F1477.

Wir sollten zur Zuchtstation und da so viele Schiffe und Leute flott machen wie irgend möglich

Vorgeschichte: F1560. Geson XZB12-56-78: Noch am selben Tag sandten wir unseren Bericht über die erfolgreiche Schlacht und den Vorschlag für einen Friedensvertrag ab

Jender LZB99-950-41 erzählt:
Wir brachten den Bericht von der gewonnenen Schlacht zum Hauptplaneten. Da aber eine gewonnene Schlacht kein gewonnener Krieg ist und wenn sie unter solchen Bedingungen gewonnen wird, im Grunde bedeutet, daß wir dabei sind den Krieg zu verlieren, schickte mir der König gleich einen Diplomaten auf das Schiff. Wir sollten zur Zuchtstation und da so viele Schiffe und Leute flott machen wie irgend möglich. Wir hatten Giras Gehirn dabei, weil sie abgeschossen worden war und selbst noch lebte. Sonst war aber der Hauptauftrag, so schnell wie irgend möglich zu sein, damit wir genug Schiffe flottmachen konnten.

Ich flog also weiter zur Zuchtstation und besprach unser Vorgehen mit dem Diplomaten. Ich erklärte ihm, daß wir ja schon mehr Zeit gehabt hätten, uns Gedanken zu machen, wie man den Plan umsetzt und daher einen vorbereiteten Plan für die schnellstmögliche Mobilmachung in petto hatten.

Er meinte er hätte so schnell packen müssen, daß er bisher kaum einen klaren Gedanken hätte fassen können, daher wäre er dankbar, wenn ich ihm den Plan erläutern könnte. Natürlich beschrieb ich ihm nur die vereinfachte Fassung für Freigeborene, sonst wäre er zu verwirrt gewesen, um etwas Sinnvolles dazu zu sagen. Ich verriet ihm auch nicht, daß der Plan in seiner ersten Fassung Jahrzehnte alt und immer weiter erweitert, entsprechend der technischen Entwicklung aktualisiert worden war. Ich erklärte ihm nur, daß wir, sobald wir das Planetensystem ereichten, per Funk die Befehle ausgeben würden, den Plan umzusetzen, so daß er schon weitgehend umgesetzt sein würde, wenn wir an der Station andocken, das Schiffsgehirn zum Einbau in einen Neubau abgeben und mit allen geeigneten Schiffen losfliegen. Außerdem verriet ich nicht, daß sie den Plan schon kannten und daß deshalb ein Codewort reichte, damit sie begannen ihn umzusezen.

Dann erklärte ich ihm die Eckpunkte des Plans. Alle Schiffe deren Fertigstellung noch nicht weit genug fortgeschritten war, um sie bis zum Termin fertig haben zu können, würden erst einmal in Ruhe gelassen und dafür mit allen verfügbaren Leuten, die weiter fortgeschrittenen Schiffe bearbeitet. Die Dinge, die nötig waren, damit ein Schiff überhaupt fliegen kann, würden zuerst erledigt, die kleineren Arbeiten konnten auch unterwegs im fliegenden Schiff gemacht werden. Operationen an als Gehirnschiffe vorgesehenen Freigeborenen würden auf später verschoben, weil es dabei zu viele Tote gab, die erst operiert und dann ersetzt werden mußten, daher würde man nur Menschen meiner eigenen Technikerzuchtlinie operieren, von der bisher jedenfalls jeder die Operation überlebt hatte. Davon könnte man notfalls auch welche aus der Schule holen, die den Abschluß noch nicht hatten. Sollte dennoch nicht jeder rechtzeitig aufwachen würde ein anderer Techniker - wie beispielsweise ich - sich mit seinen Implantaten in die Schiffselektronik einklinken und das Schiff fliegen bis das Schiffsgehirn erwacht.

Der Politiker fragte, was wir tun würden, wenn einer unterwarteterweise gar nicht aufwacht.
"Dann fliegt der Techniker das Schiff auch in der Schlacht, es sei denn es stünde bis dahin schon ein Ersatzgehirn zur Verfügung. Es handelt sich dann ja durchweg um kleine Schiffe für neue Gehirne und ich habe schon in diversen Kampfsimulationen trainiert, als Gehirnschiff zu fliegen." antwortete ich.
Er fragte nach diversen möglichen Komplikationen, die im Grundplan natürlich längst berücksichtigt waren, weil einfach zu viele Leute daran gearbeitet hatten, als daß es sehr wahrscheinlich gewesen wäre, daß das mögliche Problem und die geeignete Lösung noch keinem eingefallen wäre. Und natürlich hatte ich mich intensiv mit dem Plan befaßt, weil klar gewesen war, daß es Zeit war ihn anzuwenden.

Kersti

Fortsetzung:
F1478. Diro von Karst: Jeden Ansatz zu Widerstand hatten sie im Keim erkannt und mit unfehlbarer Höflichkeit in Kooperation verwandelt

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben