erste Version: 7/2020
letzte Bearbeitung: 7/2020

Das Sternenreich der Zuchtmenschen: Turin vom hohen Licht

F1800.

Mein Kindermädchen sagte, daß ich schuld war, daß meine Mutter, die Königin, tot war

Vorgeschichte: F180. Kersti: D

Turin vom hohen Licht erzählt:
Mein Kindermädchen sagte, daß ich schuld war, daß meine Mutter, die Königin, tot war und daß sie jetzt nicht mehr da ist und jeder sie vermissen würde. Meine Brüder sagten auch, daß das meine Schuld war und daß es besser wäre, wenn ich nie geboren wäre. Mein Vater sah mich nicht einmal an und ich dachte das ist auch, weil ich meine Mutter umgebracht habe.

Meine Geschwister wollten auch nicht mit mir spielen, weil ich ihnen zu klein war, also lief ich in dem großen Palast herum und suchte nach anderen Kindern, die mit mir spielen wollten. Die meisten Kinder spielten mit Tharr, der zehn Jahre älter war als ich und von allen bewundert wurde. Wenn wir Königreiche spielten, dann behaupteten meine Brüder immer, Tharrs Königgreich wäre das Drachenreich, aber Tharr sagte, daß das nicht stimmt sein Reich ist das Reich, wo jeder sein darf, wer er sein will und wo Friede und Gerechtigkeit herrscht und meine Brüder haben das Reich, wo sich immer alle prügeln.

Es gab bei Tharr wirklich einen Jungen der immer spielte er wäre ein Drache und könnte Gedanken lesen und einige, die Drachenreiter spielten. Und es stimmte nicht, daß jeder sein durfte, wer er sein will, denn wenn ich sagte daß ich in Tharrs Reich König sein will, sagte er, ich könnte höchstens Prinz spielen, weil ein König schon viel mehr gelernt haben muß als ich. Und wenn sich jemand prügeln wollte oder Räuber oder krimineller Adeliger spielen wollte, kam der immer ins Gefängnis und kam erst wieder raus, wenn er aufhört, sich ständig zu prügeln, niemanden mehr ausraubt und auch nicht kriminell ist.

Aber es gefiel mir bei Tharr besser als bei meinen Brüdern, denn ich wurde dort nie ausgelacht, weil ich noch so klein war und er sagte mir auch, daß ich nicht schuld bin, daß meine Mutter tot ist, denn sie hat sich selber entschieden, daß sie noch ein Kind kriegen will. Überhaupt spielten die kleinen Kinder meist bei Tharr mit, weil Tharr viel netter zu uns war als meine Brüder und sagte, daß die Großen uns nicht ärgern dürfen.

Tharr war zwar eigentlich nur ein Sklave aber er war auch ein Königssohn wie ich. Er sagte mir, daß es gar nichts besonderes ist, wenn der König einen seiner Söhne nicht ansieht, denn er hätte ja so viele Söhne, daß er sie gar nicht alle richtig kennenlernen kann.

Aber Tharr hatte eine Mutter, die ihn richtig lieb hatte und ich hatte keine Mutter, weil ich sie umgebracht habe, als ich zur Welt kam. Ich konnte mich nicht daran erinnern, aber ich dachte als Kind, daß ich bestimmt als Baby ganz furchtbar gewesen sein mußte und daß mich deshalb niemand lieb hat.

Kersti

Fortsetzung:
F1801. Turin vom hohen Licht: Ich bekam im Studentenwohnheim für Adelige grob eine Woche Frühstück, dann schmeckte etwas so komisch, daß ich es im Labor überprüfen ließ und erfuhr, daß es vergiftet war

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben