzte Bein nicht ernsthaft zu überlasten. Ein Blick aus dem Fenster zeigte mir, daß keine weiteren Angreifer mehr kamen. Ich ging zur Tür. Jetzt tat jeder Schritt weh, obwohl ich darauf achtete, das Bein nicht falsch zu belasten. Als ich rausschaute, um zu sehen, ob von dort Gefahr drohte, stand ein Fremder direkt vor mir, dem ich den Kopf abschlug. Mehrere weitere Personen griffen mich an, einen erledigte ich, dann kam Ehon und erschlug den Rest von hinten.

Der Arzt war bei ihm und legte Geron ins Bett, während Ehon ihm vor der Tür Deckung gab. Ich war erleichtert, daß Geron noch lebte.

Ehe ich mich aus meiner Position im Türrahmen entfernen konnte, waren schon die nächsten Angreifer da und ich mußte wieder kämpfen. Dabei behinderte mich mein verletztes Bein so erheblich, daß ich mich letztlich mit dem Rücken an den Türrahmen lehnte, um nicht umzufallen. Sie griffen von beiden Richtungen des Gangs an, so daß Ehon und ich letztlich Rücken an Rücken kämpften, damit niemand durchkommen konnte. Leider war ich im Augenblick der weitaus schlechtere Verteidiger, weil ich nicht in der Lage war ein paar Schritte zu gehen. Wenn jemand durch die Türöffnung lange genug erkennbar war, weil ich zuerst einen anderen erwischen mußte, erschoß ihn der Arzt, so daß ich dann doch nicht erschlagen wurde.

Dann waren die anderen Gefährten, die im Obergeschoß geschlafen hatten, da und besiegten die restlichen Angreifer.

Kersti

Fortsetzung:
F1316. Khar: Was wir dem Polizisten nicht deutlich machten, war, daß wir gleichzeitig die Wagen beluden und die Leute aufbrachen, bevor wir ihn gehen ließen