F2398.

Ich mußte wissen, wie ich Dienst hatte und ich mußte melden, was ich erlebt hatte

Vorgeschichte: F2397. Kersti: D

Autor: Hans Hermann von Katte erzählt:
Als ich das erste mal wieder ganz da war, war ich in meinem eigenen Zimmer in meinem eigenen Bett. Es mußte morgen sein, wenn man den Sonnenstand betrachtete und ich wußte weder, welcher Tag noch welche Woche war.

Es war doch absurd! Da war ich dabei einen völlig irdischen und handfesten Putsch zu planen und niemand hegt auch nur einen Verdacht. Stattdessen wird mir unterstellt, ich würde schwarze Magie betreiben!

Ich mußte wissen, wie ich Dienst hatte und ich mußte melden, was ich erlebt hatte und für beides mußte ich zu derselben Stelle.

Ich stand auf, zog mich an, ging zu dem Büro von Alexander Hermann von Wartensleben, der eine hohe Position im Johanniterorden hatte und fragte, wo der Chef sei. Sein Adjutanten sagte, das wüßte er nicht. Ich sagte ihm dann, an was ich mich erinnern konnte - bezeichnete meine Erinnerungen aber als Alpträume, die ich auf Übermüdung zurückführte. Ich erklärte, daß ich eine Gedächtnislücke hatte und daher nicht wüßte ob und wie ich heute Dienst habe, daher müßte ich nachfragen.
"Gestern sahst du aber noch ganz normal aus." sagte er.
Ich war überrascht und sagte:
"Ich kann mich aber nicht daran erinnern. Habe ich irgendetwas komisches gemacht?"
"Nein das war alles völlig normal und anständig."
"Na dann ist ja gut. Welches Datum haben wir heute?" fragte ich.
Ich konnte mich an volle 14 Tage nicht erinnern, wie ich aus seiner Antwort erfuhr. Er sah nach und sagte mir, daß ich keinen Dienst hatte, aber daß der Vorgesetzte mit mir sprechen wollte.

Er sagte mir, daß ich mich in einen Nebenraum setzen und dort warten solle. Ich tat das, holte Stift und Papier aus der Tasche und schrieb einen Brief an meinen Vater, in dem ich so genau, wie ich konnte, aufschrieb, an was ich mich erinnerte. Hier schrieb ich ausdrücklich daß ich meine Alpträume für einen schwarzmagischen Angriff auf mich hielt, aber glaubte, daß mein Schutz gut genug gewesen sei, daß ich keinen Schaden genommen habe. Dann kam der Vorgesetzte, dem ich zuerst bat, den Brief an meinen Vater zu schicken.

Ich stellte fest, daß er von mir wissen wollte, was in den letzten vierzehn Tagen geschehen war, da man ihm gesagt hatte, ich wäre ein ganz schön verrückter Kerl und würde wahrscheinlich durchdrehen. Das Gespräch fühlte sich fast wie ein Verhör an, weil er sehr beunruhigt schien und nach zusätzlichen Informationen in meinen wirren Erinnerungen stocherte. Ich war mir aber sicher, daß er sich Sorgen um mich machte und mir nichts Schlimmes unterstellte. Also tat ich mein Bestes, um meine chaotischen Erinnerungen der letzten 14 Tage zu sortieren, nur wurden sie dadurch immer noch nicht so recht verständlich. Sie waren und blieben recht chaotisch. Er erzählte mir aber, daß es Gerüchte gegeben hätte, die darauf hindeuten, daß der König magisch angegriffen worden sei und daß er deshalb vermutet hätte, daß mir die Schuld daran gegeben worden sei. Das jedenfalls wäre durch meine Erinnerungen bestätigt. Er hätte auch eine dunkle Energie in der fraglichen Nacht wahrgenommen. Es sei aber immer noch unklar, wer der Täter sei, so weit er das beurteilen könne.

Ich schüttelte innerlich den Kopf. Ein schwarzmagischer Angriff um den König aus dem Weg zu räumen, war einfach dumm, denn das Gerücht, daß am Hofe schwarze Magie getrieben wurde, war das letzte war ein Land brauchen konnte. Ich wollte wirklich wissen, wer auf den bescheuerten Gedanken gekommen war.

Kersti

Fortsetzung:
F2399. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben