Reinkarnationserinnerung - Katzenärzte

FG19.

Wenn sieben Katzen helfen...

Aus Sicht des Herrn:
Es war eine Offenbarung für den Wissenschaftler. Der Heiler redete mit seiner Katze, als wäre sie ein Mensch. Wenngleich sie nicht sprechen konnte, wußte sie ihre Absichten und Ziele doch so unmißverständlich deutlich zu machen, daß klar war, daß sie mindestens so intelligent war wie ein Mensch. Wegen dem, was er über die Klinik erfahren hatte, hatte der Wissenschaftler sich vorgenommen, die beiden mindestens ein halbes Jahr überhaupt nicht zum Heilen zu drängen. Sie sollten sich erst einmal erholen dürfen. Doch sie hatten davon überhaupt nichts gehalten und sich um seine Tochter gekümmert.

Als wir etwa ein halbes Jahr bei ihm waren, begann der Arragon zu überlegen, warum es mit der Heilung seiner Tochter nicht weiterging. Schließlich fragte er den Heiler, woran es läge. Einen Augenblick schwieg der Mann. Dann antwortete er leise und in einem sehr ruhigen Tonfall:
"Bevor ein Heiler in seine Arbeit eingewiesen wird, werden mittels Akupunktur die Energiekanäle geweitet, so daß mehr Energie(VA180. Definition Eso) hindurchfließen kann als bei normalen Menschen. Von Zeit zu Zeit ist es notwendig die Kanäle erneut zu reinigen und weitzustellen, damit man weiterhin richtig arbeiten kann."
"Wer macht so etwas?" erkundigte der Herr sich.
"Jeder ausgebildete Heiler in der Klinik ist dazu fähig." antwortete der Heiler.
"Dann werde ich mich darum kümmern."
Der Heiler nickte ruhig mit ausdruckslosem Gesicht.

Die folgenden Tage vor und nach der Arbeit war Arragon sehr beschäftigt, alles zu regeln. Die Klinikleitung war sofort bereit, gegen eine angemessene Gebühr einen erfahrenen Heiler zu schicken, der diese Arbeit tun sollte.

An dem Tag, als die Reinigung der Kanäle stattfinden sollte, kam der Herr erst sehr spät nach Hause. Er war überrascht, keine der Katzen zu sehen. Dann ging er zum Zimmer des Heilers und wurde an der Tür vom Heiler der Klinik abgefangen.
"Bitte, sie dürfen jetzt nicht dort hinein."
"Warum nicht?"
"Lassen sie ihn in Ruhe, bis er von alleine herauskommt. Wenn nicht, könnten sie ihn damit umbringen." der flehende Tonfall des Heilers ließ es ihm geraten erscheinen, zu tun was er sagte.
"Ist das so gefährlich?" dem Herrn blieb bei dieser Vorstellung fast das Herz stehen.
"Ja."
"Aber er hat doch kein Wort gesagt!"
"Dann hat ihm wohl die Angst den Verstand vernebelt." antwortete der fremde Heiler.

Wie sein eigener Heiler hatte der Mann eine Katze auf der Schulter, die ihn mit aufmerksamen grünen Augen musterte.
"Die Angst?"
"Natürlich. Er hatte panische Angst - wie jeder von uns es vor jeder Reinigung der Kanäle hat. Noch vor zehn Jahren sind selbst an der ersten dieser Reinigungen mehr Menschen gestorben, als sie überlebt haben. Inzwischen ist es besser. Mit jeder Reinigung der Kanäle, die ein Heiler über sich ergehen lassen muß, wird es gefährlicher. In seinem Alter ist die Wahrscheinlichkeit zu sterben jedesmal um ein Vielfaches größer als die zu überleben. Und es ist immer eine schreckliche Quälerei." der Heiler redete sehr ruhig.
"Du meinst ich habe ihn fast umgebracht?" fragte der Herr dumpf vor Verzweiflung.
Wenn er es doch nur geahnt hätte!
"Nein. Ich glaube nicht. Er hatte Angst. Aber ich habe noch nie so ruhige Katzen gesehen vor so einer Arbeit."

"Was hat das jetzt mit den Katzen zu tun?" fragte der Herr verwirrt.
"Katzen wissen mehr über das Heilen als wir. Sie haben die besseren Sinne dafür. Sie wären nicht so ruhig, wenn Gerit in Gefahr geschwebt hätte. Bitte Herr - Hier ist meine E-Mailadresse. Ich kann mir kein besseres Argument gegenüber der Klinikleitung vorstellen, mehr Katzen einzusetzen, als wenn Gerit innerhalb von nur ein paar Tagen wieder einsatzfähig wäre. Das könnte vielen meiner Freunde das Leben retten. Bitte informieren sie mich in den folgenden Tagen, wie es ihm geht."
"Das werde ich tun. Aber was meintest du damit, daß die Angst Gerit den Verstand vernebelt haben könnte?"
"Gerit hat seit Jahren jede Diskussion, wie wir mit der Klinikleitung verhandeln wollen, mitbekommen. Ihm mußte klar sein, daß sie nicht wissen, wie gefährlich so eine Reinigung der Kanäle ist. Und daß sie vielleicht bereit gewesen wären, darauf zu verzichten, um ihm diese Qual zu ersparen. Er muß vor Angst wirklich wie gelähmt gewesen sein."
"Aber warum? Er hätte doch nur was sagen müssen..."

"Er hat Ihnen nie gesagt, was sie vor Beginn der Arbeit in der Klinik mit uns machen, nicht wahr?"
Der Herr sah den Heiler fragend an.
"Spätestens am zweiten Tag in der Klinik ist weiß jeder Heiler, daß er vielleicht noch ein Jahr zu leben hat und die meiste Zeit schreckliche Schmerzen haben wird. Als die Klinik noch im Aufbau war, haben immer wieder Heiler verzweifelt dagegen aufbegehrt. Daraufhin wurde ein halbes Jahr Folter eingeführt, um unsere Willen zu brechen, ehe wir mit der grausamen Realität konfrontiert werden. Deshalb protestiert keiner von uns gegen einen solch unzumutbaren Befehl, wie den, eine Reinigung der Kanäle hinzunehmen, wenn er absolut davon überzeugt ist, sie nicht zu überleben. Bitte sag nicht, daß ich das erzählt habe. Wir dürfen nicht darüber reden. Es würde einen schlechten Eindruck machen. Ich lebe noch in der Klinik, Gerit aber bei ihnen. Und bitte informieren sie mich, wenn es Gerit gut geht." erklärte der Heiler.

Die nächsten beiden Tage war Arragon mit seinen Gedanken kaum bei der Arbeit. Er fragte sich, wie es seinem Heiler ging. Aber er hielt sich zurück und wartete, daß er von selbst aus dem Zimmer kam. Die Katzen, das war beruhigend, waren gut gelaunt. Am Abend des zweiten Tages saß der Heiler beim Abendessen, als sei nichts geschehen. Überrascht blieb der Herr in der Tür stehen. Der Heiler sah zu ihm auf und lächelte. Der Herr wußte zuerst nicht, was er sagen sollte. Schließlich sprach er den Gedanken aus, der ihm die ganze Zeit im Kopf herumgegangen war.
"Der Heiler aus der Klinik hat gesagt, daß man an so einer Behandlung sterben kann."
"Das stimmt." antwortete der Heiler.
"Das habe ich nicht gewußt!"
"Das ist mir nachher auch klar geworden. Es ist gut, daß es so gekommen ist."
"Aber warum?" fragte der Herr überrascht.
"Weil es nicht einmal wehgetan hat. Es war sogar angenehm. Ich hätte nicht gedacht, daß so etwas möglich ist." antwortete der Heiler.
"Tut das sonst schlimm weh?"
"Es ist Folter. Das ist der Beweis, daß es um so besser ist, je mehr Katzen dabei sind. Diesmal waren drei junge und drei erwachsene Katzen dabei und ich fühle mich besser als vorher. Das ist das beste Argument, was ich meinen Freunden in der Klinik in die Hand geben kann."
"Das hatte der andere Heiler auch gesagt. Ich soll ihm unbedingt berichten, wie es ausgegangen ist."
"Dann laß uns an den Computer gehen und damit anfangen."
"Na, na zum Essen wird ja wohl noch Zeit sein." bremste der Wissenschaftler den Eifer.
Der Heiler lachte leise.
"Selbstverständlich. Ich bin lediglich ungeduldig, meinen Freunden mitteilen zu können, daß es mir gut geht. Sie haben sich bestimmt Sorgen gemacht."
Der Heiler blieb bei Arragons Abendessen da. Der Wissenschaftler hatte den jungen Mann, noch nie so heiter und gut gelaunt erlebt. Nachher schickten sie gemeinsam eine kurze Mail an die Klinik.

Die Katze:
Heilen ist Kanäle reinigen. Gefährlich wird es nur, wenn sie nachher mit Nadeln zu weit gestellt werden. Ich hatte vor dem Kanäle renigen seine durch Schmutz und Überdehnung spröden Energiekanäle wieder elastisch gemacht, so daß sie sich zusammenzogen und die schmutzigen Energien, die darin beim Heilen der Patienten hängengeblieben waren, so eng umschlossen, daß nichts mehr durchging. Die neuen Akupunkturnadeln hatten die Kanäle wieder weiter gestellt, aber nicht so weit, daß es gefährlich war oder die Kanäle verletzt hätte. Außerdem waren wir genug Katzen, daß wir direkt nach der Reinigung, wo Menschen so verletzlich für jedes fremde Gefühl sind, immer aufpassen konnten, daß er sich keine disharmonischen Energien einfing. Dadurch wurde er zwar durch die reinigung der Kanäle wieder viel empfindsamer für telepathische Wahrnehmungen aber er blieb heil und gesund.

Leider konnte ich meinem Menschen das vorher nicht erklären, weil er vor lauter Angst, das, was ich ihm zudachte, nicht bemerkt hat.

Kersti


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