erste Version: 1/2021
letzte Bearbeitung: 1/2021

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Die Beschützer der Menschheit vor den Geistern der Verzweiflung

F1971.

Khar und Darion unterhielten sich über die Höllen, als wäre da alles noch halbwegs in Ordnung und jedes Problem lösbar

Vorgeschichte: F1899. Khar: W

Khijshar, der Meister der Weisheit erzählt:
Eetha kam mit einer der Versuchspersonen dieser unsäglichen Menschenversuche, die ich nicht hatte verhindern können, zu mir. Dieser Mensch, der heute den Namen Khar trug erinnerte sich offensichtlich an ein früheres Leben, als er Papst gewesen war. Damit hat er mich so richtig kalt erwischt, denn das war eine Zeit gewesen, wo so richtig alles schief gelaufen ist und danach immer schlimmer wurde. Aus irgendeinem Grund, den ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, schien er mich als Freund zu sehen. Natürlich hatte ich damals versucht, ihm zu helfen, weil er mir einmal das Leben gerettet hatte, aber sie haben ihn trotzdem zu Tode gefoltert. Warum er nicht mich und mein ganzes Volk haßt, ist mir unverständlich. Umgekehrt brachte ich es auch nicht fertig, ihm seine Fehler als Papst übel zu nehmen, denn niemand hatte ihm die Fakten genannt, die er hätte wissen müssen, um die richtige Entscheidung treffen zu können. Das war ja der Grund, warum ich mich für ihn eingesetzt hatte. Dem Wachmann, der klopfte sagte ich jedenfalls, daß er sich keine Sorgen machen müsse, ich hätte alles im Griff.

Kaum war er weg, klopfte ein zweiter Mensch, Khar nannte ihn Papa, fiel ihm in die Arme und sagte, er hätte geglaubt, er wäre tot. Jedenfalls unterhielten die beiden sich miteinander, als hätten sie uns völlig vergessen und die Themen, über die sie sich so unterhielten, erschienen mir wie eine Erinnerung aus fernster Vergangenheit. Sie redeten über die Höllen, als wäre da alles noch halbwegs in Ordnung und jedes Problem dort lösbar. Ich hörte zu, bis ich das Gefühl hatte, sie wären mit dem größten Freudentaumel durch und wieder ansprechbar. Dann fragte ich, ob ich auch ein paar Fragen stellen dürfte. Der Neue sah plötzlich sehr verlegen aus, entschuldigte sich und meinte, normalerweise wäre er nicht so unhöflich und würde sich zuerst vorstellen, er hieße Darion. Ich fragte Höllenränge ab und erfuhr daß er Fürst mehrerer Höllenebenen war. Dasselbe galt, wie ich bei dieser Gelegenheit auch erfragte, für Khar.

Sie erklärten mir, daß sie auf den Höllenebenen tatächlich seit etwa 5000 Jahren erfolgreich ihren Machtbereich vergrößern würden, aber irdisch zu stark verfolgt würden und daß sie deshalb in einem Teil der Leben verdrängen würden, wer sie wären. So wäre das auch damals in dem Papst-Leben gewesen, wo er zwar gewußt hätte, daß er einen engen Bezug zu Jesus hatte aber nicht, daß er eine Dämoneninkarnation war, die mit Jesus verbündet war.

In diesem Leben wäre sie aber Mitglieder einer geheimen Fraktion der Schwarzen Ritter, die sich damit befaßt, Besessenen und Dämonen zu helfen und überwiegend aus Dämoneninkarnationen besteht.

Ich fragte, wie sie es schaffen, auch noch ihren feinstofflichen Machtbereich auszudehnen.
"Wir benutzen dazu diverse Heilmethoden und bilden darin auch jeden aus, der es lernen will." antwortete Darion.
"Und wie kommt es, daß ich noch nie davon gehört habe?"
"Im Feinstofflichen ist normalerweise jeder, der von uns hört, bald Teil unseres Bündnises, weil in den Höllen alles so zersplittert ist, daß wir dort schneller unseren Machtbereich ausdehnen, als sich Nachrichten verbreiten können. Irdisch werden wir so verfolgt, daß wir kaum bekannt sind. Wir müssen uns immer wieder neu organisieren, weil was immer wir aufbauen zu schnell zerschlagen wird. Im Feinstofflichen geht heilen so schnell wie zerstören, während es irdisch weitaus länger dauert, etwas aufzubauen, als es zu zerschlagen, daher verstecken wir uns so gut wie möglich vorm Feind, mit dem Ergebnis, daß uns Freunde nur über unser feinstoffliches Informationsnetz finden." antwortete Khar.

Als ich fragte, was Khar mit "zu sehr verfolgt" meinte, erzählte er, wie oft er um nicht gefunden zu werden seinen Namen geändert hatte, wie oft er gefangen und geoltert worden war, wie oft Mordanschläge auf ihn stattfinden, wie oft magische und irdische Angrife auf seinen jeweiligen Ordensstandort stattfanden. Nachdem ich das gehört hatte, fragte ich mich, wie es eigentlich kam, daß er seelisch so gesund war, daß er sich wieder ohne erkennbare Verletzungen zusammensetzen kann, ohne auch nur eine Einführung in die Versuche gehabt zu haben. Ich stellte die Frage laut und er erklärte mir, daß er das irdisch und feinstofflich lehren würde, wann immer sich eine Gelegenheit dazu bietet.

Ich erklärte Khar, daß wir auch zu sehr verfolgt wurden. Als ich jung war, war mir die Gesellschaft, in der ich aufgewachsen war, einigermaßen gesund vorgekommen und es hatte wenig Grausamkeiten und krankhafte Verhaltensweisen gegeben, auch wenn ich sagen muß, daß die Leute, die damas alt waren, schon der Ansicht gewesen waren, daß unsere Gesellschaft völlig degeneriert war und einmal viel besser gewesen wäre, aber an die Zeiten, von denen sie erzählten, erinnere ich mich nicht. Jedenfalls hatten zu viele von meinen Freunden zu viele ihrer Verwandten und Freunde durch grausame Taten von Menschen verloren und waren zunehmend verbittert und wollten sich an der Menschheit rächen, statt weiterhin zu versuchen, sie zum aufabreiten zu zwingen.

"Das ist bei uns nicht so. Die Engel, die uns in die Hände fallen, kriegen wir tatsächlich so weit, daß sie aufarbeiten." antwortete Khar.
"Wie macht ihr das? Das müssen wir auch lernen!" rief ich.
"Das ist eine Kombination aus irdischen und feinstofflichen Heilungen. Wir bilden sowohl irdisch als auch feinstofflich aus." antwortete Khar.

Er erkundigte sich, was wir genau machten, um die Engel zum aufarbeiten zu bringen und behauptete das könne gar nicht funktionieren, weil wir versuchen würden, sie zu zwingen, daß sie zu weit entfernte Seelenanteile integrieren. Als ich ihm sagte, daß wir aber manchmal Erfolge haben, wollte er das nicht glauben und wollte wissen, bei wem wir denn solche Erfolge gehabt hatten.

Dann fragte er, ob das, was sie mit ihm angestellt hätten, ein Versuch gewesen sei, Engel zum aufarbeiten zu bewegen.
"Teils. Haushofer ist wahnsinnig. Manchmal tut er was wir wollen, manchmal das Gegenteil. Außerdem ist er mächtig genug, daß man seine Seele nicht vernichten kann." erklärte ich.
"Man kann Seelen überhaupt nicht vernichten. Sie setzen sich immer wieder zusammen und sind dann noch kaputter als vorher. Lediglich wie schnell das geht, ist von Seele zu Seele unterschiedlich." widersprach Khar.
Ich fragte ihn, warum wir dann keine der Seelen, die durch die Inquisition vernichtet worden waren wiederfinden.
"Vermutlich weil sie bei uns landen. Wir zumindest finden alle Seelen wieder, die sie vernichtet haben und können alle vollständig heilen." antwortete Khar.

Das war eine unfaßliche Behauptung, die ich einfach nicht glauben konnte.

Ich mußte mit ihm Kontakt halten, der Mann war gut.

Kersti

Fortsetzung:
F1972. Khar: D