erste Version: 10/2020
letzte Bearbeitung: 10/2020

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Die Beschützer der Menschheit vor den Geistern der Verzweiflung

F1655.

Ich entschied, daß Dirk, der immer mit Geron zusammenhing, verpflichtet wäre, mir regelmäßig über dessen Fortschritte zu berichten und das hieß täglich

Vorgeschichte: F1139. Dirk: Das war mir natürlich auch ganz recht, schließlich wollte ich Geron wiederhaben und mit Geron hatte ich auch immer solche endlosen Gespräche geführt

Khar erzählt:
Am nächsten Tag wurde ich krank und der Arzt schimpfte mit mir, ich solle mich nicht immer überanstrengen. Ich erklärte ihm, daß das leichter gesagt als getan ist, denn wenn ich gar nichts mehr mache, kann ich mich gleich hinlegen und sterben, aber wenn ich etwas mache, bin ich immer gleich krank. Tatsächlich war meine Gesundheit in den letzten zehn Jahren allmählich wieder stabiler geworden, aber der Arzt hatte offensichtlich diese zehn Jahre gebraucht, um zu merken, wie wackelig meine Gesundheit wirklich war und hatte deshalb zunehmend mehr geschimpft, wenn ich auf eine ungewöhnliche Anstrengung wie drei Treppen steigen mit einer Krankheit reagiert hatte.

Ehrlich gesagt hatte ich nicht den Eindruck daß mir das schadete, sondern eher den, daß sich der Körper nach einer solchen Anstrengung die Ruhe holt, die er braucht und dann ist alles wieder gut. Jedenfalls würde ich nicht aufhören zu leben, nur weil der Arzt mich am liebsten Tag und Nacht ins Bett stecken würde, damit ich mich bloß nicht überanstrenge.

Ich stand also wieder auf, erkundigte mich bei Mirko, was Geron macht und erfuhr, daß er ständig mit Dirk zusammenhing. Das war sehr gut, denn Dirk hatte sich nach Gerons Tod und dem darauffolgendem verheerenden Angriff viel zu sehr in sich selbst zurückgezogen gehabt.

Daß ich nicht ganz wieder auf dem Damm war, merkte ich, als ich überlegte, was ich als nächstes tun wollte, dann feststellte, daß es schon Zeit für meine magische Wache war und nach dieser Wache nur noch ins Bett wollte.

Danach entschied ich, daß Dirk, wenn er immer mit Geron zusammenhing, eben auch verpflichtet wäre, mir regelmäßig über seine Fortschritte zu berichten und das hieß täglich. Als ich Dirk das sagte, wirkte er sehr amusiert und meinte daß er das selbstverständlich gerne machen würde. Ich fragte mich, was daran so witzig war.

Als ich Mirko davon erzählte, wie amusiert Dirk gewirkt hatte, sagte er, daß er aber dann bei den Besprechungen dabei ist.

Dirk kam brav jeden Abend und redete mit mir über Geron, der jetzt in seinem neuen Leben Georg hieß. Er sorgte auch ziemlich schnell dafür, daß Geron in der privaten Kapelle seine Gebetszeiten machte, wo ich ihn von oben beobachten konnte.

Und mich amusierte, daß Georg ständig Andeutungen an sein vorheriges Leben zu hören bekam und einerseits nicht begriff, worüber geredet wurde, andererseits aber die richtigen Antworten gab, als würde er sich tatsächlich daran erinnern. Er selbst war aber der Ansicht, das mit den früheren Leben, über die sie alle reden, wäre Blödsinn und er hatte sich auch noch nicht bewußt daran erinnert, obwohl alle versuchten, ihn so weit zu bringen. Ich war der Ansicht, daß die Erinnerungen dicht unter der Oberfläche waren, daß er sich aber nicht an die ganzen Foltern erinnern wollte.

Georg wirkte glücklich mit seinen alten Freunden und das fand ich am schönsten.

Allerdings kam ich alle drei Tage zu dem Entschluß, daß ich unbedingt selber mit Georg reden wollte. Daß es mir nicht gelang, diesen Entschluß auch umzusetzen, lag daran, daß ich zu wenig Kraft übrig hatte, nachdem ich das überlebensnotwendige wie essen und schlafen bewältigt hatte.

Kersti

Fortsetzung:
F1860. Dirk: Georg erklärte mir, daß wir ein Geheimdienst sind. Wenn ich zu beweisen versuchte, daß er irrt, scheiterte ich kläglich an seiner unangreifbaren Logik