Reinkarnationserinnerung - Mein Leben zu Jesu Zeit

K20.

Der gelähmte Mann

Direkt nach dem Abschluß der Besprechung teilte mir Maria mit, daß wir uns noch um einen gelähmten Patienten kümmern müßten, der so krank sei, daß Jesus Tios ihm nicht hatte helfen können.

Die Essener sind das Heer zur Befreiung Israels von den Römern. Wie jedes Heer haben sie eine Musterung. Als Vollmitglieder nimmt der Essenerorden nur gesunde Männer auf. Doch da jeder Essenerkrieger auch Familie hat und diese Familie mit ins Dorf bringen darf, haben wir immer wieder Kranke oder Schwerstkranke in den Dörfern.

Maria erzählte mir, daß der Mann der Vater eines Esseners sei, der mit seiner Familie erst vor zwei Jahren dem Orden beigetreten sei. Seine angeschlagene Gesundheit sei auf die vorher ungesunde Lebensweise des Mannes zurückzuführen.
"Kannst du nicht Johannes bitten, daß er sich darum kümmert?" fragte sie am Ende ihrer Ausführungen.
"Maria, das Dümmste, was wir im Augenblick tun könnten, ist alle schwierigen Fälle an Johannes weiterzugeben. Da Tios dein Lehrer war, wirst du ihm vermutlich nicht besser helfen können als er. Ich aber habe von anderen Lehrern gelernt. Es wird ihm nicht schaden, wenn ich auch einmal versuche, ihm zu helfen. Wenn ich keinen Erfolg habe, können wir Johannes immer noch fragen, und er hilft ihm bestimmt, und sei es nur, damit wir beide lernen, wie man solche Dinge heilt." erklärte ich.
Dann betraten wir das Haus begrüßten den alten Mann. "Maria, warum bringst du diesen jungen Spund mit und wann kommt der neue Heiler?"
"Ich bin Jesus Simon, der neue Heiler." stellte ich mich vor.
"Oh, schade, dann kannst du mir auch nicht helfen." sagte der Mann.
Ich lachte:
"Oh, ein Patient, der sich von vorneherein selbst aufgibt! Wie wärs, wenn du damit bis nach der Behandlung warten würdest, falls dann noch ein Anlaß dazu bestehen sollte?"
"Was soll so ein Kind schon können?"
"Ich weiß, was ich kann. Du weißt es nicht. Wenn ich heute keinen sichtbaren Erfolg haben sollte, wie du es dir vorstellst, dann gebe ich mich geschlagen und überlasse die Behandlung dem Johannes. Aber ich glaube nicht, daß es so weit kommt." entgegnete ich.
"Der Johannes? Dann bleibt ja noch Hoffnung." meinte der Mann und ließ zu, daß ich meine Arbeit begann.

Zuerst kontrollierte ich die Stellung der Wirbel und korrigierte sie, so weit nötig. Dann entspannte ich mich und begann die Arbeit an den Energiefeldern. Sie waren sehr verschmutzt, so daß ich lange zu tun hatte. Als ich fertig war, begann die Sonne schon aufzugehen. Ich legte mich erschöpft schlafen.

Als ich am Abend erwachte, lag ein Brief von Johannes neben meinem Bett, in dem er schrieb, daß Maria und ich zuerst einmal ein paar Wochen voneinander lernen sollten. Dann würde er wieder vorbeikommen und nachschauen, welche Probleme aufgetaucht seien. Ich war enttäuscht. Ich wäre gerne öfter mit Johannes zusammengewesen. Aber als Johannes hatte er selbstverständlich noch viel mehr zu tun, als mit einem jungen Heiler freundschaftliche Gespräche zu führen.

Wenige Minuten später wurde mir mitgeteilt, daß der alte Mann zum ersten mal seit zwei Jahren wieder aufgestanden sei. Sofort lief ich hin, um den Erfolg meiner Arbeit zu sehen. Meine Lehrer hatten mir gesagt, daß ich mit meinem Können in der Lage sei, auch schwere Lähmungen zu heilen. Doch ich selbst war davon gar nicht so überzeugt gewesen.

Schon auf den ersten Blick sah ich, daß die Lähmungen noch nicht ganz abgeklungen waren. Aber die Besserungen waren so deutlich, daß ein echter Anlaß zur Freude bestand. Ich strahlte ihn an und fragte:
"Na, darf ich dich jetzt weiterbehandeln?"
"Immer. Jetzt weiß ich, daß du zwar ein junger Spund bist - aber einer, der sein Handwerk versteht. Sag mal, war ich dein erster Patient?"
"Der erste richtig Kranke. Ich habe vorher immer nur an fast gesunden Menschen gearbeitet. An meinen Mitschülern." erklärte ich. "Das war ein ganz schöner Sprung ins kalte Wasser, wie?"
"Ja."
Innerhalb eines Monats wurde er ganz gesund.

Ich hatte es ja fast erwartet. Trotzdem konnte ich kaum fassen, daß nach ein paar Tagen des Überlegens alle außer diesem alten Mann der Überzeugung waren, daß die wiederkehrende Gesundheit meines Patienten ein verspäteter Heilerfolg der Arbeit des alten Jesus Tios sei.

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