erste Version: 1/2010
letzte Bearbeitung: 7/2012

Gefallene Engel: Geschnitzte Anteile - Ahriman

FF64.

Ahrim'ans Höllenangst

Vorgeschichte: FF63. Kersti: Ahrims heilende Wolfs-Zunge

Der Heiler Ahrim'an erzählt:
Oft ging ich mit dem Rudel auf Jagd, doch immer öfter ging ich auch alleine hinaus. Wie magisch zogen mich die bekannten und unbekannten Tore zur Hölle an. Und in Sichtweite der Tore versteckte ich mich und sah sie an. Vor Grauen zitternd und doch wollte ich hinein. Denn dort waren meine Freunde und sie brauchten meine Hilfe.

Ich befragte C'her, den Kern meiner Gruppenseele, über das innere Licht ausführlich zu den möglichen Aus- und Eingängen der Hölle, zu Fluchtwegen und Verstecken, die er mit seinen Fliegen ausgekundschaftet hatte - und starrte wie hypnotisiert auf die Höllentore, die ich nicht zu betreten wagte. Ich erforschte die Gründe für meine Ängste - und kehrte abends oft zitternd vor Angst zum Rudel zurück und Ahrim tröstete und leckte mich, als wäre ich noch ein ganz Junges.

Ich weiß nicht, warum es dann einen Tag gab, wo ich nicht vor dem Abwasserkanal stehen blieb, der mir wie der ungefährlichste Zugang erschien. Ich weiß nicht, was mir schließlich den Mut gab, da hineinzugehen und nach meinen Freunden zu suchen. Aber ich drang nicht bis zu meinem Ziel vor, denn auf halber Strecke fand ich einen kleinen, schwer verletzten und bewußtlos am Boden liegenden Dämon, dem es fast allein gelungen war, aus der Hölle zu fliehen. Ich hob ihn hoch und trug ihn das letzte Stück nach draußen zu den Wölfen, damit er in Sicherheit war.

Danach ging ich regelmäßig in die Hölle. Nicht jeden Tag gleich weit - halt immer, bis ich jemanden gefunden habe, den ich retten konnte. Und natürlich wurde ich auch manchmal bei meinen Rettungsaktionen beobachtet und es kam zu Kämpfen, bei denen ich verletzt wurde. Aber es gelang mir immer, auf die ein oder andere Weise, zurück in den Wald zu fliehen und die Wunden, die ich mir zuzog, heilten wieder, wenn sie auch Narben zurückließen, die zu meiner Angst vor der Hölle beitrugen.

Und wie ich wurden auch meine Schützlinge von den Wölfen ins Rudel aufgenommen und lernten, sich in Wölfe zu verwandeln. Meine Wolfskinder, die ich aus der Hölle gerettet hatte, fürchteten die Hölle genauso sehr wie ich. Wenn sie an die Hölle dachten, zitterten sie genau wie ich am ganzen Leibe. Und doch sagte eines Tages einer meiner kleinen Wölfe:
"Heute komme ich mit."
Ich brachte ihn zu dem Tor, durch das ich diesmal die Hölle betreten wollte und ließ ihn schauen. Und er begann zu zittern und zu beben und kauerte sich zusammen wie ein Häufchen Elend. Ich forderte ihn auf, mir zu folgen, doch er sah weg.
"Ein andernmal." dachte ich ihm zu "Ein andernmal wirst du den Mut finden."
Doch er schämte sich und schlich heimlich zurück zu den anderen. In den folgenden Tagen und Wochen sah ich, wie er zitternd vor dem ein oder anderen Höllentor saß - und es nicht wagte, hineinzugehen. Abends kraulte und liebkoste ich ihn und sagte ihm, daß er den Mut dazu noch finden würde. Aber er glaubte mir nicht. Er wußte nicht, wie lange ich gebraucht hatte und wie viel Angst ich vor der Hölle hatte.

Und doch - auch er traute sich letztlich hinein und fand Wesen, die er aus der Hölle retten konnte. Wir wurden richtig viele, die im Nachtwald an den Höllentoren Wache hielten.

Kersti

Fortsetzung:
VB78.3 Kersti: Der König des Nachtwaldes: Ahriman

Quelle

Erinnerung eines Anteils meiner Gruppenseele an eine Erfahrung aus der geistigen Welt
EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
FFI Kersti: Inhalt: Gefallene Engel
FFI14. Kersti: Inhalt: Ahriman
FFI6. Kersti: Inhalt: Geschnitzte Anteile
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Emails werden von mir gerne empfangen und gelesen. Daher danke für jede freundliche persönliche Zuschrift. Ich habe aber nicht die Zeit, alle zu beantworten.
Werbung ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.