erste Version: 11/2021
letzte Bearbeitung: 11/2021

Das Sternenreich der Zuchtmenschen: Diplomatische Kontakte zu Zuchtsklaven

F2171.

Ich fragte mich, ob ich auch eine Therapie bei den XZB12s machen mußte, damit ich etwas gegen meinen Verfolgungswahn tun konnte

Vorgeschichte: F2142. Peter Schmidt: Aber nachher kann einem schon klar werden, daß auf der anderen Seite auch Menschen gestanden haben, die auch Freunde verloren haben

Galan Nei erzählt:
Als der militärische Frachterkapitän Peter Schmidt mit mir sprach, merkte ich ziemlich schnell, daß ihm irgendetwas sehr peinlich sein mußte. Daher erzählte ich ihm zuerst recht ausführlich, wie gruselig mir ihre Kapitulation erschienen war, weil sie dafür eine so perfekte Aufklärung an den Tag gelegt hatten, wie andere Leute sie nicht einmal dann hinbekommen, wenn Leben und Tod davon abhängt. Und im Gegensatz zu uns, die sich durch diese perfekte Aufklärung völlig hatten verunsichern lassen, waren die XZB12s völlig entspannt erschienen, als wir mit gezogenen Waffen den Sozialraum betreten hatten, in dem sie unbewaffnet auf uns warteten. Sie hatten uns nur freundlich aufgefordert, uns zu entspannen und uns zu ihnen zu setzen. Außerdem hatten sie uns Erfrischungen angeboten, als wäre es ein reiner Höflichkeitsbesuch.

Ich sagte ihm, daß man als Militär ja die Neigung entwickelt, immer eine Falle zu vermuten, wenn etwas zu schön aussieht, um wahr zu sein und daß es mir deshalb während der gesamten Zeit der Verhandlungen nicht gelungen sei, mich zu entspannen, schließlich weiß man seit der Schlacht von ... daß die XZB12s die gefährlichsten Krieger sind, denen man begegnen kann. Ich hätte die ganze Zeit das Gefühl gehabt, daß ich mir gleich vor Angst in die Hose mache, was glücklicherweise nicht passiert war.
"Mir ist es aber passiert und das gerade als ich mit Rabis XZB12-55-712 allein in der Befehlszentrale von der Station war, um mit dir zu reden." sagte er.
Ich war überrascht, daß er das zugab und dann sehr ausführlich erzählte, wie verständnisvoll und diskret der Stellvertreter des Stationskommandanten die Angelegenheit gehandhabt hatte.
"Ja und dann haben wir einige Stunden über Schlachten geredet, die wir erlebt haben und was solche Erfahrungen mit Menschen machen und jetzt habe ich keine Angst mehr vor XZB12s. Kann man vielleicht eine Therapie bei denen buchen? Ich hatte in den letzten Jahren mit zig Traumatherapeuten zu tun und es hat mir nicht geholfen." schloß er seinen Bericht.
Eine Therapie? Ich dachte an Jender, der einen XZB12 gefragt hatte, als er wissen wollte, wie man sich am Besten um Ciakahrr-Sklaven kümmert und tatsächlich einen guten Therapieratschlag bekommen hatte, schrieb Jender über das Netz an und fragte ihn, ob so etwas möglich war.

Letztlich unterhielten wir uns über Raumlautsprecher darüber und am nächsten Morgen erhielten wir einen Vorschlag, wie man alles umorganisieren konnte, so daß Peter Schmidt seine Therapie bekam, ohne dafür mehr Aufwand zu haben, als die reine Therapiezeit, da er eben die Lieferfahrten zu besagter Station übernahm und dann sowieso mit jemanden die Formalitäten erledigen mußte.

Zu meiner zweiten Frage, ob er sich um noch mehr Ciakahrr-Sklaven kümmern könne, verwies Jender mich an die Station im Asteoridengürtel, die dortigen XZB12s hätten genug Techniker, um sich um alle zu kümmern. Ich sandte ihnen auch dazu eine Anfrage und erhielt sofort eine Zusage, sie hätten geeignete Leute, sie würden sich um alles kümmern. Sie fingen auch sofort damit an.

Meinen Nerven tat das nicht gut, denn der Vertrag war immer noch nicht unterschrieben, weil ihr Oberkommandierender immer noch in den Plejaden war. Ich fragte mich, ob ich auch eine Therapie bei den XZB12s machen mußte, damit ich etwas gegen meinen Verfolgungswahn tun konnte - denn offensichtlich handelte es sich um Verfolgungswahn. Die XZB12s benahmen sich wie die bestmöglichen Verbündeten, die man nur sich nur wünschen konnte.

Ein halbes Jahr nach dem Gespräch mit ihn erfuhr ich, daß Peter Schmidt, der seit der Schlacht gegen die XZB12s, bei der wir von dieser schlecht ausgerüsteten Truppe so verheerend geschlagen worden waren, nur bedingt dienstfähig geschrieben gewesen war, wieder in seinem vorhergehenden Rang als militärischer Befehlhaber arbeitete, da er seine Angstzustände vollständig überwunden hatte.

Kersti

Fortsetzung:
F2172. Galan Nei: Diese rein militärische Betrachtung gab keinen Sinn, erklärte mir Dolon, sie hätten sie durch Krieg nichts gewinnen können, was sie nicht auch so bekommen hatten
F2144. Sirtaka Evadon: Als ich auf dem Mond ankam, stellte ich fest, daß Jender dort Befehlshaber war und fragte mich, wie mir dieses durchaus nicht unbedeutende Detail entgangen sein konnte

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben