F1707.

Wir hatten uns geeinigt, daß wir so nicht weitermachen konnten, da der König offensichlich ein klareres Signal brauchte, um zu begreifen, daß es Dinge gibt, die ein König nicht von seinen Verbündeten verlangen darf

Vorgeschichte: F1603. Tanan LZB45-321-37: Ich fragte die Prinzessin was denn los war und wurde angefahren, daß ich sie endlich wegbringen sollte
F1705. Tharr vom Licht: Die Hiobsbotschaft, die kurz nach Diro kam, als der König mit den Diplomaten des Löwenreiches ins System kam, bestand darin, daß der König es versiebt hatte

Theorn Tiger, der Soziologe der Delegation erzählt:
Wir hatten uns geeinigt, daß wir so nicht weitermachen konnten, da der König Turin vom hohen Licht offensichlich ein klareres Signal brauchte, um zu begreifen, daß es Dinge gibt, die ein König nicht von seinen Verbündeten verlangen darf. Außerdem würden wir die Studie, die uns der Techniker Tanan gegeben hatte, tatsächlich anbringen. Wir wußten nur noch nicht genau wie und hatten daher zwei Möglichkeiten ausgearbeitet, eine bei der wir die Quelle angeben und eine wo wir uns als die Urheber ausgeben, je nachdem, was wir annehmen, was besser funktioniert und den Sklaven mehr nützt.

Beim Betreten der Station klappte alles wie am Schnürchen. Die Dockmanschaften begannen mit der Verproviantierung, kaum daß wir angelegt hatten.

Tharr hatte wieder sofort Zeit für uns und hielt eine hervorragende Malzeit bereit, hieß uns willkommen, als wären wir lange vermißte Freunde. Dann fuhr er fort, daß er von Tanan, dem Palasttechniker bereits gehört hätte, daß der König offensichtlich bei den Verhandlungen versagt hätte, indem er nicht begriffen hätte, daß es für uns tatsächlich ein zentraler Punkt wäre, daß wir unsren Leuten keine Operationen aufzwingen. Der König bräuchte einen Denkzettel, damit er es begreit. Er würde daher vorschlagen, daß wir uns möglichst schnell verproviantieren, dann zehn gezüchtete Techniker als technische Berater an Bord nehmen und nach Hause fliegen. Dort sollten wir, um keine Zeit zu verlieren, möglichst schnell das Bauprogramm auf den Weg bringen und die geplanten modernen Schiffe bauen. Da wir ein besseres Bildungssystem hätten als das Lichtreich, müßten wir dazu auch aus eigener Kraft fähig sein. Sobald das erste Schiff fertig sei, sollten wir zur nächsten Verhandlungsrunde zurückkehren. Um alles politisch abzusichern, würden wir jetzt einen Waffenstillstandsvertrag aufsetzen, für den er einen Entwurf formuliert hätte, aber das keinem aus dem engen Umfeld des Königs mitteilen.

Ich war wieder einmal sprachlos. Wie kam er denn auf den Gedanken? Nicht daß wir etwas dagegen hätten, aber das war doch ... unkonventionell, gelinde gesagt.

Jetzt sei es, falls wir den Plan umsetzen wollten, aber an der Zeit zu unserem Schiff zurückzukehren, denn es sei fast fertig beladen.

Nun ja, ich war immer noch sprachlos.

Glücklicherweise fand zumindest unsere Offizierin Signa Hai ihre Sprache wieder und sagte, sie würde es tatsächlich für klug halten, zu tun, was Tharr vorgeschlagen hätte und wir brauchten nur ein paar zustimmende Geräusche zu machen, dann hatte alles seine Ordnung.

Die Techniker, die am Schiff auf uns warteten, wirkten, als würden sie sich auf das Abenteuer freuen und erklärten, sie wären natürlich dabei, weil sie sich freiwillig für die Reise gemeldet hätten.

Ich dachte das sind Sklaven und die fragt niemand?

Mir fiel die Studie die mir Tanan gegeben hatte wieder ein und ich sprach Tharr vom Licht darauf an. Er fragte Seman LZB7-200-30, den dreifachen Doktor, der vor kurzem nur ein technischer Assistent gewesen war:
"Warum hast du mir das nicht gesagt? Das ist doch wichtig!"
"Tharr du hast hier alles so kopfgestellt, daß wir nicht mehr wissen, wo oben und unten ist. Das hatten wir einfach vergessen." antwortete Seman LZB7-200-30.
"Dann sieh zu, daß du dich schnell drum kümmerst, daß das umgesetzt wird. Ich will nicht daß jemand an diesen Operationen stirbt, der es auch überleben könnte." befahl Tharr.
Der Techniker nickte nur.

Ich befragte auf dem Flug die technischen Berater dazu und die erklärten mir, daß es kurz vor unserer Ankunft bei den ersten Verhandlungen einen erfolgreichen Mordanschlag auf den Vater des jetzigen Königs gegeben hätte. Danach sei der König mit Tharr auf die Zuchtstation geflohen, da Tharr von seiner Zeit als Kapitän der Thorion gute Beziehungen zu den Kriegssklaven gehabt hätte. Wie gut diese gewesen seien, hätten die Techniker nicht mitbekommen, da die Geschichten, die die Kriegssklaven darüber erzählt haben, so unfaßlich gewesen seien, daß sie ihnen schlicht nicht geglaubt hatten, daß Tharr das macht, was sie behaupten. Jetzt wo er die Zuchtstation übernommen hat, wüßten sie aber, daß die Kriegssklaven noch untertrieben hatten.

Ich hörte mir die konkreten Beispiele an und fand die auch unglaublich - Tharr speiste die Sklaven ja nur mit Kleinkram ab, statt ihnen wirklich das zu geben, was sie verdienten. Ich verstand nicht, warum die Techniker das so großartig fanden und sagte das auch.

Kersti

Fortsetzung:
F1611. Tanan LZB45-321-37: Ich verstand einfach nicht, warum alle so taten, als wäre alles in Ordnung
F1757. Silas LZB27-33-15: Es hatten sich ziemlich viele gemeldet, die mit zu der Welt ohne Sklaverei fliegen wollten, aber es konnte natürlich nicht jeder mitfliegen

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben