erste Version: 10/2019
letzte Bearbeitung: 10/2019

Die Pforten der Hölle: Der von den Nazis unterwanderte Geheimdienst

F1431.

Ich war verblüfft, daß er so naiv komikheldenmäßig redete, daß sich eine ganze Reihe bösartige Menschen, herausgefordert fühlen würden, ihn hinzurichten

Vorgeschichte: F1430. Jack: Kaum war ich mit der Einführung zu den Außerirdischengruppen durch, sollte ich einen Vortrag über die Prothesen halten, die ich mit Hilfe meines grauen Freundes verbessert hatte

Der Physikprofessor erzählt:
Es wurde ein Vortrag über die neuen Verbesserungen der Prothesen angekündigt, der, so weit mir bekannt war, von einem Genie, das irgendwie in der Lage gewesen war, die Erklärungen der Grauen zu verstehen, gehalten wurde. Ich hatte den Namen noch nie gehört und fragte mich daher, wo sie den aufgegabelt hatten. Ich erkundigte mich also bei einem Vorgesetzten, ob er wußte, wer das wäre, und der schien ihn für eine Art Held zu halten, von dem ich bisher nur völlig unrealistische Legenden gehört hatte, so welche, wo man sich denkt, daß die ja so nun wirklich nicht gewesen sein können. Abgesehen davon verstand ich nicht, was am Held sein einen Menschen eigentlich dazu befähigt, technische Erklärungen zu verstehen, die die besten Hochschulprofessoren überfordern.

Ich besuchte also diesen Vortrag und stellte fest, daß dieser Held tatsächlich technische Erklärungen bringen konnte, für die ich Nachhilfe brauchte, um sie zu verstehen. Glücklicherweise war er aber bereit, diese Nachhilfe auch zu leisten, denn ich wüßte nicht, wer sonst dazu qualifiziert hätte sein sollen. Gleichzeitig war ich verblüfft, daß er so naiv komikheldenmäßig redete, daß sich ganz bestimmt eine ganze Reihe bösartige Menschen, die ich spontan nennen könnte, herausgefordert fühlen würden, ihn hinzurichten.

Ich dachte mir, daß ich mal mit ihm reden mußte, um ihn zu warnen, daß er zurückhaltender reden sollte.

Ich hatte in irgendeiner Nebenbemerkung gesagt, daß mich ja interessieren würde, was die Intelligenztests der Grauen darüber sagen würden, wie sich seine Intelligenz von unserer unterscheidet und stellte dann fest, daß er die Grauen einfach gebeten hatte ihn, sich selbst und einige ihrer Leute zu testen und mich fragte, wen ich sonst noch getestet haben wollte. Ich war zuerst erschrocken, weil man sich bei den Herren der Grauen sehr leicht in die Nesseln setzen kann und sie so etwas nun wirklich nicht bitten darf.
"Da müssen sie sich keine Sorgen machen. Die Grauen haben einfach Ergebnisse rausgesucht, die ihnen bereits vorlagen. Die Delegationsleiterin könnte man sicherlich fragen, ob sie sich auf so etwas einläßt und sie würde es wahrscheinlich aus reiner Freundlichkeit machen. Den Techniker sollte man so etwas nicht bitten, der würde an der falschen Stelle davon erzählen, ohne es böse zu meinen. Aber die restlichen drei wären höchst beleidigt, daß ich es wage, um etwas zu bitten, wo sie mich doch für einen rechtlosen Sklaven halten, der keine Wünsche zu haben hat, außer sie bestmöglichst bedienen zu dürfen." antwortete er.
Ich stutzte und fragte ihn, wie er zu dieser Einschätzung kam.
"Ich bin ihnen als Adjudant zugeteilt und kenne sie daher." antwortete er.
Ich fragte mich, was er sonst noch alles machte.

Dann kam ich auf mein eigentliches Thema und fragte ihn, was er wohl glauben würde, was die ganzen Menschen die letztes Jahr ermordet worden waren, denken würden, wenn sie ihn so reden hörten.
"Ich bin der einzige, der letztes Jahr diese Prothesen überlebt hat." antwortete er.
Ich stutzte und fragte mich, wie er dann so naiv klingen konnte. Dann fragte ich, ob er meinte, daß die anderen aus reiner Dummheit umgekommen wären.
"Ich weiß, daß Menschen tatsächlich unterschiedlich viele Mittel mitbekommen, um ihre Probleme zu lösen. Daß ich überhaupt eine Chance hatte, am Leben zu bleiben, hatte durchaus damit zu tun, daß ich intelligenter bin als andere Menschen und deshalb trotz einer eher sozialwissenschaftlichen Ausbildung in der Lage war, technische Handbücher zu verstehen. Es hatte aber auch etwas damit zu tun, daß ich genug Beziehungen hatte, um überhaupt zu wissen, an wen ich mich wenden muß, wenn ich will, daß die Mißstände, die ich sehe, unterbunden werden. Wenn man mit so etwas zu tun hat und überlebt, spielt auch immer eine ganze Menge Glück eine Rolle. Und egal wie großartig jemand ist, es kann immer passieren, daß man sein Bestes tut und sich und andere trotzdem nicht schützen kann. Das ist mir passiert, bevor ich hier gelandet bin, und weil ich vom Feind gefangen und gefoltert wurde. Ich hatte aber auch das Glück, dann noch einen Ausweg zu finden, dadurch bin ich überhaupt erst in die Verlegenheit gekommen, Prothesen zu brauchen. Nichts desto trotz, man muß die Möglichkeiten, die man hat, auch nach bestem Wissen und Gewissen nutzen und sich bemühen die Welt zu einem besseren Ort zu machen, sonst werden die Verhältnisse immer schlimmer." antwortete er.
Ich fragte ihn, ob er sich denn nicht vorstellen könnte, daß manche es als eine Herausforderung betrachten würden, ihn umzubringen, wenn er so heldenmäßig redet, wie er es jetzt tut.
"Ich mußte feststellen daß das wirklich so ist. Aber im Grunde verstehe ich diese Leute nicht, denn indem ich das gesagt habe, habe ich die reine Wahrheit gesagt. Mit Heldentum hat das wirklich nichts zu tun." antwortete er.
Ich fragte ihn, ob er glaubte, die Welt ganz alleine zu einem besseren Ort machen zu können.
"Nein. Aber das ändert nichts daran, daß ich meinen Teil der Verantwortung gerecht werden muß." antwortete er.
Ich war schockiert, daß er wirklich so war. Trotz dieser grausamen Erlebnisse.

Ich fragte ihn, ob er die Legenden kennen würde, die von ihm handelten.
Er erklärte mir, daß er vor kurzem das erste mal davon gehört hatte.
"Es ist schon merkwürdig, daß man zuerst dem Held begegnen muß, von dem die anderen Legenden handeln, den vom Geheimdienst der Armee, um herauszufinden, daß es Legenden gibt, die von einem selbst handeln."
Das kam mir wieder sehr naiv vor und ich fragte ihn, ob er sich denn nicht hätte denken können, daß diese Geschichten zu gut wären, um sie nicht zu erzählen.
"Das mag sein. Ich hatte aber keine Zeit, um über so etwas nachzudenken. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, am Leben zu bleiben. Ich wundere mich heute noch jeden Tag, daß ich immer noch lebe." antwortete er.
Ich fragte ihn, ob er denn keine Angst hätte.
"Wer sich mit Angst haben beschäftigt, bleibt nicht am Leben." antwortete er.
Ich fragte ihn, was er denn damit sagen wollte.
"Wer Angst hat, beschäftigt sich mit Zukunft oder Vergangenheit. Wer mit täglichen Bedrohungen lebt, muß aber ganz wach und ganz in der Gegenwart sein, um zu überleben." antwortete er.
Ich fragte ihn, ob ihm das denn gelingt.
"Nicht immer. Aber bisher habe ich überlebt." antwortete er.

Ich erzählte ihm eine der unrealistischeren Legenden und fragte ihn, ob das denn wirklich so gewesen war. Er meinte, daß er schon erkennen könnte, welche Situation gemeint sei, daß in der Geschichte aber nicht die Situation auftauchte, an der er erkannte hatte, was gespielt wurde und die erklärt, warum er den Trick verwendet hatte, den er verwendet hatte. Als er das dann aus seiner Sicht erzählte, wirkte die Geschichte plötzlich ganz anders und man konnte nachvollziehen, welch extreme Vorsicht und Umsicht er walten ließ, wenn er einen Auftrag ausführte. Ich fragte ihn, ob er denn niemandem vertraute.
"Sie müssen bedenken, daß ich nach jedem Auftrag versetzt worden bin und dann wieder niemanden gut genug einschätzen konnte, um zu wissen, inwieweit ich seinem guten Willen und seinen Fähigkeiten vertrauen kann. Das wußte ich dann immer erst nach dem Auftrag - wenn ich Glück hatte." antwortete er.

Kersti

Fortsetzung:
F1425. Jender LZB99-950-41: Dann erzählte er, daß sie ihm Drähte ins Gehirn einpflanzen wollten und mir schnürte es das Herz zusammen

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben