erste Version: 3/2020
letzte Bearbeitung: 3/2020

Das Sternenreich der Zuchtmenschen: Kriminelle Adelige und tödliche Sklaven

F1673.

Tharr und Simon machten sich beide Sorgen um mich, aber das verstand ich nicht. Gegen die Schlacht war diese Horde an adeligen Kriminellen harmlos

Vorgeschichte: F1674. Tharr vom Licht: Kurz nachdem wir auf der Zuchtstation eingetroffen waren, trafen Gesandte von einem unserer viel zu vielen Feinde ein

Treron XZB12-5-13 erzählt:
Tharr und der Kapitän Simon vom Licht machten sich beide Sorgen um mich, aber das verstand ich nicht. Gegen die Schlacht war diese Horde an adeligen Kriminellen harmlos. Wirklich. Natürlich mußte man sie wie üblich in die Schranken weisen, aber das haben wir doch schon seit Jahren geübt. Außerdem hatte ich als Offizier wirklich anderes zu denken als diese Narren, die sich einbildeten, ein Sternenschiff wär ein Spielplatz und es wäre ihnen hier erlaubt, ihre Kriegsspielchen zu spielen. Ich mußte schließlich mit meinen Untergebenen die Schlachtpläne überarbeiten, dafür sorgen, daß all ihr Gerät in Schuß war, wenn es losgeht und sicherstellen, daß ich jeden, wo das möglich ist, lebend wieder zurückbringe. Ich hatte also vor dem Flug reichlich vorzubereiten.

Wie üblich wollte Simon vom Licht, der Kapitän der Thorion vor dem Flug einen Vortrag halten, zu dem alle mitfahrenden Offiziere und auch die Diplomaten kommen sollten. Ich hatte mir die Diplomaten deshalb angesehen und fragte mich, ob das ein Fehler war, denn sie waren irgendwie mehr wie Sklaven als wie Freigeborene, ähnlich wie Tharr gewesen war als ich ihn kennenlernte und ich dachte deshalb, daß das auf sie eher einen schlechten Eindruck machen würde. Als ich das dachte, war es aber schon zu spät, denn ich mußte selbst schon losgehen, um rechtzeitig im Vortragssaal anzukommen.

Außerdem hielt mich auch noch ein Techniker auf und warnte mich, daß er beobachtet hatte, wie jemand eine Bombe an meinem Stuhl befestigt hatte, die ausgelöst würde, sobald ich mich hinsetze. Ich sah mir den Überwachungsfilm an und war dann natürlich zu spät dran, so daß ich nichts mehr mit Tharr besprechen konnte, bevor der Vortrag begann.

Als ich dann den Vortragssaal betrat, sah ich sofort, daß jemand auf meinem Stuhl saß und mich auch noch mit der Frage begrüßte, ob ich mich verirrt hätte. Ich antwortete:
"Ich habe ein sehr gutes Orientierungsvermögen und verirre, mich deshalb nie, aber dir scheint das offensichtlich abzugehen, denn du hast dich im Stuhl geirrt."
In einigem Abstand blieb ich stehen und befahl:
"Keine Bewegung. Da ist eine Bombe unter dem Stuhl."
Die Idioten um ihn herum kicherten, was ich nicht getan hätte, wenn ich direkt daneben gesessen hätte. Aber der Idiot, der mich hatte ärgern wollen, sah einigermaßen erschrocken aus und rührte sich nicht. Ich kniete neben dem Stuhl nieder, entfernte den Auslöser und gab laut eine Abschätzung der Sprengstoffmenge, die in mir innerlich die Frage auslöste, ob der Typ der die Bombe gelegt hatte, nicht rechnen konnte. Er saß in einer der letzten Reihen, weil mein Stuhl vorne bei den Diplomaten war. Die Sprengtoffmenge war groß genug, daß er sich trotzdem ernsthaft hätte verletzen können. Ich tat das, was denjenigen Idiot, der sich leichtfertigerweise auf meinen Stuhl gesetzt hatte, ohne nachzuschauen, ob mich vielleicht jemand umbringen will, am meisten verängstigen würde, indem ich mit der rechten Hand Stuhlbein und Unterschenkel umfaßte während ich mit der linken Hand nach Schulter und Stuhllehne faßte. Dann riet ich ihm, schön still zu halten, während der Techniker die Bombe draußen entschärft und erzählte ihm diverse Geschichten, was passieren kann, wenn eine solche Bombe tatsächlich ausgelöst wird.

Der Techniker grinste, als er den völlig verängstigten Typ sah, der zitternd an dem Stuhl hing und viel zu schwach war, um sich aus meinem Griff zu befreien, schließlich sind die Freigeborenen immer so spillerig gebaut und machen außerdem viel zu wenig Sport. Gemein wie ich war, ließ ich ihn nicht los, bis die Bombe endgültig entfernt war und unterhielt mich mit dem Techniker über weitere Geschichten darüber, was so ein Ding alles anrichten kann.

Als ich ihn endlich losließ, floh er ins Klo, wahrscheinlich um sich zu übergeben. Wir unterhielten uns noch ein wenig, bis der Techniker meldete, daß der Kapitän im Anmarsch war, dann forderte ich den Angsthasen auf mitzukommen und ging nach nebenan in den Vortragssaal. Selbstverständlich achtete ich darauf, daß man mir keinerlei Unsicherheit anmerkte, stellte den Stuhl zurück an seinen Platz und setzte mich.

Der Typ der meinen Stuhl hatte in Anspruch nehmen wollen, schien jetzt eine generalisierte Angst vor Stühlen entwickelt zu haben und blieb neben der Tür stehen.

Kersti

Fortsetzung:
F1672. Simon vom Licht, der Kapitän der Thorion: Tharr hatte mir gesagt, daß er Treron zum Zugführer befördert hätte und ich wäre dafür zuständig, daß er damit auch Erfolg hat
F1706. Tharr vom Licht: Kaum waren sie mit der Thorion aus dem Weg, kam die nächste Hiobsbotschaft

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben