O7.1 Kersti: Wissenschaftliche Forschungsergebnisse zu Tod, Zwischenlebensscenen und Reinkarnation (OI7. Inhalt, OB7. Quellen hierzu)

ausgegliedert aus VA197.: 3/2009
letzte Bearbeitung: 2/2016

O7.A7

Entwicklungspsychologische Trennung zwischen materieller Realität, Fantasie und Geistigen Welten (=feinstoffliche Welten)

Inhalt

Übergeordneter Artikel:
VA197. Kersti: Entwicklungspsychologie der Einordnung spiritueller Erfahrungen
Dieser Text:
O7.A7.1 Kersti: Einleitung
O7.A7.1 Kersti: 1. Stufe: Undifferenziertes Weltbild - Träume und Schutzengel erscheinen auf dieselbe Weise real wie Alltagsereignisse
O7.A7.1 Kersti: Warum gibt Mutti eine so komische Antwort?
O7.A7.2 Kersti: 2. Stufe - Materialistisches Weltbild: Aufteilung in real und irreal
O7.A7.2.1 Kersti: Aufteilung in real und irreal - Der Unterschied zwischen Faktenwissen und dessen theoretischer Einordnung
O7.A7.2.2 Kersti: Die Ursache für den Übergang zwischen der 2. und 3. Stufe: Verunsicherung, weil die Welterfahrung nicht dem Weltbild entspricht
O7.A7.2.2 Kersti: Aber das spürt man doch!
O7.A7.3 Kersti: 3. Stufe - Spirituelles Weltbild: Aufteilung des "irrealen" in feinstoffliche Realität und Fantasie
O7.A7.3.1 Kersti: Grundlagen: Aufteilung des "irrealen" in feinstoffliche Realität und Fantasie
O7.A7.3.2 Kersti: Beispiele für die Aufteilung des "irrealen" in feinstoffliche Realität und Fantasie
O7.A7.3.3 Kersti: Verschiebung der Grenzen zwischen den Kategorien: Das Feinstoffliche nimmt nach und nach mehr Raum im Weltbild ein
O7.A7.4 Kersti: Weitere Stufen in der Entwicklung eines spirituellen Weltbildes
O7.A7.5 Kersti: Verwechslung von Entwicklungsstufen, die höher sind als die eigene, mit Stufen, die man bereits überwunden hat
O7.A7.6 Kersti: Schizophrenie und die Entwicklung des spirituellen Weltbildes
O7.A7 Kersti: Quellen

 
Inhalt

Einleitung

Die Entwicklungspsychologie ist ein Teilgebiet der Psychologie, das die Frage zu beantworten versucht, wie der Verlauf der Entwicklung von einem bestimmten Phänomen des Erlebens oder Verhaltens ist und was die Entwicklung steuert4.. Der folgende Text beruht in seiner Organisation auf Erkenntnissen zur Entwicklung von Weltbildern, die letztlich auf Kohlberg zurückgehen1., 3..
VB136.1 Kersti: Entwicklung der Fähigkeit zum Verständnis davon, was Weltbilder sind
In einem Buch von Autor: Lawrence Kohlberg habe ich zu der Trennung zwischen zwischen materieller Realität, Fantasie und Geistigen Welten ein kurzes Textstück gefunden, das ich hier ausführlicher kommentieren will.

 
Inhalt

1. Stufe: Undifferenziertes Weltbild - Träume und Schutzengel erscheinen auf dieselbe Weise real wie Alltagsereignisse

Kleinkinder haben häufig sehr viele feinstoffliche Wahrnehmungen und oft auch Erinnerungen an ihre eigenen früheren Leben, sind aber noch nicht fähig ein wirklich esoterisches Weltbild zu verstehen, weil ihnen dazu das passende logische Grundgerüst fehlt. Sie empfinden Träume als auf dieselbe Weise real, wie ihnen die Erlebnisse auf dem Spielplatz als real erscheinen1. S.24ff. Andererseits wissen sie aber schon, daß in Träumen Dinge möglich sind, die ihnen tagsüber auf dem Spielplatz nicht passieren können2.. Es ist also eher die theoretische Einordnung als als das Detailwissen, was ihnen noch fehlt.

Dasselbe gilt auch für Feinstoffliche Wahrnehmungen beispielsweise der Aura oder von Schutzengeln.

Beispielgeschichte, Kersti:

Warum gibt Mutti eine so komische Antwort?

Als Kleinkind fiel es mir sehr schwer, die Reaktionen der Erwachsenen zu verstehen. Sie taten aus meiner damaligen Sicht oft so, als würden Dinge, die doch jeder sehen kann, nicht existieren.

Beispielsweise ging ich einmal mit einer Mutter zusammen über einem Platz im Dorf und ein älterer Junge warf einen Stein nach mir. Mit dem Stein flog eine graue Energiewolke mit, und während der Stein weiterflog und mich traf - und mir wehtat - prallte die graue Energie an der Grenze meiner eigenen, weißen Energiehülle ab, drehte um, kehrte zu dem Jungen zurück und machte seine Energie ganz häßlich grau.

Ich verstand das nicht, denn wenn die eigene Energie so grau ist, fühlt man sich nicht mehr im Einklang mit seiner Umgebung sondern hat ein unangenehmes Ärgergefühl. Ich mache doch meine eigene Energie nicht so häßlich und unangenehm grau wie der Junge das macht! Ich achte darauf, meine Gefühle - die ich als solche Wolken sehe - immer schön klar zu halten, damit ich mich wohlfühle.

Also fragte ich meine Mutter, von der ich annahm, sie müßte mir alles erklären können:
"Warum macht der das?"

Sie antwortete zu meinem Erstaunen:
"Weil das Spaß macht!"
Ich war völlig verwirrt, denn eigentlich hätte sie doch sehen müssen, daß der Junge seine eigenen Gefühle schmutzig macht.

Als Grundschulkind hätte ich solche Fragen nicht mehr gestellt, denn inzwischen hatte ich gelernt, daß andere Leute meine Gefühle nicht sehen können - ich konnte die Gefühle der anderen aber durchaus immer noch sehen und ich kann es heute noch.

Weitere Beispiele für meinen Umgang mit Übersinnlichen Erlebnissen in der Vorschulzeit sind hier aufgeführt:
V4. Kersti: Merkwürdige Erfahrungen: Vorschulzeit, Erste beide Grundschulklassen

Dieses Problem des nicht-trennen-könnens haben drei- bis vierjährige Kleinkinder nicht mit ihren eigenen bewußt erschaffenen Fantasiegeschöpfen, die sie sehr gekonnt von realen Geschöpfen unterscheiden. Kleinkinder reagieren aber emotionaler auf ihre Fantasien als Erwachsene und wollen deshalb möglicherweise trotzdem nicht mit einem erfundenen Monster alleingelassen werden. Dies wurde von Autor: Marjorie Taylor untersucht. Da sie in ihrer Untersuchung nach "pretent frieds", wörtlich "So-tun-als-ob-Freunde", auf deutsch würde man wohl nach einem "erfundenen Freund" fragen, konnten in diese Untersuchungen keine als real wahrgenommenen Wesen wie Schutzengel, Naturgeister, Schutztiere eingehen. Kinder die solche erfundenen Freunde haben, sind früher kompetent darin, Fantasie und Realität zu unterscheiden als Kinder die keine solchen Fantasiefreunde haben.2.
Ausführlicher: VB67.4 Kersti: Erfundene Freunde sind eigene Persönlichkeitsanteile

 
Inhalt

2. Stufe - Materialistisches Weltbild: Aufteilung in real und irreal

2.1 Aufteilung in real und irreal - Der Unterschied zwischen Faktenwissen und dessen theoretischer Einordnung

Dreijährige wissen durchaus sehr genau, welche ihrer Erfahrungen Träume genannt werden und welche dem Wachbewußtsein zugeordnet werden. Sie sind sich auch bewußt, daß in Träumen Dinge geschehen können, die ihnen im Wachbewußtsein unmöglich begegnen können und sie wissen welche das sind.2. S.107ff

Das heißt Dreijährige haben bereits das Faktenwissen darüber, welche Dinge in Träumen und welche im Alltagsleben möglich sind bereits gesammelt, damit haben sie die Grundlage, die für den nächsten Entwicklungsschritt nötig sind.

Im Alter zwischen vier und acht Jahren lernen Kinder in materiell ausgerichteten Kulturen zwischen innerer und äußerer materieller Realität zu differenzieren. Das heißt Kinder lernen, daß beispielsweise Träume nicht wirklich im materiellen Raum sind, daß andere die Träume ihrer Mitmenschen nicht sehen können, daß Träume von innen kommen und innen stattfinden, daß sie immateriell und selbst verursacht sind. 1. S.24ff

Sie schaffen sich also aus diesem Faktenwissen ein theoretisches Modell der Realität oder übernehmen dieses von Erwachsenen. Die Welt wird dabei in zwei Wahrheitswerte aufgeteilt:

Ein Weltbild, das nur die Aufteilung real, irreal enthält wird als Materialistisches Weltbild bezeichnet.

In Kulturen, in denen Magie und Telepathie als real gelten, läuft diese Entwicklung erheblich langsamer ab, da die Kinder durch das religiöse Weltbild der Eltern in diesem jungen Alter verwirrt werden. Sie machen also im Prinzip dieselben Erfahrungen mit Träumen und Alltagserfahrungen wie die Kinder materialistisch ausgerichteter Kulturen, es gelingt ihnen aber langsamer, daraus ein Konzept für real und irreal zu entwickeln. So wurde sie in einer Untersuchung an Atayal-Kindern im Alter zwischen 8 und 11 Jahren durchlaufen. Die Atayal sind eine Volksgruppe malayischen Ursprungs, die an die Realität der Träume glauben. 1. S.24ff

Wenn ein Kind mit Erfahrungen oder einem Weltbild konfrontiert wird, die einem materialistischen Weltbild widersprechen, macht es dennoch die Entwicklung zu einem materialistischem Weltbild durch, wenn auch langsamer. Das Kind ist offensichtlich weder bereit noch fähig, ernsthaft ein spirituelles Weltbild in Betracht zu ziehen oder zu verstehen. Erst wenn das materialistische Weltbild gefestigt ist, ist der nächste Entwicklungsschritt möglich.

 
Inhalt

2.2 Die Ursache für den Übergang zwischen der 2. und 3. Stufe: Verunsicherung, weil die Welterfahrung nicht dem Weltbild entspricht

Für Kinder, die das haben, was die Esoterik als feinstoffliche Wahrnehmung bezeichnet und diese Wahrnehmung nicht verdrängen können ist ein solches Weltbild nicht unproblematisch.

Beispielgeschichte, Kersti:

Aber das spürt man doch!

Als Schulkind hätte ich nie einen Gleichaltrigen gefragt, ob er meinen Schutzengel mag oder ob er sehen kann, daß die Gefühle eines anderen Menschen ganz grau geworden sind, weil ich wußte, daß sowohl fremde Gefühle als auch Schutzengel "irreal" sind.

Dennoch ging ich automatisch davon aus, daß alle anderen auch spüren, was ihr gegenüber fühlt und daß sie manchmal mit ihren "Einbildungen" reden, weil ihnen gut tut, das zu tun, so wie man sich auch gerne mit lebenden Freunden unterhält. Schließlich versteht man das Innenleben anderer sehr oft nur, indem man von seinem eigenen Innenleben auf fremde Wahrnehmungen, Gedanken und Deutungen schließt.

Das hatte zufolge daß ich in Schulaufsätzen nie ausdrücklich von Gefühlen schrieb, sondern diese nur als "irreale" und für andere nicht wahrnehmbare Energiewolke an den Text anhängte.

Ich machte aber immer wieder Erfahrungen, die ich verwirrend fand. Beispielsweise hatte ich gehört, daß es keine Gedankenübertragung gibt, wir machten aber regelmäßig Experimente mit Gedankenübertragung.
V116. Kersti: Telepatische Spiele
Oder ich stellte fest, daß die Lautstärke der Worte eines anderen nicht zu seinem Tonfall paßt. Denn Tonfall ist doch das, wodurch man Gefühle wahrnimmt und Lautstärke das, was man mit den Ohren hört? Und warum unterscheiden andere Menschen nicht zwischen Lautstärke und Tonfall?
VB130.3.B1 Kersti: Die Lautstärke paßt nicht zum Tonfall
Warum gibt mir die "irreale" Kommunikation mit Pflanzen sinnvolle Hinweise zu ihrer Pflege? Warum kann mich mein "irrealer" Freund fast drei Wochen lang jede Nacht barfuß kreuz und quer durch ein Gelände führen, ohne daß ich mir einen Stachel eintrete, während ich auf demselben Gelände, wenn ich tagsüber barfuß gehe, trotz größer Aufmerksamkeit alle paar Meter anhalte, um mal wieder ein paar Stacheln aus meinen Füßen zu ziehen?

Ich suchte aktiv nach Erklärungen für diese Phänomene, aber ich wollte sie als irreal erklärt haben. Irgendwie gelang mir das aber nicht so ganz, obwohl ich alles las, was ich in diese Richtung in öffentlichen Bibliotheken finden konnte.

Ergänzend ist zu sagen, daß in dieser Zeit - geboren bin ich 1969, Abitur machte ich 1990 - weder in den Schülerbüchereien meiner Schulen noch im Jugendbuchbereich der Stadtbibliothek der Kleinstadt, wo ich auf das Gymnasium ging, Bücher vorhanden waren, in denen das feinstoffliche als real angesehen wurde. So etwas tauchte nur in Märchen und Fantasy auf.

Weitere Beispiele für meinen Umgang mit Übersinnlichen Erlebnissen in der Zeit, in der ich ein materialistisches Weltbild hatte, sind hier aufgeführt:
V4. Kersti: Merkwürdige Erfahrungen: Jugend

Wenn ein Jugendlicher oder Erwachsener, der bereits ein stabiles materialistisches Weltbild hat, in seinem Leben mit Erfahrungen konfrontiert wird oder Erlebnisse hat, die seine Aufteilung der Welt in real und irreal in Frage stellen, verwirrt und verunsichert ihn das. Vorübergehend neigt er dazu, sich nicht sicher zu sein, was nun real ist und was nicht.

Zitat: Im Alter von 11 bis 15 Jahren gleicht sich bei den Atayal das Weltbild allmählich an das der Erwachsenen an. Während dieses Übergangs sind die Jugendlichen bezüglich ihres Urteilsvermögens vorübergehend verunsichert und vertrauen auch bei logischen Aufgaben, die nichts mit der Frage danach, was real ist und was nicht, zu tun haben, weniger auf ihr Urteil und beantworten Fragen zur Logik deshalb häufiger mit "Ich weiß nicht." 1. S.31f
Wenn Erwachsene aus unserer materialistischen Kultur über einen solchen Übergang von einem materialistischen Weltbild zu einem spirituellen Weltbild berichten, sind sie damit meist später dran. Meist findet dieser Übergang erst im Erwachsenenleben statt.

Einen vergleichbaren Übergangszustand bei der die Betroffenen scheinbar auf eine niedrigere Stufe zurückfallen beschreibt Kohlberg als Übergang zwischen der vierten und fünften Moralstufe:
Der Jugendliche oder junge Erwachsene kommt in eine Situation, in der die Regeln seines bisherigen sozialen Umfeldes nicht mehr gelten (z.B. aus der Kleinstadt an die Uni) oder für die es in seinem Sozialsystem keine Regeln gibt. Er verhält sich deshalb vorübergehend ähnlich wie ein Kind auf Stufe 2, bis er den Übergang zu Stufe 5 bewältigt hat. 3. S.64ff

 
Inhalt

3. Stufe - Spirituelles Weltbild: Aufteilung des "irrealen" in feinstoffliche Realität und Fantasie

3.1 Grundlagen: Aufteilung des "irrealen" in feinstoffliche Realität und Fantasie

Darauf folgt bei einigen Menschen ein zweiter Entwicklungsschritt, bei dem die Kategorie "irreal" in zwei Kategorien aufgeteilt wird: Danach wird jeder der jetzt drei Kategorien ein neuer Wahrheitswert zugewiesen und es ergibt sich folgende Dreiteilung:

 
Inhalt

3.2 Beispiele für die Aufteilung des "irrealen" in feinstoffliche Realität und Fantasie

Kohlberg selbst bringt ein Beispiel für diese Dreiteilung indem er über die Atayal, die ich oben schon einmal erwähnt habe, schreibt, daß die Erwachsenen Seele, Traum und Geister in dieselbe logische Kategorie einordnen. Wie Geister sind wie die Träume "weder Gedanken noch Dinge". Die Träume werden durch Geister verursacht und die Seele verläßt während des Traums den Körper und macht an entfernten Orten Erfahrungen. Ironischerweise erkennt Kohlberg diese Dreiteilung in Gedanken, Dinge und eine weitere Kategorie (weder Gedanken noch Dinge) nicht als feinere Differenzierung, sondern glaubt, die Atayal würden auf das undifferenziertere Weltbild der Kleinkinder zurückfallen. 1. S.27

Beispielgeschichte, Kersti:

Im Irrealen ist der Wurm drin

Kurz nachdem ich Abitur gemacht hatte, traf ich eine Entscheidung. Ich hatte nun seit über fünf Jahren aktiv nach Informationen gesucht, die mir sinnvolle Erklärungen dafür liefern sollten, warum sich zwar das Reale so verhält, wie man das von etwas anständigem Realen erwartet aber das Irreale sich irgendwie nicht an die Regeln hält, die angeblich für das Irreale gelten sollen.

Daraus schloß ich, daß das Reale schon eine natürliche und zusammengehörende Kategorie ist, daß aber das Irreale wohl aus zwei verschiedenen Kategorien bestehen muß. Einmal etwas, das bloß mein Unterbewußtsein, meine Fantasie und meine Kreativität ist und sich brav so verhält, wie irreales das tun sollte. Zum anderen aber etwas, das es mir irgendwie ermöglicht Informationen von und über andere zu erhalten, die mit den physikalisch bekannten Informationsverbreitungsmethoden nicht erklärbar sind.

Ich begann also alles was ich bisher als irreal betrachtet hatte genauer zu untersuchen, um zu entscheiden, ob es meine Fantasie oder etwas von außen Kommendes ist. Ich stellte fest, daß vieles, was mir bewußt war, offensichtlich eine Mischung aus von mir Geschaffenem mit von anderem kommenden ist. Wenn man sich beispielsweise diesen Traum anschaut, in dem ich in einem Rollenspielladen in der nahegelegenen Stadt ein noch nicht erschienenes Buch - mit dem Cover, das es beim Erscheinen später haben würde - sah, und danach durch einen Brief erfuhr, daß diese Freundin tatsächlich ein Buch geschrieben hatte:
V249. Kersti: Ein telepathischer Traum
So ist klar, daß ich von dem Buch und dem aussehen des Buchcovers nicht auf natürlichem Wege erfahren haben konnte, als ich den Traum hatte. Dagegen stammte das Bild von dem Rollenspielladen, in das ich die Botschaft von dem Buch meiner Freundin kleidete, ganz eindeutig aus meiner persönlichen Erinnerung und die traumsituation ist wohl ein Fantasieprodukt.

Während ich so sortierte, wurde mir bewußt, daß es unvernünftig ist, Gedanken, Vorstellungen und Gefühle als irreal zu betrachten, wenn sie doch so viel Einfluß auf das reale Verhalten von mir und anderen Menschen hatten. Das trifft sowohl auf meine eigenen Gefühle und Erinnerungen zu, von denen ja abhängt wie ich auf Alltagssituationen reagiere, als auch auf die Gefühle und Informationen die ich telepathisch von anderen empfange. Ich nahm Gefühle und Gedanken also nach und nach immer ernster. Ich gewöhnte mir deshalb an, Ideen und dergleichen ausdrücklich als real zu bezeichnen.

Weitere Beispiele für meinen Umgang mit übersinnlichen Erlebnissen in der Zeit, in der ich mein Weltbild von einem Materialistischen Weltbild zu einem Weltbild mit der Aufteilung materiell/feinstofflich/persönlich wandelte, sind hier aufgeführt:
V4. Kersti: Merkwürdige Erfahrungen: Zwischenzeit

 
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3.3 Verschiebung der Grenzen zwischen den Kategorien

Nachdem eine Person ein spirituelles oder religiöses Weltbild für sich akzeptiert hat, beginnt sie vieles mit spirituellen Ursachen zu erklären, das der hartgesottene Materialist ausschließlich mit materiellen Ursachen erklären würde. Warum das so ist, wird deutlich, wenn man sich klar macht, daß ein erheblicher Teil dessen, was auf der Erde passiert, mehrere Ursachen hat.

Für den Materialisten sind spirituelle oder feinstoffliche Erklärungen undenkbar, da sie in seinem Weltbild nicht vorgesehen sind. Er wird also sein Bestes tun, um alles mit materiellen Ursachen zu erklären. Wenn nun etwas sowohl materielle als auch spirituelle Ursachen hätte, würde der Materialist trotzdem sein Bestes tun, um das Ganze rein materiell zu erklären.

Die Sache sieht für einen Menschen mit spirituellem oder religiösem Weltbild ganz anders aus - für ihn ist es selbstverständlich, daß sowohl spirituelle als auch materielle Ursachen in Frage kommen. Deshalb ist er viel eher als der Materialist bereit, auf eine materielle Erklärung zu verzichten, wenn die spirituelle Erklärung einfacher ist. Der spirituelle Mensch erklärt damit viele Dinge spirituell, die der Materialist materiellen Ursache zuschreiben würde.

Nur durch materielle Ursachen erklärbar Durch materielle Ursachen deutlich besser erklärbar als durch feinstoffliche Ursachen Durch materielle und feinstoffliche Ursachen etwa gleich gut erklärbar Durch feinstoffliche Ursachen deutlich besser erklärbar als durch materielle Ursachen Nur durch feinstoffliche Ursachen erklärbar
Materialist wird ausschließlich materiell erklärt wird ausschließlich materiell erklärt wird ausschließlich materiell erklärt wird ausschließlich materiell erklärt "Kann ich mir nicht erklären."
Übergangsphase wird ausschließlich materiell erklärt wird ausschließlich materiell erklärt wird ausschließlich materiell erklärt wird meist materiell und feinstofflich gemischt erklärt wird feinstofflich erklärt
Spiritueller oder religiöser Mensch wird ausschließlich materiell erklärt wird ausschließlich materiell oder gemischt erklärt wird meist materiell und feinstofflich gemischt erklärt wird ausschließlich feinstofflich oder gemischt erklärt wird ausschließlich feinstofflich erklärt
Eine ähnliche Verschiebung findet zwischen den Dingen die als Einbildung oder Fantasie und denen, die als feinstoffliche Wahrnehmung erklärt werden, statt.

Nur durch Einbildung oder Fantasie erklärbar Durch Einbildung oder Fantasie deutlich besser erklärbar als durch feinstoffliche Ursachen Durch Einbildung oder Fantasie und feinstoffliche Ursachen etwa gleich gut erklärbar Durch feinstoffliche Ursachen deutlich besser erklärbar als durch Einbildung oder Fantasie Nur durch feinstoffliche Ursachen erklärbar
Materialist wird ausschließlich als Einbildung oder Fantasie erklärt wird ausschließlich als Einbildung oder Fantasie erklärt wird ausschließlich als Einbildung oder Fantasie erklärt wird ausschließlich als Einbildung oder Fantasie erklärt "Kann ich mir nicht erklären."
Übergangsphase wird ausschließlich als Einbildung oder Fantasie erklärt wird ausschließlich als Einbildung oder Fantasie erklärt wird ausschließlich als Einbildung oder Fantasie erklärt wird meist als Einbildung oder Fantasie und feinstofflich gemischt erklärt wird feinstofflich erklärt
Spiritueller oder religiöser Mensch wird ausschließlich als Einbildung oder Fantasie erklärt wird ausschließlich als Einbildung oder Fantasie oder gemischt erklärt wird meist als Einbildung oder Fantasie und feinstofflich gemischt erklärt wird ausschließlich feinstofflich oder gemischt erklärt wird ausschließlich feinstofflich erklärt
Nur die Fälle, die ohne die Hilfe einer dritten Kategorie absolut unerklärlich sind, können - wenn sie in ausreichender Zahl auftreten - als Anstoß für die Einführung einer dritten Kategorie für das Feinstoffliche dienen. Und zuerst werden auch nur diese klaren Fälle in die Kategorie Feinstofflich einsortiert. Je mehr die Kategorie als real und vorhanden akzeptiert wird, desto eher ist man bereit, auch unklare Fälle dort einzusortieren.

Das läßt sich durch dieses Schaubild veranschaulichen.

Wer auf der dritten Stufe angekommen ist, erwartet normalerweise, daß feinstoffliche Phänomene feinstoffliche Ursachen, wie Geister, Magische Handlungen und Gebete haben und daß materielle Phänomene materielle Ursachen haben. Ebenso nimmt der Mensch mit einem materialistischen Weltbild normalerweise an, daß seine eigenen Gedanken weitaus stärker durch die Gedanken, die in einem Buch stehen, beeinflußt werden, als durch das Material, auf dem das Buch gedruckt wurde.

Ausnahmen von dieser Regel, wie beispielsweise die Kirlianphotographie oder die Wasserkristallbücher von Autor: Masaru Emoto oder auch Geistheilung genießen besonderes Interesse, weil sie auch von Menschen mit einem spirituellen Weltbild als außergewöhnlich wahrgenommen werden. Das ist etwa vergleichbar mit dem Interessse, das Menschen mit einem materialistischem Weltbild der Verbindung zwischen einem EKG und dem Denken und zwischen Drogen, Endorphinen und Gefühlen oder Halluzinationen entgegenbringen. Die ja auch Materielle Usachen (Kategorie real) mit Gedanken und Gefühlen und Träumen in Verbindung bringen (Kategorie irreal).

 
Inhalt

4. Weitere Stufen in der Entwicklung eines spirituellen Weltbildes

4.1 Einleitung

Die Feinstoffliche Realität wird in der Folge in vielen Schritten noch wesentlich feiner in verschiedene Grade der Feinstofflichkeit aufgeteilt. Diese Grade des Feinstofflichen werden traditionell als Welten bezeichnet.
VA130. Kersti: Feinstoffliche Welten
Jeden dieser weiteren Grade zu verstehen und richtig einzuordnen erfordert weitere Jahre der geistigen Entwicklung. Das kann allerdings nur stattfinden, wenn man tatsächlich Erfahrungen mit den jeweiligen Graden der Feinstofflichkeit hat. Wenn man lediglich Bücher darüber liest, weiß man schlicht nicht, wovon die Bücher eigentlich handeln und kann deshalb ihren Inhalt nicht wirklich verstehen.
VB130.5 Kersti: Die Sprache der Hellsichtigen will gelernt sein, wie ein Kind sprechen lernt
Noch deutlicher wird die unterschiedliche Komplexität spiritueller Weltbilder in diesem Artikel.
VA148. Kersti: Die unterschiedlichen Jenseitsvorstellungen der verschiedenen Geister
Jede dieser weiteren Aufspaltungen erfordert einige zusätzliche Jahre in denen der Betroffene weiterhin Erfahrungen mit feinstofflicher Wahrnehmung macht, um ihre Quellen genauer unterscheiden zu lernen.
VA230.3.2 Kersti: Halb bewußte Hilfe: Das ewig unzureichende Weltbild

Bis vor kurzem hat die Menge der feinstofflichen Wahrnehmungen der Menschen mit jeder Generation abgenommen. Der Tiefpunkt dieser Entwicklung lag, wie sich übrigens auch auch Umfrageergebnissen ablesen läßt, etwa 1970 im 20. Jahrhunert. Inzwischen nehmen diese Erfahrungen wieder zu.
VB172. Kersti: Statistische Daten zur Häufigkeit spiritueller Überzeugungen und Erfahrungen
Entwicklungsspychologisch betrachtet ist die Esoterik deshalb sicherlich das am Schwierigsten zu verstehende Wissensgebiet.

Die Unfähigkeit der meisten heutigen Menschen kontinuierlich die feinstofflichen Welten wahrzunehmen ist im Kern eine Verdrängung.
VB62. Kersti: Der typische Verlauf einer Therapie
VA230. Kersti: Spirituelle Entwicklung und Folter-Datengulasch
Daß der Glaube an spirituelle Dinge und die Häufigkeit spiritueller Erfahrungen so lange abgenommen hat und jetzt wieder zunimmt, hängt damit zusammen, daß die Menschen - und auch die Tiere - bisher ihre psychologischen Probleme häufiger verdrängt als aufgearbeitet haben. Inzwischen ist es weit üblicher geworden Therapien zu machen als noch vor hundert Jahren.
VB154. Kersti: Wenn eine Welt die Dualität verläßt
Es gab allerdings schon lange einzelne Menschen, die mehr aufgearbeitet als verdrängt haben und Aufarbeitungsmethoden sind Teil der alten spirituellen Systeme.
VB52. Kersti: Das "üben" magischer Praktiken ist kein üben sondern eine Therapie
VA250. Kersti: Meditation als Werkzeug von Therapie und Aufstieg
FI20. Kersti: Inhalt: Eine Schule der Hingabe

 
Inhalt

4.2 Ebenenfehler

Lange war ich mir sehr unsicher, was denn mit der traditionellen Ebenenaufteilung der feinstofflichen Welten gemeint war.
VA130. Kersti: Feinstoffliche Welten: Das Sieben mal Sieben-Ebenen-System
Als ich die verschiedenen Himmel und Höllen sah, die sich über die Treppe erreichen lassen, fragte ich mich, ob das irgendetwas damit zu tun hat.
VA295. Kersti: Die Treppe zwischen Himmeln und Höllen
Ich hatte aber ernste Zweifel daran, denn ich kannte die Ebene über dem inneren Licht und da ich sie wahrnehmen konnte, ahnte ich, daß die Himmel und Höllen zu gleichartig sind, um gemeint zu sein.
VA215. Kersti: Das Innere Licht
Rudolf Steiner, dem dieser Grund zu zweifeln offensichtlich fehlte, setzte diese Himmel und Höllen mit den höheren Ebenen gleich.
VB79.3 Kersti: Steiners Irrtum in der Ebenenzuordnung: Die unteren Ebenen
Ein anderer Ebenenzuordnungsfehler unterlief Leadbeater.
VA177.1.3 Kersti: Probleme in der Zuordnung von Leadbeaters Auraebenen

Bis dahin kannte ich also die

  1. die materielle Welt,
  2. die Geistige Welt und
  3. die Ebene über dem inneren Licht
Nach der Ebene über dem inneren Licht lernte ich die Ebene ohne festgehaltene Absichten kennen.
AI7. Kersti: Inhalt: Eine Ebene ohne festgehaltene Absichten
A74. Kersti: Die Kugelbahnebene

Das erste feinstoffliche Erlebnis, das ich bewußt der Schlüsselebene zugeordnet habe und das für mich auch namensgebend war ist:
AI12. Kersti: Inhalt: Die verstaubte Schlüsselgewalt
Daneben spielt auch das bei den Scientologen bekannte erste Geschehnis auf der Schlüsselebene.
FFI.2 Kersti: Zirkuswelt oder das erste Geschehnis der Scientologen

Die nächste Ebene, die mir bewußt wurde, war die Ebene der Urseelen.
FF72. Kersti: Man könnte mein Los das dunkle Los nennen
A92. Kersti: Wie wenn Stalagmit und Stalagit sich in der Tropfsteinhöhle zu einer Felsensäule verbinden

Die Quellebene ist meiner Wahrnehmung nach die Ebene über der Ebene der Urseelen. Ich nehme sie als ein endloses Meer ohne Wasseroberfläche wahr, von dem sich am Eingang zu unserem Universum viele einzelne Wasserläufe abtrennen, die die einzelnen Seelen mit Energie versorgen, indem sie durch die Ebenen hinweg zu ihnen hinabfließen.

Ich dachte, daß es noch höher gehen müsse, hatte auch manchmal den Eindruck, höher gekommen zu sein, schien mich dabei aber immer zu verirren. Irgendwann zählte ich die Ebenen einmal durch und stellte fest, daß es sieben sind.

  1. die materielle Welt,
  2. die Geistige Welt und
  3. die Ebene über dem inneren Licht
  4. Ebene ohne festgehaltene Absichten
  5. Schlüsselebene
  6. Ebene der Urseelen
  7. Quellebene
Dann war mir auch plötzlich klar, wie das alles zuzuordnen war. Außerdem hatte ich auch genug in den höheren Ebenen gesehen, um ausreichend genaue Beschreibungen anderer Menschen dieser Ebenenzuordnung einigermaßen sicher zuordnen zu können, während es mir vorher immer ein Rätsel gewesen war.
VA130. Kersti: Feinstoffliche Welten: Das Sieben mal Sieben-Ebenen-System

 
Inhalt

5. Verwechslung von Entwicklungsstufen, die höher sind als die eigene, mit Stufen, die man bereits überwunden hat

Kohlberg ist aus meiner Sicht ein auffallend intelligenter Wissenschaftler, der für seine Theorie der Moralstufen berühmt wurde:
O4. Kersti: 3.3 Moral - von der Unterordnung zur Verantwortung
Oben schrieb ich über ihn: Ironischerweise erkennt Kohlberg diese Dreiteilung in Gedanken, Dinge und eine weitere Kategorie (weder Gedanken noch Dinge) nicht als feinere Differenzierung, sondern glaubt, die Atayal würden auf das undifferenziertere Weltbild der Kleinkinder zurückfallen.

Hier Kohlbergs genaue Worte:

Die meisten erwachsenen Atayal, die über den Traum interviewt wurden, setzten Seele, Traum und Geister gleich. Wie Geister sind die Träume weder Gedanken noch Dinge. Die Träume werden durch Geister verursacht, und während des Traumes verläßt die Seele den Körper und macht an entfernten Orten Erfahrungen. (Buch: B125.1, S.27)
Auffällig ist die Formulierung: "Die meisten erwachsenen Atayal ... setzten Seele, Traum und Geister gleich." - Das ist ungefähr so zutreffend als würde ein Urwaldindianer, der Bücher nur vom Hörensagen kennt, sagen:
Die meisten Europäer, die über Bücher befragt wurden, setzten Leser, Buch und Autor gleich. Wie Autoren sind Bücher weder eigene Erlebnisse noch Umwelt. Bücher werden durch Autoren geschrieben und entführen Leser aus der Gegenwart in die Gedankenwelt des Autors.
Ich nehme an, ich habe zwei Gruppen von Lesern - solche mit einem materialistischen Weltbild und solche mit einem spirituellen oder religiösem Weltbild. Und jeder von euch wird wissen, ob er ein eher spirituell religiöses oder eher materialistisches Weltbild hat.

Ich wage mal eine Vorraussage: Der Leser mit einem materialistischen Weltbild wird Kohlbergs Formulierung genau genug formuliert und weitgehend vernünftig erscheinen - zumindest wird da nichts sein, was ihnen beim flüchtigen drüberlesen verquer erscheint. Dagegen finden sie mein angebliches Parallelbeispiel mit Leser, Buch und Autor sehr verquer und sind der Ansicht, daß man das so nun wirklich nicht schreiben kann. Beim sorgfältigen Vergleichen beider Beispiele können sie aber schon feststellen daß sie gleich strukturiert sind. Leser mit einem religiösen oder spirituellen Weltbild werden mir dagegen sofort zustimmen daß auch das erste Beispiel ziemlich verquer ist und daß beide gleichgermaßen absurd sind.

Wenn man beide Beispiele geringfügig abwandelt, erscheinen sie beiden Typen von Lesern logisch.

Unsere europäische Sprache kann beide Kategorien umschreiben, nämlich Da er die geistige Welt oder das Jenseits für irreal hält und alles was damit zu tun hat als gleichermaßen irreal empfindet, macht es für den typischen Materialisten keinen großen Unterschied, ob man schreibt "Seele, Traum und Geister werden gleichgesetzt" oder "Seele, Traum und Geister werden in dieselbe Kategorie eingeordnet", derjenige, der das Jenseits als eine andere Art der Realität einordnet, empfindet den Unterschied dagegen als sehr wesentlich.

Doch Kohlbergs Irrtum geht noch weiter - er bemerkt ja nicht einmal, daß die Atayal in Bezug auf dieses Thema ein differenzierteres Weltbild haben als der typische Materialist. Sie gehen ja von einer Dreiteilung der Welt in Materielles (Dinge), Feinstoffliches (Weder Gedanke noch Ding) und eigene Fantasie (Gedanken) aus, wie ich das oben beschrieben habe, nur wurden geringfügig abweichende Bezeichnungen gewählt. Und wenn man die Welt in drei statt zwei Kategorien aufteilt, ist das per Definition differenzierter als eine Zweiteilung.

Für den Menschen mit einem spirituellen Weltbild ist das erst einmal verblüffend: Wie kann ein Mensch, der so klug ist und in anderen Bereichen ein auffallend klares und differenziertes Weltbild hat, plötzlich etwas so Offensichtliches übersehen?

Die Erklärung dazu liefert Kohlberg selbst weiter hinten in seinem Buch. Er schreibt:
"In den Studien von Rest wurde festgestellt, daß eine starke Tendenz zur Anpassung moralischer Urteile, die einer höheren Ebene angehören, an die Ebene des Individuums oder eine niedrigere Ebene besteht." 1. S.109f

Kohlberg hat ein materialistisches Weltbild. Offensichtlich ist ihm dasselbe bezüglich des Urteils darüber, was real ist und was nicht passiert. Und offensichtlich macht Intelligenz, hohe Bildung und das Wissen, daß es diese Tendenz gibt, nicht immun dagegen.

Gutes wissenschaftliches Arbeiten und die Intelligenz den Sinn der wissenschaftlichen Regeln zu verstehen, führte aber dazu, daß ich ohne auf die Orignaluntersuchung zurückzugreifen, erkennen konnte, welcher Fehler Kohlberg unterlaufen ist, da er die exakten Formulierungen zitiert hatte. Bei einem Wissenschaftler der weniger sauber arbeitet, wäre eine solche Analyse nicht allein aufgrund der eigenen Aussagen des Autors möglich gewesen, sondern man hätte auf die Originalquellen auf die Kohlberg sich beruft, zurückgreifen müssen.

 
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6. Schizophrenie und Entwicklung des spirituellen Weltbildes

Kohlberg schreibt
Das Beispiel der Atayal zeigt jedoch auch, daß ein dritter regressiver Typ der Verhaltensänderung der Darstellung durch eine Theorie der kognitiven Entwicklung bedarf. Turiel nimmt an, daß die Traum-Regression bei den Atayal keine wirkliche Regression der Struktur ist, sondern ein Inhalt-Lernen, welches eine reife kognitive Struktur überlagert und daher nicht der Erklärung durch besondere theoretische Prinzipien bedarf. Zwar ist das Beispiel der Atayal ein sehr unklarer Fall von Regression, doch es ist erwiesen, daß wirklich eine Regression stattfindet. Wie an anderer Stelle beschrieben (Kohlberg, 1969), werden Piagets kognitive Aufgaben von schizophrenen und hirngeschädigten Subjekten auf deutlich niedrigerem Niveau bewältigt als von Kontroll- Vp normalen geistigen Alters. Zwar wurden keine Longitudinaluntersuchungen angestellt, doch wir dürfen annehmen, daß dort, wo in der späten Kindheit eine Hirnschädigung oder ein schizophrener Schub stattfand, eine tatsächliche Regression (und nicht ein Ausbleiben von Entwicklung) eintritt. 1. S.31
Wie ich weiter oben schon schrieb, stimme ich Kohlberg bezüglich der Atayal nicht zu. Im Falle der Schizophrenen hat er allerdings recht.

Während Menschen mit spirituellen Weltbild feinstofflichem meist feinstoffliche Ursachen zuschreiben und materiellem oft materielle Ursachen, gehen bei Schizophrenen magische und materielle Ursachen und Folgen wild durcheinander.

Aus meiner Sicht ist Schizophrenie ein Hängenbleiben auf der Zwischenstufe zwischen der zweiten und dritten Stufe, wo die Menschen in ihrem Weltbild verunsichert sind und noch kein besseres zur Verfügung haben.
VB151. Kersti: Psychosen und feinstoffliche Wahrnehmung
Wer schon auf der dritten Stufe angekommen ist, kann zwar Halluzinationen und feinstoffliche Wahrnehmungen haben, ordnet die aber so in sein Weltbild ein, daß er sich weiterhin der Situation adequat verhält.

Beim Thema Nahtodeserfahrungen wird die Schizophrenie noch einmal ausführlicher diskutiert.
O7.37 Kersti: Handelt es sich bei der Nahtodeserfahrung um so etwas Ähnliches wie Schizophrenie?

 
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Quelle

  1. Autor: Lawrence Kohlberg: Buch: B125.1 Zur kognitiven Entwicklung des Kindes. (1974) Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag.
  2. Autor: Marjorie Taylor: Buch: B125.4 Imaginary compagnons and the children who create them. (1999) New York, Oxford: Oxford University Press. ISBN 0-19-5ß7704-0
  3. Autor: Lawrence Kohlberg (Herausgegeben von Wolfgang Althof, Gil Noam und Fritz Oser): Buch: B125.2 Die Psychologie der Moralentwicklung. (1996) Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag. ISBN 3-518-28832-6
  4. Einen Überblick über die Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie bietet beispielsweise:
    Autor: Rolf Oerter (Hrsg.), Autor: Leo Montada (Hrsg.): Buch: B125.6 Entwicklungspsychologie. (2002) Weinheim, Basel, Berlin: Beltz Verlage. ISBN 3-621-27479-0
  5. Autor: Raymond A. Moody (übersetzt durch Lieselotte Mietzner): Buch: B61.1.1 Das Licht von Drüben. Neue Fragen und Antworten. (1989) Reinbek bei Hamburg: Rowohlt. ISBN 3 498 04315 3

O7.1 Kersti: Wissenschaftliche Forschungsergebnisse zu Tod, Zwischenlebensscenen und Reinkarnation (OI7. Inhalt, OB7. Quellen hierzu)

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
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