erste Version: 3/2021
letzte Bearbeitung: 3/2021

Die Pforten der Hölle: Der von den Nazis unterwanderte Geheimdienst

F1432.

Zu meinem Erstaunen erschossen sie mich nicht, als sie fertig waren, sondern gingen einfach zu Bett

Vorgeschichte: F2036. Jack: D

Jack erzählt:
Irgendwann war die Glückststrähne dann vorbei und bei einer dieser Episoden, gelang es ihnen, mich bewußtlos zu schlegen.

Als ich wieder zu mit kam, war ich auf eine Weise gefesselt, die mir zeigte, daß sie meine Gesundheit eher nicht interessierte. Meine Hände waren überkreuz auf dem Tisch festgenagelt, zumindest fühlte es sich so an, als hätten sie einen Nagel durch meine Unterarme geschlagen und meine Füße am Fußboden angenagelt. Ich rührte mich zunächst nicht sondern lauschte, ob in meiner Umgebung etwas zu hören war.

Den Schritten und leisen Gesprächen nach, waren mehrere Personen im Raum, die sich auf deutsch unterhielten und von einem Hans redeten, der ihnen Befehle gab. Möglicherweise dachten sie, daß ich ihre Sprache nicht beherrsche, aber die hatte ich gelernt, als mir klar wurde, wer mich bedrohte. Sie sprachen darüber, daß sie den Befehl hatten, mich erst zu verhören und dann umzubringen, daher wußte ich, woran ich war.

Ich rührte mich nicht, weil ich durchaus ein Interesse daran hatte, mehr zu erfahren aber keines an einem Verhör. Wirklich interessant waren die weiteren Gespräche jedoch nicht. Sie unterhielten sich über Alltagsdinge wie das Mittagessen und daß sie gerne nach Hause wollten, sie aber vorher noch ihren Auftrag erledigen mußten.

Dann kamen sie auf den zweiten Weltkrieg, in dem ich noch ein Kind gewesen war und redeten darüber, daß sie der Ansicht waren, daß die anderen Länder Hitler keine andere Möglichkeit gelassen hätten, als Krieg zu führen. Aus der Schule kannte ich die Vorstellung, daß Hitler die ganze Welt absichtlich in den Krieg gezogen hätte, war aber inzwischen zu dem Schluß gekommen, daß es ganz so einseitig wohl nicht gewesen sein konnte.

Ich überlegte, was ich jetzt machen sollte, wußte, daß die Situation aussichtslos war. Sie würden mich umbringen, ganz gleich was ich tat, daher war es völlig zwecklos, ihnen in irgendeiner Form nachzugeben. Wahrscheinlich wäre es sogar sinnvoll, sie zu provozieren, damit es so schnell wie möglich vorbei ist. Falls das überhaupt etwas ändert.

Das bestellte Mittagessen wurde an der Tür angeliefert. Mir stieg der Geruch in die Nase und ich hatte Hunger, aber ich entschied, daß ich nicht darauf reagieren würde. Wahrscheinlich würden sie mich nur auslachen, wenn ich um etwas zu essen bat und ehrlich gesagt erschien es mir unter den Umständen sinnvoller, weiterhin so zu tun, als wäre ich bewußtlos.

Als sie satt waren, kamen sie dann auf den Gedanken, daß ich jetzt aber langsam wach sein müßte. Sie nahmen ein Messer und es wurde eine ziemlich blutige Angelegenheit.

Zu meinem Erstaunen erschossen sie mich nicht, als sie fertig waren, sondern gingen einfach zu Bett, wenn ich sie richtig verstanden hatten. Die Nägel hielten mich nicht mehr, weil Arme und Beine inzwischen zu kaputt waren. Tot war ich jedenfalls noch nicht, auch wenn ich so ganz bestimmt nicht laufen konnte. Ich krabbelte aus dem Raum, die Treppe runter in eine Tiefgarage unter dem Gebäude und da stand ein Auto, wo ein Schlüssel im Schloß steckte, ein Automatic. Wie praktisch. Ich bediente die Automatik, die die Tiefgarage öffente, öffnete die Wagentür, zog mich in den Sitz und fuhr bis in die nächste Stadt und hielt dort in der Nähe einer Telefonzelle direkt im Parkverbot, weil ich mir nicht sicher war, ob ich es sonst bis dorthin schaffen würde. Dann öffnete ich die Wagentür und gab es auf, als ich einen Menschen sah, eine Frau, der ich sagen konnte, sie solle die Polizei rufen und den Krankenwagen. Die Polizei war schneller da und ich sagte dem Polizist, daß das Fahrzeug, von denen gestohlen worden war, die mich so zugerichtet hatten und wer sich um die Bezahlung des Krankenhauses kümmert. Dann verlor ich die Besinnung.

Kersti

Fortsetzung:
F1406. Jack: Er erklärte mir, daß die Armee dabei sei, neue Waffensysteme zu entwickeln, bei denen das Nervensystem direkt mit der Waffe verbunden sei

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben