erste Version: 3/2020
letzte Bearbeitung: 4/2020

Das Sternenreich der Zuchtmenschen: Königssohn und Fürstensohn

F1693.

Ich mußte Tharr auf den Zahn fühlen, ob er etwas gefährlicheres vorhatte, als Kriminelle aus dem Weg räumen, die als Privatvergnügung jeden ermorden, der sich nicht wehren kann

Vorgeschichte: F1602. Der König, Turin vom hohen Licht: Ich habe das, was er sagte, nicht verstanden, denn Saman redete nur in Andeutungen, aber er muß sich Diro richtig zur Brust genommen haben, denn der wurde weiß wie eine Wand

Diro von Karst erzählt:
Ich besprach mit dem König meine Erkenntnis, daß Tharr dafür Mordanschläge auf meine früheren Freunde organisiert hatte, ohne das mit uns abzusprechen und er war mit mir einer Meinung, daß ich hinfliegen sollte, um ihm mitzuteilen, daß er so etwas in Zukunft bitteschön mit uns absprechen soll.

Ich war tatsächlich noch mehr beunruhigt, als ich zugeben wollte, denn diese Erkenntnis hatte mir wieder meinen alten Verdacht bewußt gemacht, daß Tharr gerade dabei sei, sich seine eigene Armee aufzubauen. Ich mußte ihm also auf den Zahn fühlen, ob er irgendetwas vorhatte, was gefährlicher war, als Kriminelle aus dem Weg räumen, die jeden ermorden, der sich nicht wehren kann und meinen, dieses stünde ihnen als Privatvergnügung zu.

Ich mußte wissen, ob das, was Tharr behauptete, was er tut, das ist, was er tatsächlich zu tun beabsichtigt, daher brauchte ich von ihm unabhängige Informationsquellen. Wenn er allerdings Pläne hatte, die Turin schaden, haben wir ein echtes Problem, denn er hat tatsächlich eine Privatarmee, die ihm treu ergeben ist.

Ich überlegte, was ich tun könnte und mir fiel ein gewisses Schiff ein, in dem ich den Planeten meines Vaters aufgesucht hatte. Das Schiff traf auch ein, bevor ich zu meiner Reise aufbrechen konnte. Also beschaffte ich mir eine anonymisierte Verbindung, zog mir etwas von dem wieder an, was ich als Techniker auf dem Schiff angehabt hatte, rief den Kapitän an und bestellte ihn zu einem Gespräch in einer unbedeutenden Lokalität. Weil ich neugierig war, was er für ein Typ war, sagte ich ihm, er solle seinen neuen Techniker mitbringen.

Das erste, was der Kapitän sagte, war, sie wären ein ehrliches Handelsschiff und er wolle nicht in illegale Aktivitäten verstrickt werden. Das bestätigte natürlich meinen Verdacht dazu, wie ich von ihm wahrgenommen worden war. Ich überlegte was ich jetzt tun sollte und tat dann das was Tharr dazu als generellen Rat gegeben hatte. Ich erzählte einen Teil der Wahrheit, indem ich erzählte, daß mein Vater ein krimineller Adeliger gewesen wäre und daß mich das auf die Thorion gebracht hätte, wo mir Tharr vom Licht begegnet sei und der hätte mir so eine Angst eingejagt, daß ich beschlossen hätte, in Zukunft nur noch Dinge zu tun, die Tharr gutheißen könne.

Ich erzählte ihm dann auch noch, mit welcher Brachialmethode mir Tharr beigebracht hatte, daß man das Lebenshaltungssystem in Ordnung halten muß, und daß ich von da ab auf jedem Schiff, das ich betreten hatte, erst mal das Lebenshaltungssystem geprüft hatte, was mir wohl bei seinem Schiff das Leben gerettet hatte, denn wenn ich da mitgeflogen wäre, ohne es vorher weitgehend zu ersetzen, wäre ich nicht am Ziel angekommen. Dann fragte ich den Techniker, was er jetzt von dem Lebenshaltungssystem halten würde und zu meiner Belustigung schwärmte er mir von allen möglichen Bauteilen vor. Ich war amusiert, sagte dem Kapitän, daß er offensichtlich einen Techniker gefunden hatte, der aus einzelnen Schrauben ein ganzes Sternenschiff zusammenbauen kann und das auswendig und ohne Handbuch und bat den jungen Mann dann, doch bitte mal die Kurzzusammenfassung in einem Satz zu geben.
"Nun ja, es ist gut. Wie bei militärischen Schiffen, die ja viel mehr Ersatzsysteme haben als Frachtschiffe das normalerweise haben, falls etwas im Krieg zerschossen wird." antwortete er.
"Das war meine Absicht bei der Geschichte, denn als ich damals das Schiff betreten hatte, war alles so runtergewirtschaftet, daß beinahe gar nichts mehr ging. Allerdings hatte ich nicht vorhergesehen, daß das die meisten Techniker abschrecken würde und auch nicht, daß sie dann einen so guten finden, der aber nicht die Qualifikationsnachweise für seine Fähigkeiten hat."
Ich gab dem Jungen einen Datenträger, erklärte ihm, daß darauf ein Fernstudienkurs der technischen Universität wäre, den er durchgehen und sich dann für die öffentliche Prüfung anmelden solle. Die Prüfgebühr wäre schon enthalten.

Dann erklärte ich dem Kapitän, daß die Regierung Verhandlungen mit dem Löwenreich führen würde und daß wir unabhängige Quellen dazu bräuchten, wie das, was unsere Regierung macht, bei ihnen ankommt. Er solle nichts dort Verbotenes tun, nur sich merken was die Leute auf der Straße über unser Sternenreich reden und das irgendwo notieren, wo ein Handelsraumfahrer unbedeutende Gedanken notiert. Dort wäre der Schmuggel sowieso legal, hier würde er gedeckt, weil er ja im Regierungsauftrag fahren würde.

Außerdem erklärte ich ihm, wie er vorgehen mußte, sollte ihm von einer hiesigen Behörde Schmuggel vorgworfen werden. Letztlich mußte er eine Eingabe an den König machen, die bestimmte Schlüsselwörter im Betreff enthält, dann wird das direkt an mich weitergeleitet.

Kersti

Fortsetzung:
F1695. Der Kapitän des heruntergekommenen Handelsschiffes: Etwas später wurde in den Nachrichten Diro vom Karst, der Sicherheitschef des Königs, erwähnt und es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Diro vom Schnee war Diro vom Karst

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben