erste Version: 3/2020
letzte Bearbeitung: 2/2021

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F1591.

Es hatte wie ein großzügiges Angebot geklungen

Vorgeschichte: F1993. Dimitri: Der Unterschied zwischen einem Wehrbauerndasein als Kosaken und einem durchorganisiertem Staatswesen, war ihnen nicht klar

Thar, der Arzt erzählt:
Es hatte wie ein großzügiges Angebot geklungen. Ich bekam ein Stipendium um Medizin zu studieren und danach sollte ich drei Jahre für meinen Sponsor arbeiten, um das Studium abzubezahlen. Für mich, meine Frau und mein Kind wäre in dieser Zeit gesorgt. Lange Arbeitszeiten oder harte Arbeit hätten mich nicht gestört. Aber ich wollte eine sinnvolle gute Arbeit tun, nicht meine Seele verkaufen. Und zu behaupten, ich würde da meine Seele verkaufen war noch eine Verharmlosung, denn sie haben Menschen gefoltert und ich sollte dabei helfen. Ich wollte an so etwas nicht beteiligt sein, denn das fiel für mich auch nicht unter Arbeit sondern unter Verbrechen. Außerdem spukte es da, wo ich arbeiten sollte und ich glaubte, daß es daran lag, daß dort so viele ruhelose Seelen waren.

Ich redete mit meiner Frau darüber, was wir machen könnten, aber mein allgemeines Gefühl dazu war nach dem Gespräch Ratlosigkeit. Sie hatte gemeint, daß man zur Polizei gehen sollte, aber ich hatte gehört, daß das andere schon versucht hatten und daß sie in einer Weise bestraft worden waren, die sie so schockiert hatte, daß sie kaum über das erlebte reden konnten, sondern einen nur in stummen Entsetzen anstarrten und mit Satzbruchstücken um sich warfen. Ich wußte, man muß etwas tun, aber ich hatte keine Ahnung, was funktionieren würde.

Zwei Tage nach diesem Gepräch kamen drei Leute, die zur Wachmannschaft zählten und sagte mir, ich solle mitkommen, sie müßten mir etwas zeigen. Unterwegs stießen fünf weitere dazu und ich begann zu ahnen, daß ich ein Problem hatte.

Auf einem Brett festgenagelt war meine Frau und sie wirkte sehr entsetzt, entsetzter, als durch das, was ich sah, zu erklären war. Neben den acht Wachleuten waren auch noch einige Leute da, deren formelle Kleidung sie als höherrangige Mönche auswies. Einer von denen erklärte, er würde mir jetzt zeigen, was sie mit Verrätern machen. Ich erwartete schon Schlimmes, trotzdem wunderte mich, was ich sah, denn so einiges wirkte nicht, als wolle man jemanden foltern, sondern als wolle man einen Gottesdienst oder ein magisches Ritual machen, die Kitschvariante aus dem Märchenbuch.

Sie führten mir dann auch die Kitschvariante von so etwas - was von beiden war mit unklar - mit lateinischen Sprüchen und viel Getue vor. Ich sah in einem Zustand zwischen Irritation und Wachsamkeit zu, wie sie sich so seltsam aufführten. Dann nahm einer von ihnen einen Gegenstand, der für meine Begriffe seltsam technisch aussah und tat damit irgendetwas. Plötzlich schien sich der Raum übelkeitserregend zu verzerren und zu verformen. Und dann stand da ein blonder blauäugiger Typ mit zu groß geratenem Kopf. Ihm wurde gesagt, daß meine Frau zur Polizei gegangen sei und dort Verrat geübt hätte, daher müsse sie in die Hölle.

Möglicherweise glaubten die Gefährten Jesu, sie könnten mich damit einschüchtern. Tatsächlich hatten sie mich richtig wütend gemacht. Klar war, daß ich vorsichtiger vorgehen mußte als meine Frau, wenn ich irgendetwas bewirken wollte. Aber jetzt wußte ich, daß mir da etwas wirklich Böses begegnet war. Damit meine ich nicht den Dämon, denn der kam mir vor, als hätte er diesen Gefährten Jesu am liebsten den Hals umgedreht und er sah für mich so aus, als wäre er der Befehlsempfänger. Die die gefoltert haben und Befehle gegeben haben, hatte ich immer für Menschen gehalten. Aber sie hatten Geräte, die für meine Begriffe wie Maschinen aussahen und die hatten den Raum so verformt. Möglicherweise stimmte die Außerirdischengeschichte der Weißen und Schwarzen Ritter doch.

Dimitri kannte ich schon etwas früher, aber er war immer so unauffällig gewesen, daß ich ihn für einen unbedeuteneden Handlanger der Gefährten Jesu gehalten hatte. Als sie meine Frau zu Tode folterten, sollte er aber zusehen, damit er lernt, was sie mit Leuten machen, die Geheimnisse verraten. Er war immer noch unauffällig, was ich bemerkenswert fand, denn ich habe mich übergeben. Das lag daran, daß sie wirkliche Dämonen gerufen haben, und daß da etwas war, das das ganze Zimmer so verformt hat, daß einem schwindelig wird. Er stand da mit ruhigen Gesichtsausdruck in der Ecke und beobachtete wortlos alles. Die Ecke des Zimmers, in der er stand schien die einzige zu sein, die sich nicht übelkeitserregend verformt hatte. Niemand schien ihn zu beachten.

Es war auch klar, daß sie Dimitri nicht eingeschüchtert hatten. Ich habe ihn beobachtet und er hatte so einen "Ihr werden schon noch sehen was ihr davon habt"-Gesichtsausdruck drauf, während er so tat, als wäre er verängstigt, daß ich vorsichtig vorfühlte, ob er ein Verbündeter sei könnte. Er stellte auch Fragen, die wie ein ebenso vorsichtiges Vorfühlen erschienen.

Sie hatten meine Frau zu Tode gefoltert, weil sie versucht hatte den richtigen Leuten - oder was sie fälschlicherweise für die richtigen hielt - klar zu machen, welche Verbrecher hier am Werke waren. Unter normalen Umständen hätte ich mich und meinen kleinen Sohn umgebracht, um aus dieser ausweglosen Situation herauszukommen, denn ich war ein Gefangener hier.

Ich hatte aber kurz bevor das geschehen war - zu kurz um meiner Frau zu sagen, daß wir mehr unternehmen können als auf gut Glück die Behörden zu informieren in der Hoffnung, daß sie einen Handschlag dagegen tun, neue Bekanntschaften gemacht. Einige dieser Bekanntschaften gehörten zu den Weißen Rittern, andere zu den Schwarzen Rittern. Und sie hatten mich und einige andere vor den Gefährten Jesu gewarnt und uns erklärt, für was diese wirklich standen. Zuerst hatten die Dinge die sie mir erzählten mich nicht überzeugt, denn sie lagen nicht in dem Bereich, den ich hätte glauben können. Sie waren die Art Geschichten, wo man sich unwiderlegbare Beweise ansieht - und dann aus der Beweisführung aussteigt, weil man geistig einfach nicht mehr mitkommt. Sie erzählten von Magie, Himmeln und Höllen, Göttern und Außerirdischen. Von Maschinen mit denen man zu Sonne Mond und Sternen fliegen kann - und ich konnte ihnen nicht glauben, denn mein Geist stieg auf halber Strecke aus.

Kersti

Fortsetzung:
F1992. Dimitri: Ich führte mit Geron ein Gespräch und war danach bis auf den Grund meiner Seele erschüttert von den Grausamkeiten, die das Kind erlebt hatte

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben