erste Version: 2/2020
letzte Bearbeitung: 2/2020

Das Sternenreich der Zuchtmenschen: Kriminelle Adelige und tödliche Sklaven

F1634.

Die Kriegssklaven waren die ersten gewesen, die mir mal den Rücken freigehalten hatten und das rechnete ich ihnen hoch an

Vorgeschichte: F1629. Der König, Tiro vom hohen Licht: Aus irgendwelchen Gründen gelang es Tharr, einem meiner unzähligen illegitimen Söhne, auf dem Schiff, das ich bisher immer benutzt hatte, um all die Typen loszuwerden, die ein Problem waren, richtig für Ordnung zu sorgen

Tharr vom Licht erzählt:
Kaum war ich am Treffpunkt angekommen, wo sich die drei Schiffe mit gezüchteten Bodentruppen mit den anderen Kriegsschiffen vereinigen sollten, erschien eine Notitz auf meinem Display, daß ich als Sicherheitschef in den Palast versetzt werden würde und daß die Zuchtmenschen deshalb gerne einige mögliche Pläne mit mir besprechen wollten. Ein Vorentwurf der Pläne war in der Notitz verlinkt. Erst volle 24 Stunden später erhielt ich das offizielle Schreiben, in dem stand, daß ich zum Palast versetzt werden sollte, sobald ich meine aktuelle Reise abgeschlossen hätte.

Ich hatte überhaupt keine Lust auf diese Versetzung. Die Einstellung der Kriegssklaven war positiver. Das hätte Vor- und Nachteile. Vor der Schlacht hatte ich natürlich keine Zeit, mich richtig mit allem zu befassen, da gab es zu viel Anderes zu tun. Auf dem Rückflug zur Zuchtstation war genug Raum, um mich mit den ausführlichen Dossiers zu befassen, die mir die Zuchtsklaven zu allem zusammengestellt hatten, was mir entweder nützlich sein konnte oder was sie gerne beim König eingebracht hätten, wenn sich die passende Gelegenheit dazu ergibt.

Daß die Kriegssklaven und Techniker immer ausgesprochen gut informiert sind, war mir schon früher aufgefallen. Anfangs war es noch nicht besonders auffällig gewesen, doch mit jedem Jahr, das ich als Offizier diente, steckten sie mir solche Informationen früher, bis ich sie schließlich sofort erhielt, wenn das Schiff, das die Post gebracht hatte, Zeit gehabt haben konnte, diese an mein Schiff zu senden. Daher weiß ich inzwischen, daß sie offensichtlich jedes einzelne Schiff im Reich, gleich ob Frachter oder Kurierschiff, verwenden, um ihre persönlichen Nachrichten zu versenden. Selbst für den König wäre das so nicht machbar, denn ein privates Frachtschiff bietet einen solchen Dienst vielleicht gar nicht an. Bei den Zuchtmenschen lief das darüber, daß jeder von ihnen für jeden anderen Zuchtmenschen kostenlos elektronische Post transportiert und dafür all das Datenvolumen verwendet, was nicht anderweitig gebraucht wird. Bei diesem ungenutzten Datenspeicher konnte es sich durchaus um Festplatten handeln, die einfach nur von A nach B verschickt werden sollten, um dort irgendwo eingebaut zu werden.

Auch die Informationen, die sie mir zukommen ließen, waren mit jedem Jahr ausführlicher geworden. Ich hatte mich irgendwann erkundigt, wie das kam und sie hatten mir erklärt, daß sie Personalakten über alle Offiziere und wichtigen Beamten des Reiches führten, die von den offiziellen Personlakten unabhängig sind. Treron hatte mir eine solche Personalakte gezeigt und ich war erstaunt gewesen, wie detailliert sie war. Er erklärte mir, daß das System noch nicht so lange existierte, weil es erst aufgebaut werden konnte, als genug Zuchtmenschen im Dienst waren. Dann hätte man die Netze der gegenseitigen Unterstützung aber zunehmend systematisiert und ausgebaut. Andererseits hätten sie aber auch erst herausfinden müssen, ob ich klug genug mit den Informationen, die ich habe, umgehe, um keine Gefahr für das Netz darzustellen, daher hätten sie mir zuerst keine heiklen Daten gegeben.

Wie immer hatten sie so viele Daten zusammengetragen und Pläne gefaßt, daß man sie garantiert nicht in der Zeit umsetzen konnte, die ich dort sein würde, zumal sie mich ebenso garantiert mit Nachschub für mögliche Pläne versorgen würden. Außerdem waren die Pläne so kompliziert, daß ich mir nur die vereinfachten Kurzzusammenfassungen ansah, damit mir der Kopf nicht platzt. Mit den Einzelheiten konnte ich mich befassen, falls sich eine Chance zur Umsetzung des jeweiligen Plans ergab. Jetzt mußte ich mich nur so weit damit vertraut machen, daß ich mir Gedanken machen konnte, was ich davon überhaupt unterstützen wollte und was ich selber eigentlich in dem Zusammenhang machen wollte.

Ich war geneigt die Zuchmenschen zu unterstüzen, wo mir das möglich war, denn ich hatte meinen Untergebenen immer den Rücken freigehalten, damit sie in Ruhe arbeiten konnten. Die Kriegssklaven waren die ersten gewesen, die mir mal den Rücken freigehalten hatten und das rechnete ich ihnen hoch an.

Kersti

Fortsetzung:
F1628. Sim vom Licht: Ich fragte mich, wo Tharr vom Licht die Arroganz hernahm, Adeligen wirklich richtig schlechte Bewertungen zu geben
F1721. Treron XZB12-5-13: Diesmal gab es kein Problem, als Tharr wieder ging, denn er hatte dafür gesorgt, daß er einen Nachfolger hatte, der uns kannte und zu uns hielt

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben