erste Version: 7/2019
letzte Bearbeitung: 7/2019

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F1387.

Zuerst dachte ich ja, Geron wird behandelt wie ein kleiner Prinz, wenn er eine eigene Wohnung hat und ich die dann auch noch putzen soll

Vorgeschichte: F1386. Kanush: Danja hatte sehr kreative Ideen entwickelt, wie eine faule Putzfrau unbemerkt Arbeit sparen kann

Danja, die Putzfrau, erzählt:
Zuerst dachte ich ja, Geron wird behandelt wie ein kleiner Prinz, wenn er eine eigene Wohnung hat und ich die dann auch noch putzen soll. Das mit den Einweihungen sah für mich auch noch so aus, denn nur reiche Leute haben Zeit, sich mit magischem Unsinn zu beschäftigen. Aber immerhin brachte er seine Sachen offensichtlich ohne Kofferträger in die Wohnung, als ich das erste mal mit ihm redete. Ich merkte, daß er ein netter Prinz war und kein so überheblicher Kerl, der seinen Reichtum für seinen persönlichen Verdienst hält, obwohl er ihn nur deshalb geschenkt bekommen hat, weil er reiche Eltern hat. Dabei können andere Leute so viel arbeiten, wie sie wollen und sie können trotzdem gerade mal dafür sorgen, daß sie nicht hungern müssen.

Und dann hat er mich beim lesen erwischt. Er hatte da so spannende Bücher, in denen beschrieben ist, wie lauter seltsame Geräte funktionieren, die sich nur ganz reiche Leute leisten können und ich hatte natürlich mal wieder nicht widerstehen können. Statt daß er richtig böse wurde, meinte er, wenn ich so gerne lese, müßte ich aber Abitur machen und er sorgte irgendwie dafür, daß die Erwachsenen das plötzlich auch fanden. Da fand ich schon, daß er ein sehr netter Prinz ist. Die anderen Dienstmädchen haben da reagiert, als wären sie irgendwie neidisch, aber auch als wäre das eine ganz schlimme Strafe. Jedenfalls waren sie immer schon komisch gewesen und jetzt waren sie noch komischer geworden. Entweder ist etwas eine ganz schlimme Strafe oder es ist ein Grund neidisch zu sein, aber doch nicht beides!

Bei Geron Abitur machen, ist nicht wie in der Schule. Da darf man nämlich keine Fehler machen, weil die Ergebnisse gebraucht werden und man muß richtig arbeiten, statt einfach nur Übungsaufgaben zu machen. Wenn er sich ein Problem in der Krankenstation ansieht, dann muß ich mir vorher ein bestimmtes Kapitel in seinen Medizinbüchern durchlesen und während wir hingehen, muß ich ihm sagen, was ich verstanden habe und ihm dann bei der Arbeit zur Hand gehen, wenn er mit dem Arzt irgendetwas bespricht. Und er Arzt grinst dann immer nur, als fände er das alles ganz furchtbar lustig.

Wenn wir zur Hauswirtschafterin gehe, muß ich Buchführung machen und die Ergebnisse zusammenrechnen und wehe, es ist etwas falsch, dann muß ich alles noch einmal machen, weil Buchführung ja immer völlig exakt sein muß. Die Haushälterin grinst auch.

Überhaupt haben diese alten Leute alle gegrinst, wenn ich meine Arbeit gemacht habe und dafür immer auch noch extra etwas lernen mußte. Immerhin zeigte mir Geron, daß er tatsächlich nach und nach den Lehrplan abgehakt hat, in dem stand, was Schüler so für das Gymnasium lernen müssen und er hat da nicht etwa gemogelt, denn weil ich keine Fehler machen durfte, konnte ich das dann nachher wirklich. Er stellte mir dann nach einem halben Jahr ein 7. Klasse Zeugnis aus und erklärte mir anhand des Lehrplanes, das ich das wirklich alles schon gelernt hatte.

Naja zu manchen Sachen hat er mir auch eine Note gegeben, nachdem er mir nur ein paar Fragen zu etwas gestellt hat, was ich nur in so einem Buch gelesen hatte. Die ganze Bücher die ich immer heimlich gelesen habe, wenn ich eigentlich arbeiten sollte. Geron war der erste in den vier Jahren, seit ich aus der Schule bin, der das bemerkt hat.

Während er dafür sorgte, daß ich bei der Arbeit alles lerne, was man für ein Abitur braucht, stellte ich fest, daß Geron gar nicht wie ein Prinz behandelt wurde, sondern den ganzen Tag arbeitete wie die erwachsenen Ritter. Er war auch gar kein Prinz, sondern seine Mutter war ganz arm gewesen und als er klein war, hatten sie oft nicht genug zu essen gehabt, um satt zu werden. Und die Wohnung hat er auch nicht bekommen, damit er darin spielen kann, sondern weil er sie brauchte, um seine Arbeit machen zu können. Wirklich für sich allein hat er nämlich nur sein Schlafzimmer.

Kersti

Fortsetzung:
F1388. Geron: D

Quelle

Reinkarnationserinnerungen verschiedener Anteile meiner Gruppenseelen, die sich 1945 zum kollektiven Bewußtsein der Erde zusammenzuschließen begonnen haben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben