erste Version: 6/2020
letzte Bearbeitung: 6/2020

Das Sternenreich der Zuchtmenschen: Kriminelle Adelige und tödliche Sklaven

F1740.

Diro glaubte, daß die Königin ihm ein Aphrodisiakum gegeben hatte, bevor sie ihn verführt hatte und daß sie gezielt ihre fruchtbaren Tage abgepaßt hatte

Vorgeschichte: F1698. Diro von Karst: Am nächsten Morgen fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Tharr war deshalb so entspannt, weil er wußte, daß die Zuchtmenschen nur das von ihm verlangten, was er sowieso wollte

Tharr vom Licht erzählt:
Ehrlich gesagt bin ich mir nicht so recht sicher, was eigentlich bewirkt hat, daß Diro sich plötzlich entspannt hat. Klar, er hat begriffen, warum ich so entspannt war, aber das alleine erklärt doch nicht, warum er sich plötzlich sicher fühlt und den Zuchtmenschen vertraut, die ihm bei weitem nicht so viel Vertrauen entgegenbringen.

Ich habe den Eindruck, daß Diro den königlichen Palast, in dem ich aufgewachsen bin, als Zuhause empfindet und die Familie des Prinzen als die Familie, die er nie gehabt hat. Das war allerdings auch sehr gut, denn Turin hat mir geschrieben, daß der Arzt ihm gesagt hätte, daß seine Frau schwanger war und daß er eifersüchtig auf den unbekannten Vater war, schließlich konnte er selbst das nicht gewesen sein, weil er seit dem Anschlag auf die Hochzeitsgesellschaft keine Hoden mehr hatte. Seine Frau hatte mir auch etwas geschrieben, nämlich daß ich doch bitte irgendetwas tun sollte, damit ihr Mann nicht mehr sauer auf sie ist, sie hätte doch nur eigene Kinder haben wollen. Noch problematischer war, bezogen auf die Stablität des Reiches allerdings, was Diro mir erzählt hatte. Er war nämlich der Vater. Diro glaubte nicht, daß sie in ihn verliebt war, weil sie sich nicht so verhalten hatte, als wäre das so, deshalb hätte ihn das gewundert. Er glaubte, daß sie ihm zuerst ein Aphrodisiakum gegeben hatte, bevor sie ihn verführt hatte und in Anbetracht der Tatsache, daß sie nachher schwanger gewesen sei, würde er davon ausgehen, daß sie gezielt ihre fruchtbaren Tage abgepaßt hatte.

Da Trerons Schiff gerade da gewesen war, hatte ich mit ihm darüber geredet, wie man mit so etwas umgeht und er hatte gesagt, wenn Diro an der Entstehung des Problems beteiligt war, sollte er sich auch an seiner Lösung beteiligen. Außerdem schlug er vor, daß ich in den Brief, den ich vorbereitet hatte, vorschlagen soll, daß Turin sich selbst clonen läßt, falls er auch ein eigenes Kind will und seine Frau bittet, auch dieses Kind auszutragen. Es sei nämlich für jeden Menschen sehr wichtig, Menschen zu haben, die eigen Fleisch und Blut sind. Er hätte da ja kein Problem, weil er einer Clonzuchtlinie angehört und sehr viele Brüder jeden Alters hätte, aber für den König müßte es doch sehr traurig sein, daß alle seine Brüder tot sind und er keine Kinder kriegen kann.

Ich schrieb diesen Vorschlag in den Brief und fragte mich, ob ich ein schlechter Mensch bin, wenn ich Turin weniger Verständnis entgegenbringe als Treron, der ihn nicht einmal wirklich kennt. Andererseits war der Gedanke mit dem clonen für mich nicht so naheliegend, wie für Treron. Ich hatte nicht einmal wirklich begriffen gehabt, daß ihm es so viel bedeutet, so viele Brüder zu haben, wie seine Bemerkung über sich und den Prinz zeigt und das lag unter anderem daran, daß meine Mutter nur einen einzigen Sohn gehabt hatte und daß ich daher zu niemandem wirklich eine Geschwisterbeziehung aufgebaut hatte.

Ich wußte natürlich, daß ich mit jedem verwandt bin der vom Licht oder vom hohen Licht heißt, aber denselben Vater haben war nicht dasselbe wie dieselbe Mutter haben. Trotzdem hatte ich mich meist mit Offizierskollegen, die wie ich im Königspalast aufgewachsen waren besser verstanden als mit anderen Offizieren. Bei den kriminellen Adeligen war natürlich klar, woran es lag, aber selbst beim Adel ist nicht jeder kriminiell und die Leute, die aus einfachen Verhältnissen stammten, waren meist in Ordnung.

Kersti

Fortsetzung:
F1699. Diro von Karst: Ich war also neben der ganzen Politik auch noch mit Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt und ich hatte deshalb überhaupt kein Interesse an Verwicklungen, bei denen ein Kind mit einer anderen Frau entstanden ist!
F1741. Tharr vom Licht: Als Dira zurückkehrte, um die Verhandlungen fortzusetzen, war ich ein bißchen amusiert, wie wenig dieser Jugendlichen bewußt war, wie gut sie ihre Rolle ausfüllte

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben