erste Version: 6/2020
letzte Bearbeitung: 6/2020

Das Sternenreich der Zuchtmenschen: Das Leben des perfekten Kriegers

F1563.

Geson stellte zunächst die Fragen, die alle Menschen stellen, die keinen Drachen haben, wenn er dabei auch viel nachdenklicher und respektvoller vorging

Vorgeschichte: F1456. Geson XZB12-56-78: So weit wir herausgefunden hatten, war der Aufstand der ersten Drachen aus ganz anderen Gründen entstanden, als die Freigeborenen gerne glauben wollten

Tiarrith erzählt:
Geson hat sich viel mit mir unterhalten. Dabei stellte er zunächst die Fragen, die alle Menschen stellen, die keinen Drachen haben, wenn er dabei auch viel nachdenklicher und respektvoller vorging. Er fragte mich nämlich, wie es kam, daß ich noch weniger persönliche Gegenstände besaß als er. Ob die Drachen uns so kurz halten würden. Ich erklärte ihm, daß ich jeden Wunsch erfüllt bekam, den ich äußerte, daß mir aber, seit ich meinen Drachen hatte, oft einfach keine Wünsche mehr einfielen, weil es so erfüllend ist, einen Drachen zu haben.

Dann kam er auf den nächsten Gedanken auf den alle kommen, er fragte mich nämlich, ob ich irgendwie meine Persönlichkeit, mein ich, verloren hätte. Ich benutzte das Bild das ich immer benutze.
"Nein, es ist eher als wäre ich vorher immer in eine viel zu enge Kiste gesperrt gewesen und könnte jetzt endlich meine Arme und Beine ausstrecken. Die Persönlichkeit ist noch da, die hat nur viel mehr Raum, sich auszubreiten und bekommt im Geist des Drachen viel mehr zu sehen und zu hören."
Daraufhin rief der Krieger einen der Techniker, die jetzt gerade bei uns herumliefen, herbei, gab diese Erklärung wörtlich wieder und fragte ihn, ob das möglicherweise so ähnlich wäre, wie mit den Implantaten ins Netz zu gehen.
"Ja, das dachte ich auch schon. Aber das Internet fühlt sich irgendwie technischer an und nicht so lebendig und fließend. Außerdem wird der Wissenshunger der Drachen nicht gestillt und sie haben deshalb ständig das Gefühl, halb verhungert zu sein. Wir sollten den Drachen möglichst schnell erlauben, über die Gehirne oder Techniker mit ins Netz zu gehen, damit sie nicht mehr so leiden." antwortete er.
Ich war überrascht. Noch niemand, der nicht selbst Drachenreiter war, hat so etwas Verständnisvolles über Drachen gesagt.
"Die Gehirne sind mit ihrer Auswertung des ersten Gespräches noch nicht fertig, aber es sieht gut aus. Ich gehe daher davon aus, daß ich morgen das OK geben kann. Zumindest habe fast alle Gehirne den Wunsch angemeldet auch mit einem Drachen zu reden, ich habe aber gesagt daß für die erste Welle nur die Hälfte der Gehirne dürfen, weil wir noch einmal eine Auswertung brauchen, was sich dadurch ändert." antwortete Geson.

Und dann stellte ich fest, daß die Zuchtmenschen fast so begeistert von Drachen sind, wie ein richtiger Drachenreiter und selber so viel mit den Drachen zu tun haben wollten, wie nur geht. Für mich war das eine riesige Erleichterung, als wäre eine dunkle Wolke, die immer über dem Geist meines Drachen gehangen hatte, verschwunden. Dieses furchtbare Hungergefühl verschwand nach und nach und jeder Drache des Planeten hatte diverse Verabredungen, auf welchen Drachenlandeplatz er fliegen sollte, um mit den Zuchtmenschen, die er bereits kennengelernt hatte, zu reden. Zum ersten mal, seit ich vor vielen Leben neben dem Ei meines Drachen Tiar gestanden hatte, erlebte ich ihn richtig glücklich.

Kersti

Fortsetzung:
F1458. Der König, Turin vom hohen Licht: Die anderen sagen nur, wie toll sie es finden, einen Drachen zu haben und damit kann man nichts anfangen

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben