F2429.

Der schwer verletzte Körper, den ich nach dem Spießrutenlauf gehabt hatte, war jedenfalls keine Option

Vorgeschichte: F2453. Kamiron, die Echse: Kriege und Grausamkeiten hatte es sowohl in den Zeitlinien, wo Menschen die Erde bevölkert hatten als auch in denen, wo Reptilien oder Insekten die intelligenteste Rasse stellten, gegeben
F2428. Kamiron, die Echse: Ich sagte ihm, daß er auf jeden Fall Briefe von mir oder später seinem Sohn bekommen würde, sobald dieser wieder ausreichend gesund sei

Autor: Hans Hermann von Katte erzählt:
Nachdem ich das erste mal bei den Echsen gewesen war, hatte ich, als ich wieder zuhause in Preußen gewesen war, alles zunächst vergessen gehabt, wie einen Traum und danach Bruchstücke meiner Zeit bei den Echsen und ihren menschlichen Untergebenen nach und nach mit Rückführungstechniken wieder ins Gedächtnis geholt. Das hatte daran gelegen, daß meine Seele in eine frühere Version meines Körpers zurückgeschickt worden war, eine Kopie, die gezogen worden war, als ich bei den Echsen ankam. Diese Körper-Version hatte eben die irdischen Gedächtnisresonanzen nicht, die zu meinen dazwischenliegenden Jahren gehörten, so daß ich sie erst gezielt einprogrammieren mußte, indem ich mich damit auf der Erde noch einmal beschäftige. Mir hatte dieser Effekt damals gar nicht gefallen, da ich die Argumentation, ich würde mich in meiner Herkunftskultur sonst nicht zurechtfinden, so überhaupt nicht einsah. Ich hatte mir jedenfalls vorgenommen, daß ich mich das nächste mal erinnern wollte.

Diesmal lagen die Dinge anders. Der schwer verletzte Körper, den ich nach dem Spießrutenlauf gehabt hatte, war jedenfalls keine Option. Daher mußte eine andere Version meines Körpers gewählt werden, um bei den Echsen weiterzuleben. Da während meiner Zeit auf der Erde keine Kopie meines Körpers gezogen worden war, konnte der Körper nur aus der Zeit bei den Echsen stammen. Diesmal wurde ich in in die Version meines Körpers und in die Zeit zurückversetzt, mit der ich meinen letzten Aufenthalt bei den Echsen beendet hatte. Die Überlegung dabei war, daß ich so mein dortiges Leben nahtlos weiterführen und an alles, was ich bei den Echsen erlebt hatte, vollständig erinnern konnte.

Diesmal vergaß ich bei meiner Ankunft alles, was ich in den Jahren dazwischen zur Zeit Preußens erlebt hatte. Während meine Erfahrungen bei den Echsen mein irdisches Leben nicht beeinträchtigt haben und mich nur genervt hat, daß man alles noch einmal gezielt nacherleben muß, um es im irdischen Gedächtnis zu haben, war das jetzt ganz anders. Ich hatte regelmäßig Alpträume von meinem Leben auf der Erde und Kamiron setzte sich mit mir hin, um diese aufzuarbeiten. Dabei wurde mir dann so richtig klar, wie furchtbar das eigentlich gewesen war, was ich da erlebt hatte. Ich fragte mich, warum ich beim letzten mal Heimweh gehabt hatte, obwohl ich doch wußte, daß ich ein Problem mit dem König hatte, das mir unlösbar erschien. Diesmal, so schwor ich mir, würde ich hierbleiben.

Mich wunderte, daß Kamiron mir sagte, ich solle regelmäßig Briefe nach Hause schicken. Gut, das konnte ich tun, nur beim letzten mal war mir das strikt verboten worden, da ich ja zu demselben Zeitpunkt heimkehren würde, an dem ich auch aufgebrochen war. Außerdem war die Echse der Ansicht, daß es besser wäre, wenn ich auch diesmal zurückkehre, aber davon würde sie mich nicht überzeugen können. Ich fragte daher nach und er erklärte mir, daß er doch mit meinem Vater abgemacht hätte, daß ich bleiben dürfte, wenn ich wollte und dann bräuchte mein Vater die Versicherung, daß es mir gut geht, um mit dieser Entscheidung zufrieden zu sein.

Das gefiel mir!

Ich schrieb also meinen ersten Brief.

Kersti

Fortsetzung:
F2455. Hans Hermann von Katte: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben